Michael Schenker

Vanish
MSG

Offenbach, , 25.10.2017

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 01.11.2017
Stil: Hard Rock, Heavy Metal

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


MSG, Vanish,
Offenbach, Capitol, 25.10.2017

Als ich im Frühjahr von dem „Michael Schenker Fest“ in Japan erfahren habe, dachte ich mir: Naja, das ist wieder mal so eine Fernost-Geschichte, in deren Genuss wir nie kommen werden/würden.
Tja, unverhofft kommt dann doch manchmal und im Interview mit Michael Schenker deutete es sich ja dann an, dass MSG mit ihren drei legendären Sängern auch hierzulande präsent sein würden.
Das Open-Air in Ballingen war nicht die letzte Station, aber letztlich wurde es dann nur noch Offenbach, nach dem die Metal-Gemeinde und Axtschwinger pilgern durften. Und selbst da bin ich doch über den – na, sagen wir – verbesserungswürdigen Zustrom erstaunt.
An den Parkgebühren, die die Stadtverwaltung da nächtens noch am Mainufer erhebt (obwohl auf der Club-Homepage Gegenteiliges steht…) wird es doch nicht gelegen haben?

Während das Foyer noch ganz gut besucht ist, mühen sich ab ca. 20 Uhr die Metaller von VANISH auf der Bühne, den Saal vorzuheizen.
Dass hier nicht jedes Lied mitgeträllert wird, ist klar, aber nach über 15 Jahren “im Geschäft“, weiß man wie der Hase läuft und in der Tat erhalten sie einige Aufmerksamkeit und Applaus. Zu dem schweren, teils düsteren Sound wackelt die ein oder andere Matte und auch wenn es manchmal sehr theatralisch wirkt, ist der Set doch recht kurzweilig. Songs wie Disbelief oder We Become What We Are (zu dem Sänger Bastian Rose seine Freude über die vielen Band-Shirts im Publikum mitteilt) kommen riff-beton und kernig rüber. Kleiner Wehrmutstropfen: Das Piano wird vom Band eingespielt. Schön, an die Tasten der Hauptband durfte man wohl nicht.

Um gut Viertel nach Neun ist es dann so weit und zu Searching For Freedom (wir erinnern uns ans Interview) betreten Meister und Gehilfen die Bühne. Da ist natürlich ganz schön Geschichtsträchtiges versammelt: Michael Schenker sowieso, dazu Chris Glen und Ted McKenna (Beide u.a. von der SENSATIONAL ALEX HARVEY BAND, Steve Mann war schon bei der McAULEY SCHENKER GROUP dabei und Sänger Gary Barden, der sich nach dem famosen und unvermeidlichen Into The Arena zu den anderen gesellt, ist ja eh DER MSG-Sänger. Schließlich hat er die großartigen Let Sleeping Dogs Lie oder Victim Of Illusion eingesungen. Da taucht leider auch schon ein Problem auf, denn das ist natürlich schon Jahrzehnte her, dass diese Killer-Songs in Rille gepresst wurden und so Stimmbänder sind halt nicht ewig elastisch. Also ist Barden bei jedem Refrain froh, wenn sich das Publikum lautstark einbringt. Etwas schade, aber wenn man in der Menge steht, merkt man es gar nicht so sehr. Oder wenn man nicht so aufpasst.

Nach den genialen Attack Of The Madman - welches Barden natürlich Michael Schenker widmet – und Armed And Ready wird der Sänger erlöst, den mit Coast To Coast folgt eine Instrumentalnummer, die Schenker einst bei den SCORPIONS eingespielt hat und die auf dem Album “Lovedrive“ veröffentlicht wurde. Jetzt nicht der tollste Song des Abends, aber er macht Spaß und sorgt für Stimmung.
Dies tut auch der Meister-Gitarrero, denn sein Spiel ist ebenso göttlich wie zu aller Zeit. Es ist durchaus immer eine Auszeichnung, wenn man bei der ersten Note an Sound und Stil erkannt wird. Da gibt es nicht Viele von!
Am Klang wird auch Graham Bonnet erkannt. Wer jemals RAINBOWs Since You Been Gone gehört hat, dem ist diese Stimme ins Hirn gebrannt. Und auch bei MSG hat er sich “eingebrannt“. Desert Song eröffnet seinen Reigen und spätestens bei Dancer ist Party angesagt. Mit seinem pinkfarbenen Sakko und seiner extrovertierten Art (so sind 'se halt, die Amis…) vereinnahmt er Bühne und Publikum und überspielt manch stimmliche Schwäche. Auch dessen Glanzzeit ist lange vorbei, aber er zieht sich gut aus der Affäre.
Hilfreich natürlich, dass ihm seine Kollegen Background-Unterstützung gewähren.

Zu diesen Kollegen gehört natürlich Robin McAuley, der ja zu seiner Zeit sogar namentlich im Bandnamen aufgenommen war. Sein Problem ist, dass die Songs da nicht mehr in der ersten Liga spielen. Dafür macht er mit den besten Job, was die Performance angeht. Das wirkt noch deutlich frischer und auch wenn Songs wie Save Yourself nur noch von fern im Ohr klingen, wirkt es jetzt mehr wie eine Band, als wie eine Band mit Gastsängern.
Da macht es auch Sinn, dass der Set mit dem UFO-Klassiker Rock Bottom endet. Da kommt richtig Stimmung auf und die anwesenden Besucher lassen das Capitol erschallen: “Rock Bottom“, “Rock Bottom“, “ROCK BOTTOM“!
Erstmals – von den Instrumentalsongs abgesehen – streut Schenker hier ein längeres Solo ein, welches für sich allein steht. Auch das wieder erste Sahne.

Die Zugabe besteht denn auch komplett aus weiteren UFO-Songs: Doctor Doctor, Natural Thing und das finale Lights Out.
Da stehen sicher ein paar Freudentränen in den Augen, denn ob man das so bald oder nochmal erleben wird? In dieser Besetzung sicher kaum. Umso enttäuschender, dass der Laden nicht voll wurde. Der Sound war zwar etwas Bass-lastig und auch die Drums etwas zu dominant, aber das sind Kleinigkeiten, denn die Gitarre von Michael Schenker war immer gut zu hören und hat Abend wie Songs aufs Beste dominiert.Trotz des letzten Titels, gehen da also eher die Lichter an, anstatt aus.
So gesehen, war es ein echtes und würdiges MICHEAL SCHENKER FEST!

 

Epi Schmidt, 25.10.2017

 

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