Neil Young, Köln, Tanzbrunnen, 19.06.2009 |
Da steht sie also vor mir, die Legende, die schon weiland in Woodstock aufgetreten ist. Um mich herum versammelt die Generation 60+. Es ist noch nicht 20 Uhr - ich bin eigentlich noch gar nicht bereit - da beginnt die Show ohne Vorwarnung gleich mit einem Höhepunkt: Hey Hey, My My (Into The Black) zeigt auf, in welche Richtung das heute Abend gehen soll. "Rock'n Roll Will Never Die!"
Brachial, eruptiv, verzerrt, so lautet die Devise. Da geht kaum ein Song unter zehn Minuten über die Bühne, Down By The River kommt gar erst nach einer viertel Stunde zum Stehen. Wie kann ein Mensch, der seine Gitarre liebt, nur so mit seinem Instrument umgehen? Dass die Hardware diese enorme Phalanx aus Riffgewittern überlebt hat, grenzt an ein Wunder. Nur selten darf der Zuschauer im Rahmen einiger wohldosierter akustischer Zwischenspiele kurz aufatmen (Harvest Moon, Comes A Time), bevor es wieder infernalisch wird. Den kratzigen, fast üblen, kaum gemischten Sound, oft von Rückkopplungen überlagert, zelebriert Young dabei als Zitat an das legendäre 1969er Festival in White Lake, New York. Chapeau! |