Novena

Eleventh Hour

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 28.03.2020
Jahr: 2020
Stil: Progressive Metal
Spiellänge: 73:04
Produzent: Paul Winstanley

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Plattenfirma: Frontiers Music

Promotion: cmm promotion


Redakteur(e):

Marc Langels


s. weitere Künstler zum Review:

Haken

Dream Theater

Meshuggah

Rush

Tesseract

Yes

Titel
01. 22:58
02. 22:59
03. Sundance
04. Disconnected
05. Sail Away
 
06. Lucidity
07. Corazon
08. Indestructible
09. The Tyrant
10. Prison Walls
Musiker Instrument
Ross Jennings Gesang
Gareth Mason Gesang
Harrison White Gitarre, Piano, Keyboards, Percussion & Gesang
Dan Thornton Gitarre & Percussion
Matthew Moat Lowe Bass & Percussion
Cameron Spence Schlagzeug & Percussion

Das prominenteste Mitglied der Progressive-Metal-Band Band NOVENA dürfte wohl Sänger und HAKEN-Frontmann Ross Jennings sein. Allerdings wurde die Band bereits 2013 von den Studenten Harrison White und Moat Lowe zusammen mit ihren Kommilitonen Dan Thornton und Cameron Spence gegründet. Aber komplettiert wurde die Band dann erst durch die Hinzunahme von Jennings und dem zweiten Vokalisten Fareth Mason von SLICE THE CAKE. 2016 erschien eine erste EP namens “Secondary Genesis“, der nun das lang erwartete Debüt-Album folgt.

“Eleventh Hour“ ist denn auch ein hochkomplexes Werk geworden, das im Bezug auf die verschiedenen Einflüsse und verwendeten Stile und Elemente sogar HAKEN deutlich in den Schatten stellt. Neben den zu erwartenden Metal- und Hard Rock-Einflüssen bekommt der Hörer auch wilde Metalcore- oder Death Metal-Sequenzen und auch Flamenco-Teile um die Ohren gehauen, so dass die enthaltenen zehn Songs eher wirken wie 20 bis 30. Dieser Abwechslungsreichtum führt nun aber auch dazu, dass das Werk einen zunächst einmal ganz schön überwältigen kann.

Denn die Breaks zwischen den einzelnen Elementen kommen nicht immer fließend und damit „harmonisch“ daher, sondern stellenweise auch sehr abrupt und überraschend. Insofern ist bei “Eleventh Hour“ definitiv neben der Bereitschaft, sich auch auf extreme musikalische Brüche einzulassen, noch ein gehöriges Maß an Aufmerksamkeit und Zeit gefragt, um sich auf diese musikalische Reise zu begeben, ohne dabei „Schiffbruch“ zu erleiden. Diese spricht vermutlich all diejenigen am meisten an, die mit den Klangwelten von (neben HAKEN) auch DREAM THEATER, YES oder auch RUSH vertraut sind, aber eben zudem noch im speziellen die Anhänger von MESHUGGAH, TESSERACT oder SIKTH.

Denn eines muss man auch klar sagen, dieses Album erweckt vor allen Dingen düstere Klangwelten, kein Wunder spielt die Geschichte doch in der Zeit von 22:58 Uhr bis Mitternacht. Dabei spiegelt die Musik insbesondere auch den Seelenzustand des Protagonisten wieder, der sich in einem wahren Strudel der Gefühle wiederfindet und nicht immer genau weiß, was ihn erwartet und welchem Weg er folgen soll. Diese emotional dichte Geschichte wird in ebenso dichte Musik umgesetzt, die eben auch Brüche und Veränderungen und starke Emotionen transportiert. Man höre sich beispielsweise nur einmal Sail Away an und versuche dabei keine Gänsehaut zu bekommen. So traumhaft und schwelgerisch, nur um dann im Anschluss nahtlos mit Lucidity in die metallischen Abgründe gestoßen zu werden, zwischenzeitlich mit bezaubernden Melodien wieder gerettet und wieder fallen gelassen zu werden. Und auch der Kontrast zwischen sanfter Piano-Begleitung und so Textzeilen wie „how it was when we were young, my angels would throw me to the wolves“. Und im folgenden Corazon mit all seinen wechselnden Elementen vom rhythmischen Klatschen hin zu Flamenco mit spanischen Textzeilen hat man wirklich das Gefühl die Musiker schütten einem auf ihre Art und Weise das Herz aus. Und gegen Ende von Prison Walls erinnern NOVENA sogar mal kurzzeitig stark an SLIPKNOT.

Den Briten ist mir ihrem Debüt-Album wirklich ein extrem starker Einstand gelungen. Das Werk ist extrem vielschichtig, abwechslungsreich, emotional packend, spielerisch und kompositorisch auf allerhöchstem Niveau und strotzt nur so vor Inspirationen. Wie weiter oben bereits erwähnt ist es dabei keine einfache Kost und nicht dazu geeignet, es einfach mal so im Hintergrund zu hören. Dafür geschieht einfach zu viel, nicht nur instrumental sondern  auch auf der textlichen und der Gesangs-Ebene. “Eleventh Hour“ ist ein musikalischer Brocken, dessen Schönheit gesucht und gefunden werden muss. Mit der nötigen Muße aber entdeckt der Hörer zahlreiche progressiv-metallische Highlights.

 

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