Neil Young

Under Review 1966-1975

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 25.11.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Neil Young
Under Review 1966-1975, Sexy Intellectual/Chrome Dreams, 2006
Länge: ca. 88 Min Medium: DVD
Features Include:
Musical performances, reviews, obscure footage, rare interviews, photos, live and studio recordings
DVD Extras:
Special Future: Recording Mr. SoulFull Contributor Biographies
The Hardest Neil Young Digital Interactive Quiz In The World EverBeyond DVD Section

Aus der "Under Review" Reihe haben wir ja schon u.a. THE WHO, QUEEN und die SMALL FACES betrachtet. Die kamen zwar unter der Oberherrschaft von 'Chrome Dreams' heraus, aber auch 'Sexy Intelligence' ist irgendwie mit denen verbandelt und so läuft diese Betrachtung von Neil Young auch nach ähnlichem Schema ab. Auch hier hat man sich zeitlich eingeschränkt, denn erstens läuft Neils Karriere ja noch und zweitens tut sie das bereits seit über 40 Jahren und da täte man sich in knapp 1 ½ Stunden wohl schwer das abzuhandeln. Also geht es hier um den Zeitraum von 1966 bis 1975 und viele werden diese Zeitspanne für die beste des kanadischen Sängers/Gitarristen halten.
Mit Gitarrenriffs, -licks oder -tricks wird sich hier allerdings nicht aufgehalten, sondern den versammelten Biografen und Redakteuren geht es nur mehr um Hintergründe, die Geschichte und die Entwicklung von Neil Young.

Wie das alles angefangen hat, kennen Eingeweihte natürlich längst. Die Trennung der Eltern, die Fahrten in die USA und vor allem nach Kalifornien, das (erneute) Zusammentreffen mit Stephen Stills und die Anfänge von BUFFALO SPRINGFIELD, die trotz ungeheueren Potenzials die Erwartungen, vor allem ihrer Mitglieder, nicht erfüllen konnten. Das Glück Neils, mit Jack Nitzsche zusammenzutreffen, welches dann zu seiner ersten Solo-LP führte und entsprechend noch sehr von Jack beeinflusst klingt.
Am interessantesten erscheint mir der Autor John Einarson, der offensichtlich über großes Hintergrundwissen verfügt, nicht nur über Neil Young sondern über die dazugehörige Musikwelt.
So wird hier erneut deutlich, warum BUFFALO SPRINGFIELD mit solch unterschiedlichen Charakteren unter den Spannungen scheitern musste. Wie es dann mit den ROCKETS - den späteren CRAZY HORSE - zu seinem zweiten Soloalbum kam und wie Neil bereits 1969 ein minutenlanges Gitarrensolo auf ein Studioalbum bannte. Der Song Down By The River. Niemand vor ihm und auch nicht zeitgleich hat sich ähnliches getraut.
Das Zusammenkommen mit CROSBY, STILLS & NASH war für Neil ein weiterer Schritt. Da erfährt man dann, wie David Crosby wohl der Anstifter war, damit Neil den Anklagesong Ohio über vier Studenten die bei Unruhen von der Nationalgarde erschossen wurden schrieb.
Äußerst interessant sind die, wenngleich oft kurzen Mitschnitte von Konzerten, Studioaufnahmen und besonders TV-Auftritten. Den Großteil davon habe zumindest ich noch nicht gesehen. Gerade wenn man Neil Young allein und akustisch spielen sieht, fällt einem auf, wie jung er da war. Aus heutiger Sicht erscheint es oft klar, dass Mr. Young diese ganzen Songs geschrieben hat und schreiben musste, aber wenn man diese Bilder sieht, ist man doch erstaunt, wie so ein junger Mensch solche Werke kreieren kann.
Natürlich hat er auch viel erlebt und wurde mit vielem konfrontiert. Nicht zuletzt mit Drogen und Drogenopfern wie seinen Freund DANNY WHITTEN. Trotzdem entstanden Alben wie "After The Goldrush" (ursprünglich als Soundtrack für einen Film von Dennis Hopper und Dean Stockwell gedacht) und "Harvest", die heute noch zu seien besten gehören.
Man wird aber auch wieder daran erinnert, wie Neil vor dem Ruhm von "Harvest" flüchtete und sich in eine Tournee mit dem lärmenden Ergebnis "Time Fades Away" stürzte. Übrigens eines meiner Lieblingsalben von Neil Young und bis heute sträflicherweise nicht auf CD erschienen.
Es leitete aber auch eine eher düstere Phase im Werdegang des Musikers ein und verkappte Soundtracks wie "Journey Through The Past" sowie Konzept-Drogen-Alben wie Tonight's The Night - ein weiterer Favorit von mir - sprechen eine deutliche Sprache. Eine Menge seiner "Harvest"-Fans wurden da schwer enttäuscht. Selbst "On The Beach" will kein rechtes Licht am Horizont entfachen. Erst mit dem 75er Album "Zuma" wurden breitenerträglichere Sounds geschaffen.
Einige der Live-Bilder stammen allerdings aus dem bekannten Konzertfilm "Rust Never Sleeps", also eigentlich erst nach dem Zeitraum dieser DVD entstanden. Das hält sich aber in Grenzen und lässt sich verkraften. Interessant sind wieder solche Details, wie zu dem Cover von "Harvest". Nachdem die Plattenfirma darauf bestanden hatte, dass ein Bild des Künstlers auf dem Cover zu sehen sein müsste, lieferte Neil halt ein Foto, auf dem er sich in einem Türknauf spiegelt. Typisch Neil.

Es sind hier also auch für Young-Jünger eine stattliche Menge an Informationen und auch an Bildern enthalten, sodass "Under Review 1966-1975" schon sehr interessant ist. Wer sich dann noch erproben will, kann u.a. an einem interaktiven Quiz teilnehmen, das nicht zu Unrecht als das schwerste seiner Art firmiert. 25 Fragen, die kaum einer aufs erste Mal komplett richtig beantworten wird.
Wer die Scheiben aus jener Zeit im Regal stehen hat, sollte sich diese 88 Minuten schon mal gönnen.

Ländercode: 0
Ton: Stereo Sound Mix
Bild: 4:3

Epi Schmidt, 25.11.2006

 

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