New Model Army

Sinfonia

( English translation by Google Translation by Google )

CD & DVD-Review

Reviewdatum: 07.09.2023
Jahr: 2023
Stil: Alternative Rock/Symphonic
Spiellänge: 123:05
Produzent: New Model Army & Dennis Dirksen

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Plattenfirma: earMUSIC

Promotion: Oktober Promotion


Redakteur(e):

Marc Langels


s. weitere Künstler zum Review:

Metallica

Sisters of Mercy

Titel
01. Overture
02. Devil’s Bargain
03. Devil
04. Innocence
05. Winter
06. March In September
07. 1984
08. Orange Tree Roads
09. Marry The Sea
10. Ocean Rising
11. Ballad
 
12. Passing Through
13. Guessing
14. Too Close To The Sun
15. Lullaby
16. Did You Make It Safe?
17. Shot 18
18. Purity
19. Vagabonds
20. Green And Grey
21. Wonderful Way To Go
Musiker Instrument
Justin Sullivan Gesnag & Gitarre
Michael Dean Schlagzeug & Gesang
Dean White Keyboards & Gitarre
Ceri Monger Bass, Percussion & Gesang
Gastmusiker:
Shir-Ran Yinon Violine
Sinfonia Leipzig Orchester

Nach mehr als 40 Jahren im Musik-Geschäft gibt es auch für eine Band wie NEW MODEL ARMY nur noch wenige Möglichkeiten, sich neu zu erfinden und ihre Musik spannend zu halten. Nachdem sie bei ihrem bislang letzten Live-Album "Night Of A Thousand Voices" das Publikum zum wichtigen Bestandteil der Aufführung gemacht hatten, erschien der Band um Justin Sullivan als eine Möglichkeit die Zusammenarbeit mit einem Orchester. Die Wahl fiel dabei auf das Sinfonia Leipzig Orchester unter der Leitung von Cornelius During, mit dem man am 15. Juli 20222 im Tempodrom in Berlin zusammen auftrat.

Für die musikalische Verknüpfung des Alternative und Punk Rock der Band mit dem Orchester war die langjährige Band-Weggefährtin und Gast-Violinistin Shir-Ran Yinon zuständig. Sie arrangierte zusammen mit der Band insgesamt 20 Songs so um, dass es nicht nur so klingt, als ob hier eine Band von einem 40-köpfigen Orchester begleitet wird, sondern so, dass beide wirklich als Einheit zusammenspielen.

Photo-Credit: Alexander Mertsch

Das ist hier denn auch wirklich gut gelungen. Natürlich klingen Stücke wie Devil's Bargain und Winter überwiegend eher so, als ob Sullivan nur mit einem Orchester auftritt, weil in diesen Songs die Gitarren und der Bass eher dezent eingesetzt werden und dann gegen die pure Power des Orchesters nicht anzukommen vermögen. Das war etwa bei METALLICA auf deren Orchester-Alben wie "S&M 2" anders. Aber wenigstens Schlagzeuger Michael Dean kann dann noch ein paar klar hörbare Akzente setzen. Genau umgekehrt ist es etwa bei Orange Tree Roads, das ganz klar und eindeutig nach NEW MODEL ARMY - noch weiter aufgewertet von einem Orchester - klingt.

Generall muss man auch feststellen, dass die Kooperation der Musik von NEW MODEL ARMY einen ganz neuen Ausdruck verleiht, schon ein gutes Stück weniger roh und dafür deutlich mehr anspruchsvoll. Eine Nummer wie March In September von "Between Dog And Wolf" wirkt hier noch einmal deutlich eindringlicher und auch nachdenklich-stimmender. 1984 nimmt hingegen, nach seinem eher Auftakt, eine eher symphonische und dadurch positiver gefärbte  Stimmung an. Die Fans goutieren diese neuen Eindrücke nach den Liedern mit lang anhaltendem Applaus.

Photo-Credit: Jochen Melchior

So bleibt nach den etwas mehr als zwei Stunden Konzert nur festzustellen, dass dieses musikalische Experiment vollauf geglückt ist. Das Sinfonia Leipzig Orchester präsentiert - in Zusammenarbeit mit Shir-Ran Yinon - neue Aspekte an altbekannten Songs, die teilweise viele Jahrzehnte gar nicht mehr live präsentiert wurden (wie hier Shot 18). Am effektivsten funktioniert das Zusammenspiel aus meiner Sicht immer dann, wenn die Lieder eine Entwicklung durchmachen, wie etwa das bereits erwähnte Devil's Bargain oder aber Ocean Rising, bei dem ich ob der Gesangsleistung von Sullivan manchmal an die SISTERS OF MERCY denken muss.

"Sinfonia" ist eines dieser Live-Alben, von denen man gar nicht genug bekommen kann. Band und Orchester ist hier eine zumeist wirklich hervorragenden Verschmelzung der beiden doch so diametral gegenüber stehenden Sounds gelungen, so dass dabei etwas wirklich Einzigartiges herausgekommen ist.

Das Album wird sowohl als Doppel-CD im Hardcover Mediabook, als Dreifach-180g-LP im Gatefold sowie digital erscheinen. Die 21-Song-starke Live-Show wird übrigens der limitierten CD- und Vinyl-Erstauflage auch als Bonus-DVD beigelegt. In dem Fall lohnt sich also schnell sein, denn die DVD bietet zusätzlich noch den optischen Genuss, ganz nah an den Musikern dran zu sein. Dabei sind die Kameraführung und der Schnitt nicht wie bei so vielen anderen Live-Aufnahmen hektisch, sondern passend zum Ambiente des Abends eher etwas ruhiger und getragener und fangen auch die Reaktionen des Publikums zwischendrin immer wieder mit ein, so als würde man sich ein wenig umsehen. Also, wer die DVD bekommt, der darf sich in diesem Fall wirklich glücklich schätzen.

 

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