Joint Happening, Hyena Records, 2007 | ||||
Erik Pearson | Guitar, Flute & Saxophone | |||
Tim Plowman | Guitar | |||
Ned Doherty | Bass | |||
Pat Thomas | Drums | |||
Matt Cunitz | Keyboards & Cello | |||
David Brandt | Vibraphone & Percussion | |||
Dave Mihaly | Percussion | |||
Gast: | ||||
Eddie Gale | Trumpet | |||
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1. Peace | 5. Selling Oakland By The Pound | |||
2. I Don't Need To Fight, Tp Prove I'm Right - I Don't Need To Be Forgiven | 6. Our Love | |||
3. I Was Torn Down At The Dance Place - Shaved Head At The Organ | 7. The Spirit | |||
4. Border Crossing | ||||
Der vierzigste Jahrestag des "Summer Of Love" erfreut sich derzeit dank dem Fernsehsender Arte einer erfreulichen medialen Aufmerksamkeit. Insofern kommt "Joint Happening" gerade rechtzeitig. Wenn man den passenden Soundtrack für das San Francisco der ausgehenden sechziger Jahre auszuwählen hätte, wäre diese Scheibe eine ziemlich gute Wahl. MUSHROOM, das Ensemble um den Multi-Instrumentalisten Erik Pearson führt den Hörer mit dem fliegenden Teppich auf einer trippigen, jazzigen, spacigen, psychedelischen und mitunter krautigen Reise zurück in jene Zeit.
Und als Sahnehäubchen für ihre schleppenden, hypnotischen Grooves haben sie ein Jazzlegende integrieren können, nämlich den Trompeter Eddie Gale, der schon mit Sun Ra, John Coltrane, Cecil Taylor oder Elvin Jones gespielt hat. Der zarte, zerbrechliche Ton von Gale erinnert an einen Miles Davis in einer meditiativen Pause innerhalb der "Bitches Brew"-Sessions und passt damit wie der Topf auf den Deckel zu diesen weit ausholenden, kontemplativen Jams von MUSHROOM. So entsteht eine schwebend-verklärte Musik zwischen leicht melancholisch und verhangen fröhlich, die mit Ruhe und Bedacht genossen werden will.
Auch wenn hier Meister ihre instrumentalen Fachs am Werk sind, wird nicht wild soliert und gejammt, sondern alles ordnet sich dem Gesamtergebnis unter, was zu einem wunderbar in sich geschlossenen Klanggebilde führt, das dem Albumtitel alle Ehre macht. So kann man sich entspannt zurücklehnen und träumen von einer vergangenen, vielleicht musikalisch besseren, weil vielfältigeren und experimentierfreudigeren Zeit, in der vieles im Wandel und im Aufbruch begriffen war.