Oberhausen, Turbinenhalle, 14.03.2007

Fazit dieses Abends gleich vorweg: Schweinelaut war's. So laut, dass ich 3 Tage mit Rauschen und Pfeifen in den Ohren rumgerannt bin. Und dem Sound tat's wirklich nicht gut. Weniger ist mehr, Leute. Glaubt's mir.

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Um 19:30 traten fast unbemerkt, ohne Ansage, Angry Anderson und Band auf die Bühne. Ich hatte mich auf den Auftritt der alten Recken gefreut, habe sie trotz meiner 42 Jährchen noch nie live gesehen, und ich wurde nicht enttäuscht. Angry hatte Spaß inne Backen, für die Band gab's nur eins: Dampf machen. Leider hatten die Jungs einen recht kurzen Set, Man About Town, Once In A Life und mein Fave vom neuen Album Black Eyed Bruiser gab's aktuell zu hören.

Für die zahlreichen älteren Herrschaften im Publikum gab's One Of The Boys, Remedy und das geniale (und so wahre?) Nice Boys Don't Play Rock'n'Roll. Angry war heute so gar nicht "angry", wirkte eher wie ein lieber Onkel, der sichtlich Spaß am live spielen hat. Was mich freute, war, das vor mir stehend, ein junges Pärchen jeden, aber auch jeden Song abfeierte als ob grade der Rock'n'Roll neu erfunden wurde! Als ROSE TATTOO ihre ersten Erfolge feierten, waren beide sicherlich noch Quark in Pappis Kühlschrank. Klasse! Das lässt mich hoffen, dass es auch in Zukunft ein Publikum für echten handgemachten Rock gibt, und nicht nur noch diesen Casting- Quatsch wie "Neue Engel braucht das Land" oder "Sucht Bohlens neuen Superstar".

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MASTERPLAN waren die großen Opfer des Soundmatsches. Ich kenne Roland Grapow für seine Professionalität, grade was den Sound angeht, aber da ging nix. Währen des ersten Songs gingen in meinen Ohren die Lichter aus, und das war's. Und soundmäßig bin ich normalerweise hart im nehmen. Ich denke, Lost and Gone wurde gespielt, ich meine Crimson Rider erkannt zu haben. Auch Warriors Cry kann dabei gewesen sein. Nix genaues weiß ich nicht. All die filigrane Gitarrenarbeit ging in der viel zu hohen Lautstärke und allgemeinem Soundbrei unter. Schade!

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Mike Terrana Ansonsten, was soll man sagen? MASTERPLAN MKII mit dem von RAGE abgewanderten Drumtier Mike Terrana und Neu-Sänger Mike DiMeo (ex-RIOT) machen live eine gute Figur. Ich mochte allerdings Jorn Lande! Die einigermaßen grell rüberkommende Stimme von Mike DiMaeo passt so gar nicht mehr zu den eher sonoren Jorn-Lande-Parts der älteren Songs. Um mir ein genaues Urteil bilden zu können, muss ich die Band noch mal unter besseren Umständen live sehen. Dass Mike Terrana ein Drumsolo bekommt, hatte ich schon befürchtet und diese Befürchtung bewahrheitete sich. Bei einem 35 Min. Set muss man das Drumtier, und wenn es noch so gut ist, nicht auch noch ein Solo abziehen lassen. Gut, es war kürzer als bei RAGE . trotzdem .

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Biff ByfordSAXON sind für mich der Inbegriff der NEW WAVE OF HEAVY METAL (neben den immer mehr abkackenden IRON MAIDEN) und ich liebe ihre alten Songs. Auch wenn böse Stimmen neben mir sagen, dass sie bei der 80s Tour genug altes Zeug gespielt hätten, das ich für immer zufrieden sein sollte. OHNE Never Surrender geht's nicht.
Und damit ich nicht als ewig Gestriger gelte: Ohne Lionheart auch nicht. Und beide Songs befanden sich nicht in der Setlist. Somit hatte ich verdammt schlechte Karten. Princess Of The Night, 747, And The Bands Played On wurden im Medley gespielt, Dallas 1pm gab's, den unsäglichen, aber abgefeierten Crusader.das war's auch schon mit altem Zeug. Viele der Songs der diesjährigen Tour wurden Ewigkeiten nicht live gespielt, sind deswegen aber nicht schlechter als älteres Material. Und wenn wir ehrlich sind? Wie soll eine Band mit einem Output wie SAXON jeden Fan gleichermaßen mit der Setlist beglücken? Nee, war schon OK so. Abwechslung muss sein.

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Klar, mit Schwerpunkt auf dem neuen Album, gab es State Of Grace, Attila The Hun, Ashes To Ashes, I've Gotta Rock To Stay Alive serviert. Älteres Material war Power of the Glory, Great White Buffalo (Genial!), Forever Free und das extrem abgefeierte To Hell And Back Again Performance? Was soll ich sagen. Klasse wie immer. Zirkuspferde bekommt man nicht tot. Biff souverän wie immer, die meiste Zeit mit einem Fuß auf der Amp und die Arme auf das Knie gelehnt, Doug (extrem breiter Mittelscheitel.) brilliant wie immer. Paul Quinn hat sogar mal gegrinst und Nibbs tickte wieder wie aufgedreht über die Bühne. Nigel Glockler kommt an die Qualitäten eines Jörg Michael nicht ran. Alles beim alten, so liebe ich SAXON und möchte sie noch in 20 Jahren sehen.

Der Sound war zwar Scheiße, sorry, anders kann ich es nicht sagen, aber es war mal wieder feinstes Entertainment was die Anglo-Sachsen da zelebrierten. Ich freu mich schon auf die nächste Tour!
Und ROSE TATTOO versuche ich auf Ihrer Headliner Tour nochmal zu erwischen!

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