Slideshow, Escape Music, 2005 | ||||
Jukka Nammi | Vocals | |||
Risto Silenius | Guitar | |||
Mika Pokolja | Keyboards | |||
Kojo Koivikko | Bass | |||
Matti Toro | Drums | |||
| ||||
01. Still Alive | 07. Human Nature | |||
02. Scars Of The Heart | 08. So Long | |||
03. Forgive Not Forget | 09. How Does It Feel | |||
04. Died For The Moment | 10. Living In The Fantasy | |||
05. Take Your Side | 11. The Letter | |||
06. Before Or Too Late | 12. Fire/Water | |||
In Finnland scheint es ein unerschöpfliches Repertoire an Melodic Metal Musikern zu geben. Man denke nur an HIM, SENTENCED, NIGHTWISH oder THE RASMUS, um nur die kommerzielle Spitze des Eisbergs zu nennen. Auch bei MYON spielen die Keyboards eine große bis überragende Rolle, sorgen sie zum einen für ein voluminöses, äußerst gesättigtes Klangbild und geben dem Ganzen soundtechnisch hin und wieder einen deutlichen Kick zurück in die achtziger Jahre (Forgive Not Forget, Before Or Too Late).
Man bemüht sich um möglichst konsensfähige Melodien, kein gar zu schnelles Tempo (es ist eigentlich fast alles im Midtempo-Bereich, mit Ausnahme von Human Nature und stellenweise Fire/Water) und eine Vielzahl versöhnender Harmonien.
Handwerklich ist das alles tadellos, man hat mir Take Your Side auch einen richtig hübschen AOR-Ohrwurm im Gepäck, aber ob das heutzutage noch ausreicht, um sich aus der Masse der Veröffentlichungen hervorzuheben? Welcome back to the eighties, ein bisschen nach SAGA klingend, rutscht für meinen Geschmack der perfekte Wohlklang ein wenig zu schnell durch das Gehör, nichts setzt sich nachhaltig fest, es gibt keine Ecken und Kanten die aufhorchen lassen. Andererseits ist dies ja gerade auch das Merkmal dieser Musik, der sich die 1995 gegründete Band aus Oulu nun nach einiger Zeit der Stilsuche und einer Umbesetzung am Mikro verschrieben hat: wohlige Wärme für das Kaminfeuer in dunklen finnischen Winternächten (das sind bestimmt einige Euro für das Phrasenschwein).
Am besten gefällt mir persönlich die etwas mehr in Richtung Prog Metal gehende Schlussnummer Fire/Water, da geht es musikalisch etwas in die Gefilde von FATES WARNING und die Gitarre darf auch mal so richtig kraftvoll zubeissen.
Alles in allem ist mir die Scheibe etwas zu versöhnlich, aber wer den achtziger Sound mag und auf ziemlich perfekten, melodischen Schmusemetal steht, der ist hier wirklich nicht schlecht bedient.