Ocean Colour Scene Saturday, Cooking Vinyl, 2010 |
Simon Fowler | Vocals, Acoustic Guitar | |||
Steve Cradock | Electric & Acoustic Guitars, Grand Piano, Mandolin, Mellotron, Hammond B-3 | |||
Oscar Harrison | Drums & Percussion | |||
Andy Bennett | Electric Guitar | |||
Dan Sealey | Bass | |||
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01. 100 Floors Of Perception | 08. Magic Carpet Days | |||
02. Mrs. Maylie | 09. The Word | |||
03. Saturday | 10. Village Life | |||
04. Just A Little Bit Of Love | 11. Postal | |||
05. Old Pair Of Jeans | 12. What's Mine Is Yours | |||
06. Sing Children Sing | 13. Fell In Love On The Street Again | |||
07. Harry Kidnapp | 14. Rockfield | |||
Man mag sie oder sie sind einem gleichgültig, diese Birminghamer Jungs oder sagen wir besser Herren von OCEAN COLOUR SCENE. Seit zwanzig Jahren dabei, seit vierzehn Jahren mit einem Plattendeal ausgestattet und mehr als einer Handvoll Alben im Rucksack, haben sie die Brit-Pop Fan-Szenerie stets polarisiert. Ganz nüchtern betrachtet war wohl der 1996er Erstling "Moseley Shoals" ihr bestes Album, verhalf ihnen, nicht zuletzt auch durch Modfather Paul Wellers Protektion, zu Ruhm und Ehre. In England sind die Jungs daher immer noch eine recht beliebte Band. In Deutschland nie über Insiderstaus hinausgekommen.
Das aktuelle Album "Saturday" klingt nicht wesentlich anders als alle Vorläufer. Eine Prise Pop, eine Kelle Rock und ein Schüppchen Folk. Bisweilen pathetisch und theatralisch und immer auch ein wenig spröde. Die meisten Songs stammen wieder aus eigener Feder und der Kern der Band, also Sänger Simon Fowler, der natürlich immer noch nach Roger Daltrey klingt und Gitarrist Steve Cradock, der inzwischen auch auf eine lange und erfolgreiche Partnerschaft mit Paul Weller zurückblickt, ist immer noch ein und derselbe.
OCEAN COLOUR SCENE haben sich seit jeher dem 60's Pop/Rock verschrieben, machen dies mitunter sehr ansprechend und bezwingend, aber wie üblich finden sich auch auf "Saturday" einige Durchhänger wieder. Von den 14 Songs hätte man durchaus drei oder vier weglassen können, das hätte der Stringenz und Qualität des Albums sicher besser getan. Man begegnet einigen relativ vertrackten und leicht überambitioniert klingenden Tracks, die mit psychedelischen Mustern spielen und daher wenig greifbar werden. Ein gelungener Singalong Titel oder ein gleichsam wie für's Radio geschriebener Hit à la Magic carpet days bleibt da als echter Ohrwurm noch am ehesten hängen. Der Rest bleibt größtenteils schwer zugänglich und bedarf einiger Hördurchgänge, um Gefallen daran zu finden, wenn überhaupt. "Saturday" ist also ein typisches OCS Album mit Höhen und gelegentlichen Tiefen. Für unentwegte Fans sicherlich ganz in Ordnung, aber zu konturlos, um Neugierige auf ganzer Linie zu überzeugen.