Nachtgeschrei Ardeo, Massacre Records, 2011 |
Hotti | Gesang, Akustikgitarre | |||
Joe | Akkordeon, Drehleier | |||
Nik | Dudelsack, Flöte | |||
Olli | Bass | |||
Sane | Gitarren | |||
Tilmann | Gitarren | |||
Sane | Schlagzeug | |||
| ||||
01. An mein Ende | 07. Ich hör nichts mehr | |||
02. Kein reiner Ort | 08. Soweit wie nötig | |||
03. Herzschlag | 09. Lichtschimmer | |||
04. Herbst | 10. Hinter Deinen Augen | |||
05. As astra | 11. Der Reisende | |||
06. Ardeo | ||||
Gerade mal ein Jahr nach "Am Rande der Welt" haben die Mittelalterrocker aus Mainhatten mit "Ardeo" ihr nächstes Album am Start. Bei solch heutzutage bemerkenswert kurzen Veröffentlichungszyklen darf man keine stilistische Revolutionen erwarten. Das haben NACHTGESCHREI aber auch gar nicht nötig. Im Gegenteil: Schön, dass die Band sich selbst treu geblieben ist.
Konnte bereits der Vorgänger überzeugen, so legt das Ensemble mit ihrem dritten Album noch einmal eine Schippe nach. Die zehn Songs auf "Ardeo" wirken noch souveräner und reifer. Keine Frage, da hat eine Band ihren Sound gefunden und kultiviert ihn mit zunehmender Klasse.
Das Album lebt von seiner sinnlichen Atmosphäre voller Elegie und Wehmut. NACHTGESCHREI verzichten erfreulicherweise darauf musikalische Extreme um jeden Preis auszuloten. Das Zusammenspiel zwischen Rockband und den mittelalterlichen Instrumenten ist im Einklang. Wunderschöne, stimmungsvolle Melodien und der charakteristische Gesang von Frontman Hotti, der technisch zu den besseren der Szene gerechnet werden darf, sorgen immer wieder für besondere Momente.
Einzelne Stücke hervorzuheben verbietet sich aus Fairness gegenüber dem restlichen Material. "Ardeo", das ist über fünfzig Minuten ansprechender Mittelalterrock ohne Ausfälle. SALTATIO MORTIS-Fans und Anhänger, die den frühen, mehr Folk und Rock als harschem Metal zugewandten SUBWAY TO SALLY geneigt sind, finden in NACHTGESCHREI eine frische und unverbrauchte Band, die bei allem Hang zu emotionalem Tiefgang Energie und Biss nie vermissen läßt.