Octopus

Hart am Rand

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 18.06.2011
Jahr: 2011
Stil: Deutsch Rock

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Octopus
Hart am Rand, Sireena Records, 2011 (Re-Release von 1981)
Michael SteinVocals
Werner LittauKeyboards
Georg KlivinyiGuitar & Vocals
Claus D. KneimeyerBass & Vocals
Seppl NiemeyerDrums & Percussion
Produziert von: Octopus; CD-Produzent: Tom Redecker Länge: 50 Min 19 Sek Medium: CD
01. Mitternacht07. Ich hör' Stimmen
02. Monster in der Geisterbahn08. Verfolgungsjagd im Entlüftungsschacht
03. Bastard09. Sie heiß Phyllis
04. Hart am Rand10. Road To Road
05. Police lässt grüßen11. Land in Sicht
06. Nase voll12. Monster in der Geisterbahn (Maxi Version)

Es ist vollbracht: Sireena hat das komplette Werk von OCTOPUS auf CD (wieder-)veröffentlicht. Und der Anspruch auf Komplettheit wird auch ein wesentlicher Grund zur Anschaffung von “Hart am Rand“ sein, denn für sich genommen hat dieses Album nicht mehr sehr viel mit den ursprünglich OCTOPUS zu tun. Schließlich hatten Sängerin Jenny Hensel und ihr späterer Ehemann, Gitarrist Winfried Kowalik, die Band zum damaligen Zeitpunkt längst verlassen. Mit Michael Stein hatte man einen Sänger verpflichtet, der sich als echter Deutschrockröhre gerierte, was mit dem Abstand der Jahre manchmal etwas unfreiwillig komisch wirkt.

Nichtsdestotrotz ist “Hart am Rand“ verglichen mit "Rubber Soul" die bessere Scheibe, da man konsequenter den neuen Ansatz der kommerzielleren, härteren Klänge durchzog. Die Texte waren nunmehr in der Muttersprache gehalten, was der Band immerhin eine Identität als “Deutschrockact“ jenseits der damals beginnenden NDW hätte sichern können. Der neue Gitarrist Georg Klivinyi fügte sich recht gut an und Werner Littau ließ ganz gelegentlich sogar Sounds aufblitzen, die an die Prog-Vergangenheit der Band erinnerten. Songs wie das Titelstück, Police lässt grüßen oder Verfolgungsjagd im Entlüftungsschacht hatten Drive und Originalität und, vor allem, sie rockten.

Nicht immer ging das Deutschrockkonzept auf, Stücke wie Bastard oder Land in Sicht kommen doch recht überflüssig daher. Dennoch wäre die Band unter einem anderen Namen vielleicht sogar überlebensfähig gewesen, zumal man sich in der “Rock gegen Rechts“-Szene stark einbrachte. Aber als OCTOPUS konnte das einfach nicht mehr auf Dauer funktionieren, weshalb die Band dann auch alsbald nach den Aufnahmen zu “Hart am Rand“ auseinanderbrach. Zu viele Wendungen und Richtungswechsel hatten der Truppe einfach ihre Identität geraubt. Dennoch ist die nun in Gänze nachvollziehbare Historie von OCTOPUS ein spannendes Stück deutscher Rockgeschichte, die in der Sireena-Ausgabe wiederum durch die lesenswerten Anmerkungen von Detlef Kinsler transparent gemacht wird.

Ralf Stierlen, 17.06.2011

 

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