Octopus Rubber Angel, Sireena Records, 2011 |
Jennifer Hensel | Vocals | |||
Winfried Kowalik | Guitar | |||
Clas D. Kniemeyer | Bass | |||
Werner Littau | Keyboards | |||
Seppl Niemeyer | Drums & Percussion | |||
| ||||
01. Too Hard To Love You | 05. Cross-Eyed Cat | |||
02. Stampede | 06. Black Points | |||
03. Plastic Dreams | 07. City Life | |||
04. Outside, So Far Awy | 08. The Roly-Poly Bumble Bee | |||
Um den Katalog mit Aufnahmen der Band OCOTPUS zu komplettieren wurde nun auch deren 1980er Album “Rubber Angel“ von Sireena Records neu aufgelegt. Dabei hat man erfreulicherweise wieder den gewohnt hohen Standrad gehalten, also mit ausführlichem Booklet und schmuckem Digipak die Hintergründe der Entstehung beleuchtet sowie dem Ganzen ein ansprechendes Outfit verpasst.
Musikalisch ist anzumerken, dass die Frankfurter mit dem neuen Gitarristen Winfried Kowalik (ehemals STREETMARK), der Vorgänger Pit Hensel später auch als Ehemann von Jennifer Hensel ersetzen sollte, in eine deutlich stromlinienförmigere Richtung unterwegs waren. Es waren ja auch neue Zeiten angebrochen: Die 70er Jahre waren vorbei, Krautrock und Prog waren in den musikalischen Jurassic Park verbannt worden und jeder versuchte, zu neuen Ufern aufzubrechen. Die Songs auf “Rubber Angel“ sind daher deutlich kompakter, allesamt (bis auf The Roly-Poly Bumble Bee) drei bis vier Minuten lang und durchaus mit Blick auf den internationalen Markt angelegt. Rockige Riffs, eingängigere Melodien, aber leider auch eine ziemlich glatt gebügelte Produktion sorgen für einen relativ zwiespältigen Hörgenuss.
Sicherlich ist das alles nicht wirklich schlecht geworden und Sängerin Jennifer Hensel weiß auch hier zu überzeugen, passt ihre kraftvolle Stimme doch durchaus gut zu diesem musikalischen Format. Andererseits gingen der Band ihre ursprünglichen, proggigen Trademarks fast komplett verloren, so dass vieles etwas richtungslos wirkte. OCTOPUS verlor an Eigenständigkeit und tauchte in der unüberschaubaren Masse ähnlich gelagerter Acts unter. Folglich war “Rubber Angel“ auch die letzte Veröffentlichung, bevor man sich 1983 endgültig auflöste. Für Freunde der Band, die den Backkatalog vervollständigt haben müssen ist dieser Re-Release, auch dank der gelungenen Aufmachung, selbstverständlich dennoch ein Muss.