Nobility Of Salt

The Tremulous Sea

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 27.03.2002
Jahr: 2000

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Redakteur(e):

Martin Schneider


Nobility Of Salt
The Tremulous Sea, Amöbenklang, 2000
René Hoffmann Vocals
Ricardo Hoffmann Keyboards, Guitar, Bass, Programming & Percussions
Ines Pollock Bass, Guitar
Produziert von: Ricardo Hoffmann Länge: 43 Min 05 Sek Medium: CD
1. The Tremulous Sea6. Desert Horses
2. A Reflection7. Michelle
3. Night (The Merciful Queen)8. Execution
4. Dry Dust9. Memories Of Winter
5. Jefferson's Heart10. And Under The Morning Sun Is Dew In The Fields

Und wieder mal ein Album, bei dem die Besprechung nur bedingt Spaß macht.
Dabei beginnt "The tremulous sea" recht vielversprechend mit dem elegischen, instrumentalen Titelsong, der etwas in die New Age-Richtung schielt.
Doch schon beim nächsten Stück ist es mit der Herrlichkeit vorbei. In instrumenteller Hinsicht lassen NOBILITY OF SALT zwar auch weiterhin nicht all zu viel anbrennen, doch mit dem 'Gesang' von René Hoffman dürften sich die Berliner wenig Freunde schaffen.
Das größte Manko ist dabei nicht mal die Stimme an sich, obwohl man auch hier mit Vokabeln wie 'extravagant' und 'gewöhnungsbedürftig' hantieren muss um eine halbwegs seriöse Beschreibung abzugeben, sondern dass René ständig gegen einen massiven Keyboardsoundwall ansingen muss und dabei so hoffnungslos unterlegen ist wie Don Quixote im Kampf gegen die bekannten Windmühlen.
Wenn das Absicht ist: Okay, dann ziehe ich mich resignierend zurück und grummele: 'Mir gefällt das so einfach nicht'. Ich hege allerdings den schlimmen Verdacht, dass hier der Produzent gnadenlos Mist gebaut hat.

Wenden wir uns vielmehr wieder der Musik zu. NOBILITY OF SALT kann man ganz grob in die Romantic Dark Wave-Ecke packen.
Erwartet jetzt aber bloß nicht eine schöne Sammlung einschmeichelnder, melancholische Melodien zu denen man sich bei Kerzenschein und einem Glas schwerem Rotwein fallen lassen kann. Die Berliner erschaffen sperrige, komplexe Klangwelten in denen der Hörer verloren umherrudert. Dem Kollegen Drumcomputer werden extravagante Rhythmen entlockt und die Kompositionen verlaufen seltenst linear. Vielmehr entsteht der Eindruck als hätte man verschiedene Soundfragmente und Ideen einfach miteinander verwoben. Ob sie nun miteinander harmonieren oder nicht - wen interessiert es?

Schwerer Stoff, der es dem Hörer wirklich nicht leicht macht. Immer wieder jedoch lassen sich Fixpunkte im Klangmeer ausmachen, die den Hörer magisch anziehen, und an die er sich zwangsläufig klammern muss um nicht unterzugehen.
Melodiebögen, die der nahöstlichen Folklore entliehen scheinen, schleichen sich ins Unterbewusstsein und setzen sich dort fest. Positive Höhepunkte - ja, die gibt es wirklich! - setzen einige wunderschöne, mandolinenähnliche Gitarrenparts von Ricardo Hoffmann.

Zweieinhalb bis drei ansprechende Stücke, besonders das abschließende Instrumental And under the morning sun is dew in the fields ist noch hervorzuheben, dazu eine knappe Hand voll interessanter Ansätze...
Um bei Dulcinea Eindruck schinden zu können ist das etwas wenig, doch wenn die Band sich zukünftig auf ihre Stärken konzentriert und sich etwas weniger verzettelt, dann könnten NOBILITY OF SALT durchaus ihre Freunde im DEAD CAN DANCE-/JOY DIVISION-Umfeld finden.

Martin Schneider, 27.03.2002

 

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