Titel |
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CD 1: |
01. Country Home |
02. Surfer Joe And Moe The Sleaze |
03. Love To Burn |
04. Days That Used To Be |
05. Bite The Bullet |
06. Cinnamon Girl |
07. Farmer John |
08. Over And Over |
09. Danger Bird |
10. Don't Cry No Tears |
11. Sedan Delivery |
CD 2: |
01. Roll Another Number (For The Road) |
02. Fuckin' Up |
03. T-Bone |
04. Homegrown |
05. Mansion On The Hill |
06. Like A Hurricane |
07. Love An Only Love |
08. Cortez The Killer |
Musiker | Instrument |
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Neil Young | Vocals, Guitar |
Frank 'Poncho' Sampedro | Guitar, Vocals |
Billy Talbot | Bass, Vocals |
Ralph Molina | Drums, Vocals |
Neil Youngs Archive sind unerschöpflich. Was sich da in den bald 60 Jahren seiner Karriere angesammelt hat, muss ganze Lagerhäuser füllen. Über seine Homepage, durch seine "Archives"-Boxen und durch Alben, die in diese integriert oder zusätzlich veröffentlich werden, liefert er uns seit über zehn Jahren Einblicke in verschiedenste Phasen seiner musikalischen Laufbahn. Und da Neil gern mal den eben eingeschlagenen Weg geändert hat (David Geffen kann da ein Lied davon singen), wird's auch nicht langweilig. Man muss nur die Übersicht behalten.
Zu einer der wenigen Konstanten bei Neil, gehört seine Teilzeit-Begleitband CRAZY HORSE. In ihrer beständigsten Formation gehörten das Rhythmus-Gespann Billy Talbot und Ralph Molina dazu und Frank "Poncho" Sampedro an der zweiten Gitarre. Letzterer ist leider von Arthritis so geplagt, dass er nicht mehr mit der Band auftreten kann. 1990 stand er allerdings noch voll im Saft und aus diesem Jahr stammt die neueste Ausgabe der "Archives Series".
Mit dem Album "Ragged Glory" hatten es Neil und CRAZY HORSE es endlich, nach Jahren des "Herumeierns" wieder richtig krachen lassen. Die Freude bei den Fans war groß und im Jahr darauf folgte mit "Weld", bzw. "Arc Weld", der Live-Nachschlag. Jetzt trotzdem noch ein Live-Album aus jenen Tagen. Macht das Sinn?
Absolut würde ich sagen. Ich hätt's selbst nicht erwartet, aber die Atmosphäre des Clubs "The Catalyst" in Santa Cruz (hier wurde am 13. November 1990 die Show mitgeschnitten) scheint selbst die alten Recken beflügelt zu haben. Oder war es einfach die Lust, endlich wieder richtig abzurocken und Lärm zu machen? Und in dem Fach gibt's ja wahrlich keine Besseren, als den Kanadier und seine drei Erfüllungsgehilfen. Wahrscheinlich war es auch die Freude, die Songs vom aktuellen Studioalbum erstmals live vor Publikum zu spielen.
Von den ersten Tönen von Country Home an, hat man den Eindruck, hier bekommt man ein wirklich feines Konzert geboten. Die Setlist beinhaltet, hier wie bei "Weld", natürlich die unentbehrlichen Cinnamon Girl, Cortez The Killer und Like A Hurricane und speist sich aus Songs von "Ragged Glory", wie dem herrlichen Fuckin' Up (die Band zelebriert die Nummer nahezu wohllüstig), Love To Burn oder dem Klassiker taugenden Mansion On The Hill, wartet aber auch mit Perlen wie Surfer Joe And Moe The Sleaze und T-Bone (beide vom unterschätzten "Reactor"-Album"), bzw. selten (Bite The Bullet) bis nie zuvor gespielten (Danger Bird) Songs.
Gerade bei Danger Bird, vom 1976er "Zuma"-Album, agieren alle Beteiligten sehr einfühlsam und lassen das Teil letztlich auf über 10 Minuten dahinfliegen. Auch das anschließende Don't Cry No Tears klingt wundervoll. Es gehört noch einmal gesagt: Nur mit den Instrumenten und den Stimmen dieser vier Musketiere erreichen diese Songs diese Sphären. Längst nicht perfekt, aber mit genau der nötigen 'ragged glory' die sie benötigen. Wie sagte Neil einst? "Wir sind die drittbeste Garagenband der Welt. Die ROLLING STONES sind wahrscheinlich die beste, wer die zweitbesten sind, weiß ich nicht, aber wir sind die drittbesten."
Kann man dem noch was hinzufügen?
Einziger Wermutstropfen ist, dass Cowgirl In The Sand, gleichwohl an diesem Abend gespielt, weder auf der CD noch auf der ebenfalls erhältlichen Vinyl-Edition (4 LP's) vertreten ist. Es gibt eine Deluxe Edition Box die eine DVD beinhaltet. Da ist dann auch das 'Cowgirl' mit drauf. Evtl. soll die DVD/Blu-ray ja auch einzeln erscheinen.
So oder so: Es gibt mittlerweile einige Live-Alben von Neil Young. Auch mit CRAZY HORSE. Diese hier gehört - meines Erachtens - zu denen, die man haben muss.