Nukular Schere im Kopf, LTM/Rough Trade, 2010 |
William "Woody" Veder | Vocals, Guitar & Keyboards | |||
Martin Berger | Guitar | |||
Dominik Gruszczyk | Bass | |||
Ralf Schumacher | Drums | |||
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01. Schere im Kopf | 09. Mehr als nur ein Wort | |||
02. Notausgang | 10. Interlude II | |||
03. Ohne Dich | 11. Hinterher | |||
04. Deine Feinde | 12. Mädchen für alles | |||
05. Interlude I | 13. Unerreichbar | |||
06. Im freien Fall | 14. Interlude III | |||
07. Alles nur Schein | 15. Riesenapparat | |||
08. Unbekannte Welt | ||||
Eigentlich stammen alle Musiker von NUKULAR aus dem Rhein-Main-Gebiet, aber so richtig kennen lernte man sich erst im Rahmen des “Kontaktstudiengangs Popmusik“ an der Popakademie Hamburg. Und die Hansestadt ist auch schon eine ganz gute Assoziation für den Sound von NUKULAR, beheimatete das “Tor zur Welt“ doch schon viele schubladenferne Rockbands, die sich nicht scheuen, ihre Muttersprache textlich zu verarbeiten. Dabei denkt man, wenn man NUKULAR mit “Schere im Kopf“ hört aber etwas weniger an DIE STERNE oder TOCOTRONIC als viel mehr an SELIG oder KUNG FU.
Musikalisch handfest, mit ordentlich Zug dahinter (Deine Feinde), aber auch immer mal wieder einem Sinn für leicht funkigen Groove (Mädchen für alles) oder folkige Anleihen (Unerreichbar), spielt mit der Dynamik (Ohne Dich), lässt man auch mal den Gitarren Freiraum und umschifft im weiten Ozean des Independent allzu offensichtliche Rockklischees. Und auch textlich kommt das zumeist überzeugend daher, was Sänger William Veder alias Woody da fabriziert hat. Weitgehend unpeinlich, nicht zu abgehoben oder theoretisierend, auch wenn der Qualitätsunterschied zu den als Vorbildern genannten TON STEINE SCHERBEN schon noch deutlich sichtbar ist. Aber man ist ja noch am Beginn des Weges.
Erfreulich jedenfalls, das NUKULAR trotz Popakademie nicht kommerziell ausgelegt sind, denn eine Neuauflage von SILBERMOND, MADSEN oder WIR SIND HELDEN benötigt heutzutage wirklich kein Mensch mehr. Stattdessen sind die Wurzeln der musikalischen Sozialisation von NUKULAR deutlich in den Neunzigern zu finden, ein bisschen Post Grunge und scheuklappenfreier Alternative Rock. Alles in allem ist ein mehr als ordentlicher Schritt gemacht, um an die eigenen Ansprüche, die mit “Rockige Zukunftsmusik mit deutschen Texten“ formuliert sind, heranzureichen. Auf das möglichst viele in Anlehnung an Homer Simpson sagen können: “Nukular, die Band heißt Nukular“!