Neil Young

Prairie Wind

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 06.11.2005
Jahr: 2005

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Neil Young
Prairie Wind, Reprise Records, 2005
Neil Young Vocals, Acoustic & Electric Guitar, Harmonica
Ben Keith Dobro, Pedal Steel, Slide Guitar
Spooner Oldham Piano, Hammond B3 Organ, Wurlitzer Electric Piano
Rick Rosas Bass
Karl Himmel Drums & Percussion
Chad Cromwell Drums & Percussion
Grant Boatwright Acoustic Guitar (It's A Dream)
Clinton Gregory Fiddle on No Wonder
Emmylou Harris Vocals (Far From Home, This Old Guitar & No Wonder)
Pegi Young Backing Vocals
Diana Dewitt Backing Vocals
Produziert von: Ben Keith & Neil Young Länge: 52 Min 12 Sek Medium: CD
1. The Painter6. Prairie Wind
2. No Wonder7. Here For You
3. Falling Off The Face Of The Earth8. This Old Guitar
4. Far From Home9. He Was The King
5. It's A Dream10. When God Made Me

Ich mag ja den Neil. Ich mag sogar besonders einige Alben, die manchen die Haare zu Berge stehen lassen. "Reactor" zum Beispiel. Klasse wie es raucht und kracht und scheppert. Surfer Joe oder T-Bone - herrlich!
Ich mag auch "Trans" mit seinen Vocoder-Stimmen und seinen Computer-Melodien und Roboter-Charme. Sample And Hold, oder die Neuauflage von Mr. Soul - hervorragend!
Dann wiederum, gehen mir Alben wie das hochgelobte "Sleeps With Angels" auch heute noch nur zäh ins Ohr.
In den letzten Jahren lies es Neil Young eher ruhiger angehen und beschränkte sich wieder mehr auf die akustischen Töne. Lärmorgien mit CRAZY HORSE blieben die Ausnahme. Auf "Greendale" (2003) erschreckte er seine Fans mit dem Konzept einer Familiensaga an eben jenem fiktiven Ort, anstatt sich ein 'Herz aus Gold' zu fassen und was Mitsingbares zu liefern.
Im Nachhinein ist "Greendale" gar nicht so übel, man muss sich da nur etwas reinhören.

Für "Prairie Wind" blieben CRAZY HORSE auf der Weide und ein paar alte Weggefährten wie Ben Keith und Spooner Oldham nisteten sich im Studio ein. Und, ich sag's gleich, es ist ein gutes bis sehr gutes Neil Young Album geworden. Hat gute Chancen auf meine "Guten-Morgen-CD" für die nächsten Monate.
Schon die ersten Töne von Neils Akustikgitarre, die charakteristisch knarrende Bass-Saite und der Einsatz der göttlichen Pedal Steel von Ben Keith nehmen einen vollkommen ein. Will man Erbsen zählen, ist die Stimme nicht mehr ganz so kräftig wie früher, aber da muss man schon genau hin hören und wer wollte ihm das auch ankreiden? Ich nicht.
"If you follow every dream, you might get lost", singt Herr Young und beherzigt das auf diesem Album auch selbst. Er bleibt, überwiegend, beim balladesken Folk und Country, wie er es schon zu Zeiten von "Harvest" getan hat. Von dem Album hat sich ja auch Sheryl Crow für ihr neues Album inspirieren lassen.
No Wonder lässt ebenfalls Gedanken an diesen Meilenstein aufkommen und die Gesangsharmonien erinnern vage an CROSBY, STILLS, NASH & YOUNG. Das liegt nicht zuletzt daran, dass mit Emmylou Harris eine weitere Altbekannte uns mit ihrer Anwesenheit erfreut. Niemand harmoniert so gut mit Neils Stimme wie diese Frau. Wären die beiden Tennisspieler, hätten sie längst geheiratet. (Sorry, der Gesang verzückt mich wohl zu sehr...)
Klasse auch die ruppige, heulende Slide Gitarre von Ben Keith, die sich mit der Fiddle duelliert und ergänzt.

Eine der herausragenden Eigenschaften von Neil Young ist: Man hört dem Mann zu. Unwillkürlich folgt man seiner Stimme und den Geschichten die er erzählt. Ja? Herr Nimoy? "Faszinierend". Danke, setzen.
Auch wenn er sich mit seiner Stimme in höchste Regionen aufschwingt, wie in Fallen Off The Face Of The Earth, klingt das immer noch angenehm und gut konsumierbar.
Macht mal den Versuch und startet das Album mit Far From Home. Mit Sicherheit sagt ihr: "Wow!"
Da hat Neil mal eben in die "Blue Notes" Kiste gegriffen und sich ordentlich Bläserschwung für diesen Song geholt. Dafür ist Wayne Jackson von den MEMPHIS HORNS verantwortlich und auch Mrs. Harris ist wieder mit dabei.
Ein bisschen an 'After The Goldrush' erinnert It's A Dream, sanft dahin plätschernd und mit Streichern verziert.

Für den Titelsong werden wieder die Bläser bemüht und diesmal taucht man mehr in R&B und Blues ein. Das erzeugt natürlich Verweise an das Album "This Note's For You". Das kommt echt gut und man schaukelt gerne im Takt mit.
Dann geht's wieder zurück den lockeren Country-Folk a la "Comes A Time" mit Here For You. Mundharmonika, Pedal Steel, akustische Gitarren, alles da was man braucht um so eine wunderschöne Liebeserklärung zu instrumentieren.
Eine solche bekommt auch This Old Guitar und in äußerst ähnlicher Weise haben wir die auch schon mal in dem Lied Harvest Moon gehört. Hat ihr offensichtlich nicht geschadet.
Kurzes Studiogeschnake über den Anfang des folgenden Liedes und dann schunkelt man sich in den Akustik Rock'n'Roll von He Was The King. Natürlich geht's hier um Elvis Presley und die Band klingt wie eine Mischung aus SHOCKING PINKS und BLUENOTES. Groovt richtig gut und macht Laune.
Für die anrührende Pianoballade When God Made Me versammelt sich die Studiogemeinde andächtig zum Chor, ähnlich wie auf Johnny Cashs letztem Studioalbum bei We'll Meet Again.
Mit dem Country-Star verlies uns ein großer Geschichtenerzähler. Neil Young ist vielleicht einer der letzten von diesem Kaliber, was er mit diesem Album durchgängig erneut beweist.
Long may you run!.

Epi Schmidt, 06.11.2005

 

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