Nico Wayne Toussaint Lonely Number, Dixiefrog Records, 2011 |
Nico Wayne Toussaint | Harmonica, Vocals | |||
Florian Royo | Guitar | |||
Kevin Mark | Bass | |||
Nicky Estor | Drums, Percussion, Background Vocals | |||
Special Guests: | ||||
David Maxwell | Piano | |||
Guy Davis | Vocals, 12string Guitar on How Long To Heal | |||
Rod Piazza | Chromatic Harmonica on My Own Medicine | |||
Mike Welch | Guitar on One Fine Day | |||
JP Soars | Slide Cigar Box on One Fine Day | |||
Mister Boogie Woogie | Piano on High Class in Dsiguise and Time To Cut You Loose | |||
Tommy Schneller | Tenor Sax, Background Vocals on Time To Cut You Loose | |||
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01. Lonely Number | 09. I Love You Through And Through | |||
02. One Fine Day | 10. Waltering in Montreal | |||
03. Time To Party | 11. Deep Down In Florida | |||
04. Time To Cut You Loose | 12. Moliendo Cafe | |||
05. How Long To Heal | 13. My One Last Thing | |||
06. Where Was I | 14. She Comes And Go | |||
07. My Own Medicine | 15. Memphis Hat | |||
08. High Class In Disguise | 16. Dealing With The Devil | |||
Frankreich ist im Allgemeinen nicht so als Blues-, Punk, Garage- oder Pub Rock Nährboden verschrien, aber genau diese Musikrichtungen sind von jeher bei unseren westlichen Nachbarn gut angekommen. Man hört da, im Allgemeinen, nur nicht so viel davon, weil man abseits der großen Erfolge sowieso wenig über die französische Musikszene bei uns hört. Aber man braucht nur in den entsprechenden Tourkalender zu schauen, um zu sehen dass Bands wie DR. FEELGOOD seit jeher in Frankreich beliebt waren. Nicht nur des großen Vorbilds wegen haben auch THE INMATES ihr "Meet The Beatles - Live in Paris" eben dort aufgenommen.
Nico Wayne Toussaint tritt mit "Lonely Number" den Beweis an, dass man auch in Frankreich einen authentischen Blues spielen kann und spielt. Tatsächlich würde man ohne seinen Namen denken, der Mann ist zumindest aus England, wenn nicht gar aus einer amerikanischen Blues-Gegend. Aufgenommen wurde allerdings in Montreal und eine ganze Reihe von namhaften Gästen sorgt für das richtige Flair.
Schon beim groovigen One Fine Day greift ihm "Monster" Mike Welch mit einem grellen Gitarrensolo unter die Arme. Der Song kommt einigermaßen gemächlich aber - wie das Album - durch die transparente, direkte, Produktion richtig anmachen.
Deutlicher flotter wird’s bei dem flotten Piano-Boogie-Woogie Time To Party. Mehr Richtung Blues-Boogie dann mit Time To Cut You Loose, welches durch Tommy Schnellers Sax den nötigen "Pfeffer" bekommt.
Auch für einen akustischen Delta-Blues, namens How Long To Heal, mit feinem Gospel-Chor, ist hier Platz und man hat zusätzlichen Spaß.
Dieses Album ist sicher keine Blues-Offenbarung, aber abwechslungsreich, voller Esprit und Elan und macht durchgängig Laune. Man spürt die Erfahrung, die Leute wie Rod Piazza mit einbringen. My Own Medicine ist da wieder ein gutes Beispiel dafür.
Am lockersten kommen, naturgemäß, die Stücke, wo Mister Boogie Woogie sein perlendes Piano erklingen lässt - dazu gehört High Class In Disguise - und natürlich geht es auch hier nicht ohne "Tribute" ab. Muddy Waters' Deep Down In Florida wird zwar nicht durch eine raue Stimme wie der des Blues-Paten geprägt, aber dafür bläst Toussaint ein verdammt geile Blues-Harp, die hier besonders gut kommt.
Wie gesagt, etwas Neues bekommt man hier nicht zu hören, aber "Lonely Number" klingt über die komplette Spielzeit sehr gut, unterhält bestens, bedient natürlich auch Klischees - aber das will man ja im Blues - und ein paar Songs bleiben schon von Beginn an im Kopf.
Erdiger Swamp-Blues, wie She Comes And Go, flotter Blues-Swing, wie Memphis Hat und grooviger Chicago-Blues (Dealing With The Devil), geleiten uns dann aus Nico Wayne Toussaints "Blues-Schuppen" hinaus.
Einfach mal reinhören und sich von diesen erstklassigen Musikern entführen lassen, in die verschiedenen Spielarten des Blues und einfach Spaß dabei haben.