Neal Morse

Jesus Christ The Exorcist – Live At Morsefest 2018

( English translation by Google Translation by Google )

CD & DVD-Review

Reviewdatum: 24.12.2020
Jahr: 2020
Stil: Progressive Rock
Spiellänge: 122:50
Produzent: Thad Kesten

Links:

Neal Morse Homepage

Neal Morse @ facebook


Plattenfirma: Frontiers Music

Promotion: cmm promotion


Redakteur(e):

Marc Langels


s. weitere Künstler zum Review:

Flying Colors

Spock's Beard

Transatlantic

Enchant

Ted Leonard

Titel
01. Introduction
02. Overture
03. Getaway
04. Gather The People
05. Jesus‘ Baptism
06. Jesus‘ Temptation
07. There‘s A Highway
08. The Woman Of Seven Devils
09. Free At Last
10. The Madman Of Gadarenes
11. Love Has Called My Name
12. Better Weather
13. The Keys To The Kingdom
 
14. Get Me Behind Me Satan
15. He Must Go To The Cross
16. Jerusalem
17. Hearts Full Of Holes
18. The Last Supper
19. Gethsemane
20. Jesus Before The Council And Peter‘s Denial
21. Judas‘ Death
22. Jesus Before Pilate And The Crucifixion
23. Mary At The Tomb
24. The Greatest Love Of All
25. Love Has Called My Name (Reprise)
26. End Credits
Musiker Instrument
Neal Morse Gitarre & Keyboards
Paul Bielatowicz Gitarre
Bill Hubauer Keyboards
Randy George Bass
Eric Gillette Schlagzeug
Sänger und ihre Rollen:
Ted Leonard Jesus
Talon David Maria Magdalena
Nick D‘Virgilio Judas
Rick Florian Peter
John Schlitt Caiaphas
Neal Morse Pilates, Dämon 1 & Jünger 1
Mark Pogue Israelit 1, der Wahnsinnige & Pharisäer 2
Wil Morse Israelit 2, Dämon 3 & Pharisäer 1
Gabe Klein Dämon 2 & Pharisäer 4
Gideon Klein Dämon 4
Julie Harrison Dienerin

Neal Morse ist wahrlich ein Tausendsassa, dem die musikalischen Ideen niemals auszugehen scheinen. Jährlich bringt der Mann, der einst SPOCK‘S BEARD groß gemacht hatte neue Alben (und meist sogar mehrere) auf den Markt, entweder mit einem seiner zahlreichen Projekte (FLYING COLORS, TRANSATLANTIC), seiner Neal Morse Band oder aber auch als Solo-Künstler. Im Mittelpunkt seines ureigenen Schaffens steht dabei seit vielen Jahren sein christlicher Glaube. So stand Martin Luther Pate für das Album “Sola Scriptura“ und der Apostel Paulus lieferte die Geschichte für “Sola Gratia“. Im vergangenen Jahr veröffentlichte Morse seine Adaption der Christus-Geschichte unter dem Titel “Jesus Christ The Exorcist“. Ein Rock-Musical, das er schon seit rund zehn Jahren mit sich herumtrug, so dass er es – noch bevor die Studio-Version erschien, bei seinem jährlich stattfindenden Morse-Fest im Jahr 2018 auf die Bühne brachte.

Davon bietet Morse uns nun den Mitschnitt in Form einer Doppel-CD und DVD. Für die Aufführung hat der Maestro wieder kaum Mühen und Kosten gescheut. Mit etlichen Kameras wurde das Geschehen auf der Bühne eingefangen – und auf der tummelten sich an diesem Abend zahlreiche Gäste, von denen einige den Prog-Fans wohlbekannt sind, so zum Beispiel Randy George (Bass) und Bill Hubauer (Keyboards) aus der Neal Morse Band, aber auch die beiden SPOCK‘S BEARD-Sänger Ted Leonard (der ja auch von ENCHANT her bekannt ist) und Nick D‘ Virgilio. Gitarrist Paul Bielatowicz spielt sonst mit Carl Palmer in dessen ELP LEGACY und am Schlagzeug sitzt mit Eric Gillette ein weiteres Mitglied der Neal Morse Band, nur dass er dort eigentlich der Gitarrist ist. Aber auch an den Drums schlägt sich der Mann hier ganz hervorragend. Und neben neun weiteren Sängerinnen und Sängern (und sogar Tänzerinnen) hat sich Morse für diesen Abend noch ein kleines Orchester sowie einen Chor eingeladen, um das Erlebnis würdig abzurunden.

Bei Aufzeichnungen von dem Morse-Fest (das jedes Jahr in einer Kirche in Tennessee stattfindet) kann man sich immer darauf verlassen, dass die Mitschnitte von hervorragender Qualität sind und den Zuschauer nahe ans Geschehen auf der Bühne heranbringen. Auch klanglich ist das hier Gebotene einfach ein Ohrenschmaus, der keine Wünsche offen lässt. So kann man sich also dem Gebotenen über die knapp 123 Minuten des Konzertes mit Wonne und Lust hingeben.

Nun gibt es zwei Möglichkeiten dieses Werk zu betrachten: zum einen als Progressive-Rock-Konzert. Dann muss man zweifelsohne zu dem Eindruck kommen, das dies ein rundum perfekter Abend war. Denn die Leistung der Protagonisten war allesamt beeindruckend. Alleine die Sänger machen ihre Sache schon hervorragend, die Musiker zeigen, dass sie wirkliche Meister an ihren Instrumenten sind und der Chor sowie das Orchester runden das akustische Bild bei dem Werk sehr stimmig ab.

Wenn man nun aber den Maßstab eines Musicals anlegt, dann wird man sicherlich etwas enttäuscht sein, denn darstellerisch passiert hier sehr wenig. Bis auf eine Video-Leinwand, die aber bei der Inszenierung der DVD kaum eine Rolle spielt, gibt es kein Bühnenbild, die Sänger „schlüpfen“ nicht wirklich in ihre Rolle, es gibt keine Verkleidung und während des Singens wird nicht geschauspielert. Das würde aus meiner Sicht aber auch die Handlung nicht hergeben, die hier einfach nur die Lebensgeschichte wiedergibt, aber nicht darüber hinausgeht und keine inneren Entwicklungen, Konflikte oder Wendungen präsentiert, wie es etwa bei “Jesus Chrst Superstar“ der Fall war. Wer sich also erhofft haben sollte, hier eine wirkliche Bühne-Aufführung der Geschichte hinter “Jesus Christ The Exorcist“ zu erleben, der wird sicherlich ein wenig unzufrieden die DVD wieder in das Digipak zurückstecken.

So schön wohl eine „richtige“ Darbietung als Musical mit Schauspiel, Bühnenbild, Licht- und anderen Effekten auch gewesen wäre, so ist es doch etwas vermessen, das hier zu erwarten. Schließlich stellt Morse jedes Jahr mit seinen bescheidenen Mitteln ein wirkliches kleines Fest mit tollen Musikern auf die Beine um seine Musik seinen Fans zu präsentieren. Dahinter stecken keine Geldgeber, die ihm die Kosten für ein solches Mammut-Projekt zur Verfügung stellen würden, also macht Morse einfach das Beste aus dem, was er hat – und dabei kommt dann auch schon eine ganze Menge dabei heraus. Dem reinem Prog-Fan macht dieses Paket auch in dieser Form auf jeden Fall einen Heiden-Spaß.

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music