Nebula

"Alles kann Inspiration sein"

( English translation by Google Translation by Google )

Interview

Reviewdatum: 20.05.2006

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Nebula
"Alles kann Inspiration sein", Interview

Am Rande des Konzerts im Berliner Knaack Club hatte ich Gelegenheit, mit den Space-Stoner-Heavy-Psychedelic-Rockern von NEBULA, vertreten durch deren Drummer Ruben Romano, ein kurzes Interview zu f?hren. Ein mitteilsamer, dabei entspannter und lockerer Mensch, dem die kalifornische Sonne irgendwie regelrecht aus dem Gem?t strahlt.

Hooked on Music: Ihr habt gerade Euer neues Album "Apollo" ver?ffentlicht. Kannst Du uns ein bisschen dar?ber erz?hlen? Es unterscheidet sich doch ein wenig vom Vorg?nger, "Atomic Ritual".
Ruben Romano: Ja, diesmal haben wir uns sehr viel Zeit genommen. So lange Zeit (drei Jahre, Anm. d. Red.) verging eigentlich noch nie zwischen zwei Releases. Das lag vor allem daran, dass sehr viele unterschiedliche Einfl?sse zusammengekommen sind und sich jeder auch mit seinen Ideen im Songwriting verwirklicht hat. Wir nahmen uns einfach die Zeit, das alles zu verarbeiten, bis es dann letztlich gepasst hat. Dazu hatten wir diesmal einen Produzenten, Daniel Rey, der eigentlich Bands produziert, die eine deutlich straightere Ausrichtung haben, wie zum Beispiel die RAMONES.
Au?erdem haben wir einen neuen Bassisten, Tom Davies, den wir allerdings schon lange kennen und mit dem wir schon h?ufig live gespielt haben, aber der eben erst jetzt fest dabei ist. Er hat uns als Band sehr gut getan, uns gewisserma?en frische Luft zugef?hrt und es passt alles gro?artig zusammen. Uns ist es insbesondere sehr wichtig, dass wir uns als Band weiterentwickeln, uns dabei trotzdem treu bleiben.
HoM: Ihr seid auf dem neuen Album vielseitiger geworden und seid dennoch NEBULA geblieben.
R.R.: Ja, genau, das trifft es...

HoM: Wie w?rdest Du Daniel Rey, den jetzigen Produzenten, mit Chris Goss vergleichen, der "Atomic Ritual" produziert hat?
R.R.: Nun, ich finde, man kann Menschen nicht miteinander vergleichen. Es sind alles Individuen, jeder hat seinen eigenen Stil und jeder tut sein Bestes, um sein Ziel zu erreichen. Wir hatten schon viele unterschiedliche Produzenten, wir haben schon mit John Agnello gearbeitet oder mit Jack Endino, alle hatten ihre eigene Handschrift und mit allen hat es letztlich gut funktioniert. Es muss einfach die Mischung stimmen. Ein Produzent ist ja eigentlich wie ein weiteres Bandmitglied... genauso wie unser Mann am Mischpult, den wir immer dabei haben, der ist f?r mich auch wie ein Bandmitglied.
Es kommt bei Produzenten ja auch darauf an, wer gerade verf?gbar ist. Ich werde in Zukunft ganz sicher auch wieder mit Chris Goss irgend etwas zusammen machen.

HoM: Sprechen wir mal ?ber das Touren. Was gibt es f?r Dich f?r Unterschiede zwischen den USA und Europa?
R.R.: In Amerika sind wir nat?rlich zuhause, das ist f?r uns die gewohnte Umgebung, es ist f?r uns einfacher mit dem Fahren, den Verkehrszeichen, den Strecken usw. Dabei kommt es nat?rlich auch darauf an, wo man gerade unterwegs ist. Ein Auftritt in New York ist eine ganz andere Sache als in Los Angeles, Chicago, Boston sind wieder ganz anders als Denver, Colorado. Genauso kann man ja in Europa nicht alles ?ber einen Kamm scheren. In Spanien oder Frankreich ist es ganz anders als in Schweden, D?nemark oder Deutschland. Es gibt regelrechte Rockmetropolen, w?hrend man zum Beispiel in Pisa eher daran denkt, an den Strand zu gehen. Es ist eben auch eine Umstellung mit dem Fahren, wenn wir das selbst machen, wir sind hier auch mit dem Nightliner unterwegs. Manchmal f?hrt man 600 km und ist dann schon in einem ganz anderen Land...
HoM: Gibt es auch Leute, die Euch auf Euren Touren begleiten, die zu allen oder vielen Eurer Konzerte gehen?
R.R.: Oh ja, das gibt es. Leute, die immer wieder auftauchen, wo man schon vorher wei?, dass sie da sein werden, auf die man sich schon vorher freut, die man umarmt, wenn man sie sieht. Wobei das manchmal auch einen besonderen Druck aufbaut, wenn man dann einen besonders guten Gig abliefern will. Lustig ist es dann auch, wenn man zu jemandem sagen muss: wir haben schon oft zusammen abgehangen, ich wei? noch genau, wie du beim letzten Mal nach dem soundsovielten Drink deine Schuhe ausgezogen und weggekickt hast, aber... ich kann mich nicht mehr an deinen Namen erinnern (lacht). So etwas kommt immer mal wieder vor.

