Neil Young

Greatest Hits

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.12.2004

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Neil Young
Greatest Hits, Reprise Records, 2004
Länge: 76 Min 58 Sek Medium: CD
1. Down By The River9. The Needle And The Damage Done
2. Cowgirl In The Sand10. Old Man
3. Cinnamon Girl11. Heart Of Gold
4. Helpless12. Like A Hurricane
5. After The Gold Rush13. Comes A Time
6. Only Love Can Break Your Heart14. Hey Hey, My My (Into The Black)
7. Southern Man15. Rockin' In The Free World
8. Ohio16. Harvest Moon

"Greatest Hits", na prima. Schön, es geht auf Weihnachten zu und da ist so etwas nicht so ungewöhnlich, aber im Falle Neil Young auch nicht üblich. Zumal: Der Herr Young veröffentlicht seit gut 40 Jahren Songs und davon gerade mal 16 auf eine CD zu packen und als "Greatest Hits" anzupreisen erscheint mir leicht verwegen.
Eine kleine Erklärung für die Auswahl gibt Neil Young auf dem Backcover: "Greatest hits unclusion based on original record sales, airplay, and known download history."
Hmm, könnte man mutmaßen, die erfolgreichste und kreativste Zeit Neil Youngs erstreckte sich über wenige Alben. Genauer: "Everybody Knows This Is Nowhere" (1969), "After The Goldrush" (1970) und "Harvest" (1970). Neun der sechzehn hier vertretenen Songs befinden sich auf diesen drei Alben und aus einem Zeitraum von drei Jahren. Die hat man als Rockmusik-Fan natürlich im Schrank stehen, oder besitzt wenigstens das "Decade"-Album (3 LPs, bzw. 2 CDs). Und trotzdem lohnt sich dieses Album hier. Mancher wird diese Songs nicht auf CD haben und in diesem Sound schon gleich gar nicht.

Da kommt wirklich neues Leben in die Songs. Und was für Songs! Down By The River - sanft einschmeichelnd und langsam sich heranpirschend, bis die Eruption nicht mehr zu stoppen ist und der Mord geschieht. Ebenso wie die beiden folgenden Cowgirl In The Sand und Cinnamon Girl setzte der Titel Meilensteine für Rock- und Country-Rock Bands und Gitarristen. An Einfachheit kaum zu überbieten, aber an Effektivität unschlagbar!
Helpless stammt vom CSN&Y Debüt "Deja Vu" und zeigt, wie toll die vier Eigenbrötler miteinander harmonierten - wenn sie wollten. Neil brachte mit seinen Titeln etwas mehr Rauheit in den oft recht süßlichen Mix von Crosby, Stills & Nash.
Wie er auch ohne Band, allein am Piano, überzeugen kann, beweist Neil eindrucksvoll bei After The Gold Rush. Für das Album gleichen Namens hatte er u.a. Nils Lofgren überredet Piano zu spielen, obwohl der kaum eine Ahnung davon hatte. Doch Neil wusste was in Nils steckt und erklärte ihm: "You can play piano". Zu hören auf Only Love Can Break Your Heart und dem fulminanten Southern Man. Kann man sich schon vorstellen, dass vielen Leuten im amerikanischen Süden der Text nicht so gefallen hat...

Ohio, von Neil innerhalb weniger Stunden geschrieben, nachdem am 4. Mai 1970 an der Kent State University in Ohio vier Studenten bei Unruhen von der Nationalgarde erschossen wurden, gehört zu den bewegendsten Songs. Das klagende "four dead in Ohio" geht einem nicht mehr so schnell aus dem Kopf. Crosby, Stills, Nash und Young nahmen den Titel in weniger als einer Stunde auf und er wurde als Single veröffentlicht. Neil Young in den Liner Notes zu "Decade": "Aufgenommen völlig live in L.A., David Crosby hat nach dieser Aufnahme geweint."
Auch ein Album wie "Harvest" hatte seine Kritiker und deren nicht wenige! Von "langweiligen Klischees", "liegt im Niveau noch unter 'After The Gold Rush'", oder "nur rührseligen Heimchen zu empfehlen" war die Rede. Aber auch solche Worte können an Songs wie The Needle And The Damage Done oder Old Man (mit der wunderbaren Linda Ronstadt im Chor) nicht kratzen. Ja selbst ein über unzähligen Lagerfeuern geröstetes Heart Of Gold erstrahlt zu neuem Glanz, wenn man die Originalversion wieder mal hört. Natürlich lag die akustische Sanftheit von "Harvest" auch sehr an Neils Rückenproblemen, die ihn sehr beeinträchtigten und die ihn teilweise nicht mal Gitarre spielen ließen.
Wie das nämlich klingt, wenn Neil Young fit ist und seine CRAZY HORSE-Gesellen um sich hat, kann man sich bei Like A Hurricane anhören. Der Song atmet das Wort 'Klassiker' von der ersten Note an. Für mich: Genial! Kein Bob Dylan und keine STONES haben je so eine "Gitarren-Hymne" geschaffen.

Der ewige Pendler zwischen den (Musik-) Welten landete immer wieder beim Country. Mit großem Aufgebot wurde "Comes A Time" aufgenommen und wurde seine meistverkaufte Platte seit "Harvest". Offensichtlich mögen ihn die Leute eher bei seinen ruhigeren Songs, wie eben dem Titelsong jenes Albums.
Wie es klingt, wenn Neil ordentlich in die Saiten langt und es mal den Punks Ende der 70er mit Hey Hey, My My (Into The Black), bzw. mit Rockin' In The Free World den Grungern zeigt, kann man hier auch hören.
Harvest Moon, vom gleichnamigen Album, konnte - trotz aller Querverweise - die Klasse von "Harvest" nicht erreichen und ist trotzdem eine wunderschöne Ballade und ein schöner Schluss für dieses Album.

... welches auch als "Doppel-CD" erhältlich ist. Auf dem zweiten Silberling gibt's keine zusätzlichen Songs, sondern der alte Klangfetischist Neil Young veröffentlicht hier die "original master mixes" auf DVD-Stereo "for the highest quality audio available on DVD".
Ich bin jetzt nicht der "High-ender" und mein CD- wie DVD-Setup beschränkt sich auf ein Mittelmaß, aber das ist schon nicht schlecht was da aus den Boxen kommt. Eine ungeheuere Transparenz scheint sich zu offenbaren, ebenso wie eine neue Dynamik. Auf der Audio-DVD sind außerdem zwei Videoclips (Rockin' In The Free World und Harvest Moon) enthalten und wer die Wahl hat, sollte sich die Doppel-CD gönnen.

Epi Schmidt, 01.12.2004

 

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