Neil Young

Noise & Flowers

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 13.08.2022
Jahr: 2022
Stil: Rock
Spiellänge: 74:54
Produzent: The Volume Dealers - Neil Young & Niko Bolas

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Plattenfirma: Warner Music


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Lukas Nelson & Promise Of The Real

Titel
01. Mr. Soul
02. Everybody Knows This Is Nowhere
03. Helpless
04. Fields Of Opportunity
05. Alabama
06. Throw Your Hatred Down
07. Rockin' In The Free World
 
08. Comes a Time
09. From Hank To Hendrix
10. On The Beach
11. Are You Ready For The Country
12. I've Been Waiting For You
13. Winterlong
14. F***in' Up
Musiker Instrument
Neil Young Guitar, Piano, Harmonica, Vocals
Lukas Nelson Guitar, Vocal
Micah Nelson Wurlitzer, Stringman, Piano, Guitar, Vocal
Anthony LoGerfo Drums
Corey MCCormick Bass, Vocal
Tatp Melgar Percussion

Dem Tsunami von Alben, mit dem einen Neil Young seit einiger Zeit überschwemmt ist kaum noch beizukommen. Schier möchte man von Torschlusspanik reden, denn es vergeht ja kaum ein Monat, in dem nicht etwas Altes ans Tageslicht befördert wird oder etwas Neues veröffentlicht wird. Nichtsdestotrotz sind da echte Perlen darunter. Ich verweise hier nur auf “Barn“ und “Colorado“ oder die Live-Alben “Way Down In The Rust Bucket“ und “Roxy – Tonight's The Night Live“. Aktuell blickt er mit diesem Album – das, neben seinem Titel, unter der Firmierung “Performance Series 21“ läuft - auf die Europa-Tour 2019 zurück, die er erneut mit PROMISE OF THE REAL, der Band um die Willie Nelson-Söhne Lukas und Micah bestritt.

 

Jene Tour trug die Last mit sich, dass Neils jahrzehntelanger Manager und Freund Elliot Roberts zwei Wochen vor Tourneestart verstarb. Wie so oft verarbeitete Neil seine Trauer, in dem er sich in die Arbeit stürzte. Ob nun PROMISE OF THE REAL oder CRAZY HORSE die beste Begleitband für Neil sind, darüber lässt sich streiten. Ich denke, für diese Unternehmung, in der aus allen Phasen Youngs Songs gespielt wurden, waren erstere wohl die beste Wahl. Nachteilig wirkt sich für mich aus, dass ich schon besser klingende Live-Mitschnitte von Neil gehört habe, aber womöglich wollte man die Live-Atmosphäre möglichst authentisch einfangen. Das Publikum ist jedenfalls gut zu hören. Auch stellt sich die Frage, warum nicht ein komplettes Programm via Doppel-CD veröffentlicht wird. Und so ist auch die Anordnung der Songs nicht ganz stimmig, denn Rockin' In The Free World (hier an siebter Stelle) wurde immer erst gegen Ende der Konzerte gespielt.

 

Aber genug gemeckert, denn wie immer ist Neil Young live ein Erlebnis. Gleich mit Mr. Soul loszulegen (könnte also vom Münchner Konzert stammen) kommt natürlich gut, und der typische Gitarrensound brazzelt da so herrlich wie eh und je. Auch der zusätzliche Perkussionist macht sich äußerst positiv bemerkbar. Wie gesagt wurden viel mehr Songs auf der Tour gespielt, aber Everybody Knows This Is Nowhere war sicher überall ein Highlight. Und wer würde nicht, sobald die Harmonika aufheult, bei Helpless dahinschmelzen? Für sein Alter singt Neil auch noch ziemlich gut. Die hohen Passagen überlässt er wohlweislich Willies Söhnen und Gefolge. Und die sind natürlich auch allerbeste Wahl, bei solchen Country-Nummern, wie Field Of Opportunity. Die Harmonien bei Comes A Time sind sogar absolut himmlisch.

 

Zu meiner besonderen Freude ist das äußerst selten gespielte On The Beach enthalten. Sicher nicht jedermans (-fraus) Sache, wenn sich Neil hier in düsterste Abgründe begibt. Sprechgesang, spröde Gitarren, Melancholie.... und genial klingende Gitarrensounds. So, wie Bob Dylan seine eigenen Songs nach Belieben verhackstücken darf (und das gerne auch macht) gesteht man es auch Neil Young zu, sich durch Winterlong in teils schrägen Tönen zu jodeln. Dass er sich zuvor – oder wann immer das im Konzert gewesen ist – von seinem 1968er Solodebüt I've Been Waiting For You kann wohl als Sternstunde bezeichnen. Ich hab den Song, denke ich, noch nie live von ihm gehört. Klingt allerdings hier bereits wie zu seligen CRAZY HORSE-Tagen. Erneut überkommt mich ein schelmisches Grinsen, bei dem Gedanken an die Heart Of Gold-Fraktion, denen Neil mit Fuckin' Up im Konzert die Haare zu Berge stehen lies. Mit über sieben Minuten auch hier ein Highlight.

 

Wie gesagt, der Sound lässt etwas zu wünschen übrig und ich hätte gern ein paar Songs mehr gehört, aber die Darbietung der enthaltenen Stücke ist absolut Klasse und gerade bei Rockern, rockt es richtig geil. Da macht Neil Young + Promise Of The Real keiner was vor.

 

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