Mythen In Tüten

Die Neue Kollektion

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 20.08.2010
Jahr: 2010
Stil: Neue Deutsche Welle

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Mythen In Tüten
Die neue Kollektion, Sireena Records, 2010 (Re-Release von 1981)
Emilio WinschettiVocals
Felix WolterBass
Lutz WoratKeyboards & Synthesizer
Ingo ErlhoffSaxophone
Rüdiger KloseDrums
Gäste:
Conny BraitBacking Vocals
Maike KlatteBacking Vocals
Christine HeiseAccordeon
Angelika MalwormBacking Vocals
Tiny TrashBacking Vocals
Produziert von: Mythen In Tüten & Thomas Ragel Länge: 54 Min 14 Sek Medium: CD
01. Die neue Kollektion11. 12 Finger
02. Hochkant12. Doppelgänger
03. Südstadt-Spatz13. Digital
04. Fotoapparat14. Zeitsprung
05. Schöne Schuhe15. Ich glaube dir alles
06. Mäzen16. Lady Di
07. Sansibar17. Sansibar
08. Herbst18. Nüsse
09. Tortellini19. Liebe im Funkhaus
10. Geruchsinn20. Das erste Mal

Sireena Records ist ein äußerst mutiges Label, das immer mal wieder einen verloren geglaubten Schatz deutscher Pop- und Rockmusik ausgräbt, wie z.B. zuletzt SNOWBALL, SHAA KHAN oder den JANE-Ableger HARLIS. Aber manchmal fördert man auch Sachen zu Tage, die vielleicht doch besser verborgen geblieben wären. Die MYTHEN IN TÜTEN sind so ein Fall. Anfang der Achtziger, als die Neue Deutsch Welle gerade nach oben schwappte, versuchte sich das Hannoveraner Musikergrüppchen um Frontmann Emilio Winschetti an minimalistischem Pop mit (hoffentlich) nicht ernst gemeinten deutschen Texten. Jedenfalls gibt es auf dem Re-Release von 1981, “Die neue Kollektion“, in relativ dünnem Sound mal ein perlendes Saxophon und einen blubbernden Bass oder auch eine Schweineorgel, jedoch keine Gitarren. Schon schwer genug für eine rockaffinen Hörer.

Dazu dann ein musikalisches Etwas, das knapp am Schlager vorbeischrammt (Südstadt-Spatz) und durch textliche Flachheiten abschreckt (Digital). Vielleicht mag der eine oder andere der albernen DAF-Parodie Tortellini (statt Tanz den Mussolini) etwas abgewinnen, mein Humorzentrum trifft das nicht wirklich. Zappeliger Minimalistenpop, schnell hingeschustert und mit Texten unterlegt, die vielleicht mit ein paar Promille und/oder zu vorgerückter Stunde entstanden sind, das mag als kurzer Gag funktionieren, hat sich aber über die Jahre hinweg mehr als überlebt.

Um heute noch relevant zu sein, sind die MYTHEN IN TÜTEN weder originell genug, noch hat das musikalisch irgendeine Relevanz. Und da sie auch nicht die Ersten (und bei weitem nicht die Besten) ihres Genres waren, decken wir doch lieber wieder das gnädige Mäntelchen des Schweigens über die nur kurz aufflackernde musikalische Karriere dieser zusammengewürftelten Truppe, bei der man allenfalls dem Saxophonisten Ingo Erlhoff eine nennenswerte Kompetenz an seinem Instrument bescheinigen möchte. Nein, diese Kollektion ist längst abgetragen und gehört eingemottet.

Ralf Stierlen, 19.08.2010

 

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