My Dying Bride The Voice Of The Wretched, Peaceville, 2002 |
Aaron Stainthorpe | Gesang | |
Ade Jackson | Bass | |
Andrew Craighan | Gitarre | |
Hamish Glencross | Gitarre | |
Shaun Steels | Schlagzeug | |
Yasmin Ahmid | Keyboards |
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1. She is the dark | 6. Under your wings and into your arms | |
2. The snow in my hand | 7. A kiss to remember | |
3. The cry of amnkind | 8. Your river | |
4. Turn loose the swans | 9. The fever sea | |
5. A cruel taste of winter | 10. Symphonaire Infernus Et Spera Empyrium | |
MY DYING BRIDE waren mit ihrem Auftrittt als Support von IRON MAIDEN auf der X-Factor-Tour nicht ganz unschuldig daran, dass ich in der Folgezeit ein Faible für düstere Klänge entwickelte. Die Erhabenheit und Melancholie, die ihre Songs damals durchzog, hinterließ mächtig Eindruck bei mir, und das Gefühl mehr derartige Musik hören zu müssen.
Als Einstieg waren MY DYING BRIDE perfekt, doch mein Interesse wandte sich schnell anderen Bands zu und die Briten gerieten bei mir etwas in Vergessenheit. Nun liegt mir mit "The voice of the wretched" das erste Livealbum der Düsterheimer vor und bei mir macht sich leichte Enttäuschung breit, die auch nach mehreren Hördurchgängen nicht vollständig weichen will.
Aus den Boxen tönt eine Mischung aus urwüchsigem Black Metal, gepaart mit doomigen Einschüben, die stark an frühe BLACK SABBATH erinnern. Zugegeben, ich hab schon geraume Zeit kein MY DYING BRIDE-Album mehr im CD-Player gehabt, aber irgendwie hatte ich die Band doch anders in Erinnerung: Melodischer, melancholischer, dramatischer und voller Erhabenheit.
Davon ist auf "The voice of the wretched" wenig zu finden. Sogar ein Stück wie A kiss to remember von meinem MY DYING BRIDE-Lieblingsalbum "Like gods of the sun" erscheint mir mittlerweile wie ein Fremdling.
Keine Frage, MY DYING BRIDE klingen immer noch düster, sind aber durchdrungen von einer bedrückenden Bösartigkeit. Das hat durchaus seinen Reiz, ist aber einfach nicht das, was ich von MY DYING BRIDE hören möchte.
Dann die Erkenntnis: Die für die Band so charakteristische Violine fehlt. Martin Powell hat die Band 1998 verlassen und wurde nicht adäquat ersetzt. Schade, aber ohne Violine ist die Band einfach lange nicht mehr so außergewöhnlich, wie in den späten Neunzigern.
Auch wenn die Braut anno 2002 nicht mehr so schön stirbt, wie in der Vergangenheit, irgendwo ist "The voice of the wretched" trotzdem ein brauchbares Album.
Martin Schneider, 26.06.2002