Okieson Cupboard Full Of Things, Elektrograph Records, 2010 |
Sebastiaan van Bijlevelt | Vocals, Guitars | |||
David Geraerts | Guitar | |||
Nico Huijbregts | Piano | |||
Floris de Jonge | Drums | |||
Ruben Trimbach | Bass | |||
Guests: | ||||
Bj Baartmans | Guitar | |||
Sjoerd van Bommel | Drums & Percussion | |||
Mike Roelofs | Hammond, Wurlitzer | |||
Big John Koolen | Banjo | |||
Alex Akela | Violin | |||
Septima | Strings & Brass | |||
Dennis Cronin | Trumpet | |||
Paul Niehuis | Pedal Steel, Dobro | |||
Tony Craw | Keyboards | |||
Paul van Gogh | Guitar | |||
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01. Fix Me Up | 07. Great Coverup | |||
02. Small House | 08. Alienation | |||
03. Trees | 09. Write It Down | |||
04. Sittin' In The Sun | 10. Interlude #001 | |||
05. Cupboard Full Of Things | 11. Two Blue Chairs | |||
06. Good Friend | ||||
Seit ihrem Debut "Tomorrow's Gone vom Sommer 2008 sind fast zwei Jahre ins Land gegangen. Es hat sich eine Menge Staub auf die niederländische Band OKIESON gelegt. Nun schicken sich unsere Nachbarn aus Nimwegen/Holland mit ihrem zweiten Album an, einen ordentlichen Frühjahrsputz zu betreiben. Sie reißen auf "Cupboard Full Of Things" sämtliche Türen auf, wedeln Luft in ihre wintergrauen Räume und steigen zunächst auf den Dachboden, um die dort schlummernden Ideen mit zittrigen Fingern zu beleben. Sebastiaan van Bijlevelt, Kopf und Vorsteher dieser schwer kategorisierbaren Band, die sich aus Ermangelung passenderer Begriffe als Alternative-Country-Noir Combo sieht, lüftet also sein überbordendes Oberstübchen und es purzeln zehn neue Songs heraus (einer stammt von Gastgitarrist Paul van Gogh), die, mit allerlei Zierat verschönert, den musikalischen Nerv des Hörers zu treffen suchen.
Im Grunde hat dies alles nicht viel mit Country im herkömmlichen Sinne zu tun, auch wenn ein irritierendes 'alternative' vorausgeschickt wird. Da ändert auch die wunderschöne Pedal Steel von Paul Niehaus (CALEXICO) bei dem vorzüglichen Great coverup nicht wirklich viel. Es tauchen auf "Cupboard Full Of Things" eine Menge schöner Songs zu Tage, die man wohl eher in die Kiste fein bis verdreht arrangierter Singer-/Songwriter Kunstwerke ablegen sollte. Die Soundlandschaften driften dann schon eher in die Richtung HOBOTALK oder Bonnie Prince Billy, klingen mit etwas Wohlwollen sogar in manchen Passagen nach einem zugekifften Van Morrison, der auf saftigen holländischen Wiesen in den Himmel stiert. Sämtliche Songs sind recht einfallsreich instrumentiert, die Arrangements zeugen von Mut zum Verspielten, peppen die Songs mancherorts auf gewitzte Art und Weise auf, weil sie in ihrer ursprünglichen Reinform wohl etwas viel Tristesse verströmen würden. Da machen Wurlitzer Piano, Hammond Orgel, Violine, Pedal Steel und Trompete schon einiges her und sprechen für die geschickte Herangehensweise der Niederländer.
"Cupboard Full Of Things" besitzt eine Menge guter Momente, klingt hervorragend (Mark Nevers zeichnet für den Mix verantwortlich), bezaubert den Hörer mit allerlei melancholischen Stimmungen und Farben, gerät aber auch manches Mal in den Verdacht, etwas überambitioniert und zu kunstbeflissen zu erscheinen. Sollten OKIESON ihren vollen Schrank vielleicht doch ein wenig zielstrebiger entrümpeln?