HoM: Was f?r Musik h?rt ihr, wenn ihr unterwegs seid?
R.R.: Das ist auch ein gro?es Plus von NEBULA, das ist ganz unterschiedlich. Wir sind auf gar nichts festgelegt, jeder respektiert da auch den Geschmack des anderen. Irgendjemand legt irgendetwas ein und die anderen finden das meistens auch gut. Wir m?ssen nicht ausschlie?lich heavy oder psychedelische Sachen h?ren.
HoM: Gibt es noch andere Inspirationsquellen au?erhalb der Musik?
R.R.: Nat?rlich. Alles kann Inspiration sein. Ein sch?ner Tag, irgendwo drau?en in der Natur, ein Spaziergang, ein besonderer Mensch, den man kennen lernt, oder den man liebt, ein toller Sonnenuntergang, aus all diesen Dingen beziehen wir unsere Inspiration.
HoM: Im Prinzip ist das ganze Leben f?r euch Inspiration.
R.R.: Ja, genau.

HoM: Wenn man sich euren Namen so anschaut. stehst Du auf Sci-Fi?
R.R.: Ja, doch. Ich bin zwar nicht der gro?e Comicsammler oder so, aber die Star Wars Filme habe ich schon genossen, als sie herauskamen. Wenn es eine fesselnde, unterhaltsame Geschichte ist, mag ich Sci-Fi sehr gerne.
Der Name NEBULA klingt nat?rlich auch irgendwie kosmisch, das klingt nach Weltraum und Galaxien und so weiter. Das gef?llt uns schon ganz gut so. Im Zusammenhang mit "Apollo" sehen die Leute vor ihrem geistigen Auge schon die Raumschiffe anr?cken, aber man kann Apollo als den Sohn des Zeus und griechischen Gott sehen (der als Verk?rperung des griechischen Sch?nheitsideals galt und dar?ber hinaus f?r Recht, Ordnung und Frieden stand, Anm. d. Red.). F?r uns hat das mehrere Bedeutungen, ist ein vielschichtiger Begriff.

HoM: Wie geht es weiter mit der Tour - noch bis September?
R.R.: Nein, nein. (leicht panisch, bis er bemerkt, dass es ein Scherz war). Die Tour dauert noch etwa 1 Woche, dann geht es zun?chst wieder nach Hause, wo wir erstmal ein wenig abh?ngen und uns um pers?nliche Dinge k?mmern werden. Im Sommer werden wir ein paar Festivals spielen und sp?ter im Jahr gibt es vielleicht noch ein paar Konzerte hier. Im Prinzip sind wir zwar st?ndig auf Achse, aber dann doch nicht ununterbrochen. Wir teilen uns die Tourneen gerne auf, damit man zwischendurch den Akku wieder aufladen kann.

HoM: Ihr habt im Internet eine Bootleg-Seite. Wird es da irgendwann mal wieder ein Update geben?
R.R.: Ja, es fragen immer mal wieder Leute danach, ob sie Konzerte aufnehmen k?nnen. Meistens sagen wir zu ihnen, ok, aber schickt uns eine Kopie davon, dann k?nnt ihr das aufnehmen. Meistens ist die Qualit?t dann nicht so besonders, aber so ist beiden Seiten gedient. Ich denke, das ist ein fairer Deal. Und vielleicht kommt irgend etwas davon auch mal wieder auf die Homepage.

HoM: Hast Du ein abschlie?endes Statement f?r unsere Leser?
R.R.: Stay geil (lacht)

Vielen Dank an dieser Stelle auch an Tourmanager Richard und Ralph von Cargo Records, die das Interview erm?glicht haben.

Ralf Stierlen, 20.05.2006

 

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