Oneida

Happy New Year

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 02.08.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Oneida
Happy New Year, Rough Trade Records, 2006
Bobby Matador Vocals & Keyboards
Hanoi Jane Guitar & Bass
Double Rainbow Guitar
Kid Millions Drums & Vocals
Emily Manzo Piano
Produziert von: Barry London, Nicolas Vernhes & Oneida Länge: 44 Min 12 Sek Medium: CD
1. Distress7. Busy Little Bee
2. Happy New Year8. Reckoning
3. The Adversary9. You Can Never Tell
4. Up With People10. The Misfit
5. Pointing Fingers11. Thank Your Parents
6. History's Great Navigators

Schon seit 1997, also fast eine Dekade lang, gibt es das musikalische Chamäleon aus Brooklyn namens ONEIDA. Mittlerweile gönnt man sich sogar ein viertes Bandmitglied mit "Double Rainbow", wohinter sich niemand anderes verbirgt als Ex-TRANS AM-Gitarrist Phil Manley, der ja auch schon auf dem letzten Album "The Wedding" als Gast mitwirkte.

Ansonsten bleibt man den eigenen Grundsätzen treu, indem man sich geschickt jeglicher Kategorisierungs- und Deutungsversuche entzieht wie ein nasses Stück Seife der Hand.
Überraschend erinnert diesmal einiges an mittelalterlich angehauchten Folk Rock (wie zum Beispiel bei Distress oder Busy Little Bee), was den von der Band selbst aufgeführten Vergleich mit der INCREDIBLE STRING BAND verständlich macht. Aber natürlich wildert man auch gerne in psychedelischen Gefilden (Happy New Year oder The Adversary) und zelebriert nervös pulsierenden Krautrock (Up With People).

Es ist fast so, als würde man die Essenz von CAN, THE VELVET UNDERGROUND, PERE UBU, CAPTAIN BEEFHEART, GONG und THE STOOGES auf den Kopf stellen, durch den Mixer drehen und die sich ergebenden Einzelteile immer wieder neu, immer wieder anders zusammnesetzen. Einen derartig erfrischend unkonventionellen Umgang mit dem psychedelischen musikalischen Erbe erlebt man ansonsten allenfalls von japnischen Bands (BORIS, ACID MOTHER TEMPLE oder MARBLE SHEEP). In jedem Falle liefern ONEIDA wieder einmal den Beweis, wie sehr Krautrock in den USA, im Vergleich zu hiesigen Breitengraden, im Untergrund geschätzt wird und als Ausgangspunkt für alle möglichen musikalischen Experimente dient.

Trotz vereinzelter Lo-Fi-Attacken (History's Great Navigator) und einem mitunter durchaus unruhigen Puls strahlt "Happy New Year" recht überraschend eine geradezu versöhnliche Wärme aus, was in dem elegant tänzelnden The Misfit gipfelt, und stellt sich daher bei aller dieser Band eigenen Sperrigkeit als bisher zugänglichstes Werk von ONEIDA dar.
Für jeden Musikfan mit leicht psychedelischer Ader also unbedingt ein Reinhören wert, auch wenn das neue Jahr noch etwas auf sich warten lässt.

Ralf Stierlen, 02.08.2006

 

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