Reflections, Wolfpack-Power/CMS GmbH, 2008 | ||||
Thorsten Geschwandtner | Guitars | |||
Christian Seynstahl | Vocals & Piano | |||
Sebastian Goess | Guitars | |||
Kai Liczewski | Bass | |||
Jochen Waigandt | Drums | |||
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01. Bridge To Light (all songs by Geschwandtner & Seynstahl) | 07. Insomnia | |||
02. Inside | 08. Kiss By A Muse | |||
03. Interlude | 09. Who Are You? | |||
04. So Rough | 10. Judgement Day | |||
05. Depressions | 11. Hope | |||
06. Fuck Perfection | 12. Pitying Space | |||
Da höre ich ein Album zum wiederholten Male und finde es eigentlich ganz gut. Aber eben auch nur eigentlich. Denn wenn ich weiter darüber nachdenke, bezweifel ich, den Silberling im Anschluss ans Review jemals wieder in voller Länge im Schacht meines CD-Players zu versenken. Sicher auch eine Frage des persönlichen Geschmacks, aber andersherum auch ein Fehlen der letztlich überzeugenden Argumente.
Die Rede ist an dieser Stelle von der Würzburger Band NUMP und deren zweitem Album "Reflections". Ihre Musik findet sich irgendwo in der Schnittmenge Moderner Progeressive-Metal/Alternative Rock/Emo-Pop/Nu-Metal wieder.
Dynamische Härte wechselt sich mit Passagen verträumter Melancholie ab, doch leider wirken die Arrangements mit fortlaufender Dauer verkopft und irgendwie ziemlich bemüht. Christian Seynstahl vermag da trotz eigentlich überdurchschnittlichen Vocals kaum etwas zu retten. Stimmlich gesegnet, wirkt sein Einsatz dennoch oftmals so, als interpretiere er einen ganz anderen Song als gleichzeitig seine Kollegen. Eine Ausnahme bietet da sicherlich das getragene, von einem gelungenen Arrangement gekennzeichnete Depressions.
NUMP haben ihre stärksten Momente, wenn sie in stillere Regionen abdriften und akustische Gitarren die Szene dominieren. Die Hartwurst-Fraktion weist erhebliche Defizite auf, Fuck Perfection bietet einen viel zu seltenen Moment von grooviger Härte. Die überwiegende Kopflastigkeit des Songmaterials mag den einen oder anderen Proggie überzeugen, doch besonders die harten, tiefergelegten Gitarrenattacken klingen für meinen Geschmack im Verlauf der Scheibe eintönig und sorgen für Abzüge in der B-Note.
"Reflections" besitzt neben den zuvor erwähnten Tracks weitere Pluspunkte in seiner sauberen, transparenten Produktion und einem Sound, mit dem die Gruppe internationale Vergleiche im Prinzip nicht scheuen müsste.
Die teils holprigen Arrangements und ein Sänger, der irgendwie neben der Spur zu liegen scheint, bringen NUMP um eine höhere Bewertung. Selbst ein brillanter Track wie der Opener Bridge To Light mit seinem wunderschönen, akustischen Intro und einer überzeugenden Bandleistung oder das überragende Judgement Day (Prog Metal vom Feinsten) können da nicht alle Scharten auswetzen.