Titel |
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01. Livet’s Trädgård / Garden Of Earthly Delights (Intro) |
02. Svekets Prins / Dignity |
03. Hjärtat Vet Vad Handen Gör / Heart In Hand |
04. De Närmast Sörjande / Next Of Kin |
05. Minnets Yta / Lovelorn Crime |
06. Charlatan |
07. Ingen Sanning Är Allas / Universal Truth |
08. Banemannen / The Garroter |
09. Kontinuerlig Drift / Continuum |
10. Allting Tar Slut / All Things Will Pass |
Musiker | Instrument |
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Mikael Åkerfeldt | Gesang, Gitarre |
Fredrik Åkesson | Gitarre |
Martin Mendez | Bass |
Martin Axenrot | Schlagzeug |
Joakim Svalberg | Keyboard |
Wenn man die neue OPETH-Platte „In Cauda Venenum“ in den Händen hält und das Cover mit denen von „Heritage“, „Pale Communion“ und „Sourceress“ vergleicht, dann kann man bereits erahnen, in welche musikalische Richtung man in den kommenden knapp 70 Minuten geschickt wird.
Und doch ist auf „In Cauda Venenum“ alles ein wenig anders als vorher. Zumindest wenn man eine bestimmte der beiden Albumversionen sein Eigen nennt.
Mikael Åkerfeldt hat die einjährige Schaffenspause bei OPETH nämlich nicht nur genutzt, um neue Songs zu schreiben, sondern um diese sogar mit schwedischen(!) Texten zu versehen.
Und was kann es Schöneres geben, als bekannter Musik eine völlig neue Klangfarbe zu geben, in dem man die Songs mit muttersprachlichen Texten ausstattet.
Das hat hier in Deutschland schon bei manchem Musiker zu positiven neuen Ergebnissen geführt und zum Beispiel waren für mich die frühen Platten von LOUDNESS auch immer eine großer Bereicherung in meinem Plattenschrank, weil die durchweg in Japanisch gehaltenen Texte höchstens mal durch ein englisches Fragment unterbrochen wurden.
So gehen OPETH an dieser Stelle ein ähnliches Wagnis ein. Und nachdem ich sowohl die schwedische Version und die englische „Übersetzung“ gehört habe, muss ich sagen, dass ich persönlich auch hier zur exotischeren schwedischen Variante tendiere. Man muss sich wundern, wie melodisch sich das Schwedische in die progressiven Klänge einbettet. Insbesondere die Zwischensequenzen, die auch in Schwedisch gehalten sind, hört man so nicht alle Tage. Wirklich eine runde Sache.
Musikalisch wandeln OPETH auf bekannten Pfaden. Die tendenzielle Richtung der letzten drei Progrock-Alben wird konsequent weitergeführt.
Allerdings hört man meiner Meinung nach schon raus, dass Mikael Åkerfeldt sich endlich mal von dem ganzen Tour- und Studiostress für ein Jahr zurückgezogen hat. Die Songs klingen für mich wesentlich entspannter als die jüngst zurückliegenden Kompostionen. Auf Ingen Sanning Är Allas (Universal Truth) und Banemannen (The Garroter) lässt man sich auch mal wieder ins Balladeske treiben, wobei letztes dann relativ schnell auch ins Jazzige abdriftet.
Auffällig sind auch die vielen harmonischen Synthesizer- und Mellotron-Passagen sowie der manchmal mehrstimmige Gesang in den Refrains, der dann Assoziationen zu den PORCUPINE TREE-Platten der Endneunziger aufkommen lässt.
Kommen wir zum Fazit: Seit der stilistischen Abkehr vom Death Metal ist „In Cauda Venenum“ für mich das bisher beste OPETH-Album. Der Silberling klingt einfach sehr ausgewogen und entspannt und hat mit den schwedischen Texten eine Besonderheit an Bord, die nicht nur billiges Gimmick ist, sondern OPETH wieder ein Stück weiter aus dem Fischteich des Metals hervorhebt.