Nils Wülker

Up

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 28.02.2015
Jahr: 2015
Stil: Smooth Jazz

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Nils Wülker
Up, Warner Music, 2015
Nils WülkerTrumpet, Flugelhorn, Organ, Wurlitzer Piano, Programming
Arne JansenGuitars
Lars DupplerPiano, Fender Rhodes, Wurlitzer, Moog
Edward MacLeanDouble Bass, Electric Bass
Benny GrebDrums
Peter John VetessePiano, Hammond Organ, Clavinet
Craig ArmstrongPiano
Markus VollmerGuitar
Mathias GroschPiano, Organ
Joey DosikPiano
Nick RosenDouble Bass
MockyDrums, Percussion
Produziert von: Peter John Vetesse, Mocky, Mathias Groschh & Nils Wülker, Länge: 55 Min 45 Sek Medium: CD
01. Dawn08. Kelvingrove
02. Season09. Worth The Wait
03. A Fine Line10. Bridges
04. I Just Want To Play11. Keeps On Walking
05. Confluence12. Reading Kafka On The Shore
06. Homeless Diamond13. Prism
07. Three Grains Of Saffron

Geht es nun wirklich steil nach oben mit Nils Wülker und seinem neuen Album "Up"? In den Albumcharts möglicherweise. Denn sein inzwischen 8. Album passt sich dem allgemein gültigen Mainstream-Geschmack mehr an denn je.
Nils Wülker, der auf seinen letzten Alben ("6" und "Just Here Just Now") schon eine gewisse Affinität zum Smooth Jazz offenbarte, arbeitet auf "Up" mit diversen Sangeskünstlern, namentlich Max Mutzke, Xavier Naidoo, Sasha, Lauren Flynn, Jill Scott etc. zusammen, um seinen Titeln noch mehr Griffigkeit und radiokompatible Strukturen zu verleihen. Der 37-jährige Trompeter verlässt mit seinem neuen Werk schließlich auch sein sogenanntes "Einzelkämpfertum" und stürzt sich in die Zusammenarbeit mit diversen Co-Autoren und bevorzugt ein Team ausgesuchter Produzenten.

Das vorliegende Ergebnis, das in seiner angestrebten Vielfältigkeit sicherlich überrascht, wirft dennoch die Frage auf, ob sich seine alten Fans, die ihn ob seiner definitiven Jazz Roots liebten, nicht ein wenig enttäuscht zeigen werden. Ein gerne belächeltes Genre wie Smooth Jazz kann auf der einen Seite recht packende Kompositionen liefern - der erfolgreiche Bläserkollege Till Brönner hat das bereits bewiesen - doch sollten die Songs auch durchweg spannend und prickelnd gestaltet sein, mit süffigen Melodien und genügend Widerhaken versehen sein, um nicht der Beliebigkeit anheim zu fallen.

Der Jazz ECHO Gewinner von 2013 gibt natürlich sein Bestes, hat insbesondere mit Max Mutzke einen ansprechenden und leidenschaftlichen Sänger verpflichtet (Season), doch der omnipräsente Hang, sich mit seiner Trompete in jede halbwegs passende Songlücke zu drängeln und sie mit Licks und Fills zu stopfen, zeugt entweder von fehlgeleitetem Narzissmus oder dem mangelnden Fingerspitzengefühl seiner beratenden Produzenten.
Gut, Wülker ist hier der Star und seiner gefühlvoll intonierten Trompete sei neben den potenten Sängern auch eine gewisse Präsenz zugestanden, doch im Zuge des Albums wird man der Trompetentöne allmählich überdrüssig. Für ein harmonisch fein ausgetüfteltes Gitarrensolo, ein perlendes Pianosolo oder gar ein knurrendes Bass-Solo wäre beispielsweise in Instrumentaltracks wie Confluence oder Bridges durchaus Platz gewesen.

So kaprizieren sich Wülker und sein Team darauf, geschmeidige Songs mit groovendem Dancefloor-Charakter samt Electronica-Flair zu inszenieren oder sich auf die sphärische Anziehungskraft der einen oder anderen traumwandlerischen Ballade zu verlassen, wobei hier die Pretiosen mit Jill Scott (Worth The wait) und Max Mutzke (Season) den nachhaltigsten Eindruck hinterlassen.

Insofern vermittelt "Up" einen eher zwiespältigen Eindruck, wobei Nils Wülker in der Gunst des Rezensenten eher gesunken denn gestiegen ist, was allerdings rein gar nichts bedeutet. Mir persönlich gefiel Wülkers "Turning The Page"-Phase (2008) eindeutig besser.

Frank Ipach, 27.02.2015

 

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