Neil Cowley Trio Touch And Flee, Naim Jazz, 2015 |
Neil Cowley | Piano | |||
Rex Horan | Bass | |||
Evan Jenkins | Drums | |||
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01. Kneel Down | 06. Bryce | |||
02. Winterlude | 07. Mission | |||
03. Sparkling | 08. Queen | |||
04. Gang Of One | 09. The Art | |||
05. Couch Stouch | ||||
Man kann durchaus behaupten, dass das britische NEIL COWLEY TRIO sein ganz eigene Nische gefunden hat, irgendwo zwischen Jazz und Popfeeling, zwischen donnernden Pianoriffs und effektvoller Streicherbegleitung, zwischen akzentuierter Rhythmik und ausgefeilter Melodik, ohne dabei anbiedernd zu werden. Mit "Touch And Flee" gehen die Jungs um den ehemaligen Barpianisten Neil Cowley aber einen Schritt zurück. Die ganz großen Effekte werden runtergefahren, die Komposition steht eher im Mittelpunkt. Die Gons sind dennoch kompakt und auch einem jazzferneren Publikum zugänglich geblieben, aber es überwiegt nicht mehr der große Theaterdonner, sondern die stilleren, intimen Momente.
Schon der Opener Kneel Down lebt von einer einfachen, aber wirkungsvollen Melodielinie und geschickt platzierten Pausen, die das Luftholen, die Rückkehr zum Einfacheren verdeutlichen. Gleichzeitig wird auch mit elektronischen Keyboardsounds variiert (Mission), alles wirkt verdichteter zum ursprünglicheren Triosound, die Melodien und Harmonien stehen noch mehr im Fokus. Und The Art ist eine wundervolle Ballade, die sämtliche Stärken des perfekt harmonierenden Trios auszuspielen vermag.
Das NEIL COWLEY TRIO hat in der Vergangenheit sicherlich vielen Menschen die Tür zum Jazz hin geöffnet, dank ihres effektvollen, kernigen und mitreißenden Spiels, dem auch Popelemente und kräftig grelle Farben nicht fremd waren. Mit “Touch And Flee“ – von dessen etwas seltsamem Coverartwork man sich nicht abschrecken lassen sollte- werden sie sicherlich neue Freunde gewinnen können und auch in der eher traditionellen Jazzcommunity Anerkennung ernten. Neil Cowley ist eben – mehr denn je – nicht nur der Mann am Klavier bei ADELE.