Titel |
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01. Astrojelly |
02. Voigo |
03. Weltraumvolker |
04. Ausgeklingt |
05. Reboot |
06. Zappenduster |
07. Amygdala |
08. Treibsand |
Musiker | Instrument |
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Ruphus (K.K. Winter) | Guitar, Vocals & FX |
Daniel Pi | Bass |
Daniel Hemme | Drums |
Gäste: | |
Role | FX (bei Astrojelly) |
Also, ich bin ja bei Wortspielen immer etwas skeptisch, aber zu NAP passt dieser ebenso gewitzte wie irgendwie naheliegende Albumtitel wie die Faust aufs Auge. Ist dieser Dreier doch gleichfalls unkonventionell, sich selbst nicht so bierernst nehmend (sehr wohl aber die Musik, die man macht) und einen Teufel an Trends oder Gevatter Zeitgeist interessiert. Die Oldenburger ziehen ihr Ding durch und das bedeutet richtig verschärfte Mucke, die spürbar mit Bühnenschweiss getränkt ist Immer mal wieder fliegt das Ganze in Richtung Jam ab und das ist auch gut so.
Los geht es mit einem Surf-Intro, das in einen schmackigen Spacerocker mündet (Astrojelly) Das sich anschließende Voigo ist ein riffmächtiger Kraut-Heavy Prog-Bolide, der gegen Ende Tempo durch Wucht ersetzt und damit keinen Funken Energie verliert.
Weltraumvolker ist ein Instrumental das zwischen Spacerock, härterem Prog und Stoner seine Haken schlägt, während das Titelstück eher als stoischer Stoner-Prog-Hybrid daherkommt. Hier gibt es auch Vocals, wenngleich es bei NAP überwiegend instrumental zur Sache geht. Der etwas rätselhaft bis entrückt wirkende Gesang fungiert eigentlich auch mehr als zusätzliches Instrument, zumal auch die Worte ohnehin nicht zu verstehen sind. Ist damit irgendwo auch schon wieder charmant und einzigartig.
Während Reboot und Zappenduster nochmals ordentlich auf den Sack hauen, kommt Amygdala geradezu gechillt daher. Zum Abschluss gibt es mit Treibsand dann noch eine Anmutung aus Surf und Postrock, der aber ziemlich straight aus den Boxen kommt. Insgesamt wirken NAP noch gereifter und stringenter, trotz aller Spielfreude artet es nie in zielloses Gegniedel aus. So erwartet den Hörer eine äußerst anregende, individuelle und durchaus originelle Mixtur aus Kraut, Doom, Psychedelic, Prog, Stoner, Hard, Jam Rock mit einer Prise Metal, die man gerne auf Dauerrotation setzt.