The Steve Schuffert Band

Mülheim, Star Club, 09.03.2002

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 09.03.2002

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Redakteur(e):

Ralf Frank


Mülheim, Star Club, 09.03.2002

Steve Schuffert

Wenn man bedenkt, mit welchen Superstars Steve Schuffert in seiner langen Karriere bereits produziert oder auf der Bühne gestanden hat, u.a. Metallica, Michael Bolton, Stevie Wonder, Kings X, Steve Winwood, Hooters, Patti Smith, Joan Jett, Rick Derringer, Michael Stanley, Steve Earl, Alex Harvey und last but not least Freddy Salem And The Godz, dann wundert man sich, dass so ein Star sich auf die aufreibende Ochsentour durch die deutsche Clubszene begibt, zwischen Januar und Anfang Mai um die 60 Gigs, d.h. fast jeden zweiten Tag, und das jetzt quasi im sechsten Jahr in Folge.

Hat so ein Star, der schon in jungen Jahren als Gitarrenwunderkind gefeiert wurde, das nötig, eigentlich nicht, sollte man annehmen.
Die Zeiten als Gitarrenwunderkind sind jedoch lange vorbei, auf den kometenhaften Aufstieg folgte der rasche Fall, Alkohol und Drogenexzesse führten Steve an den Rande des Abgrunds, doch auch dieses tiefe Tal ist zum Glück durchschritten.
Vielleicht erklärt dies, warum sich Steve Schuffert am liebsten in Arbeit stürzt, eine Mammuttournee nach der anderen durchzieht, mit "In Color" gerade sein drittes Album am Start hat, das nächste jedoch bereits fest im Auge, dazwischen eine Live CD aus Aufnahmen der aktuellen Tour ansteht und diverse Projekte als Studiomusiker ihn in Trab halten.

Dass er und seine Band bei all dem "Stress" den Spaß nicht aus den Augen verloren haben, konnten wir beim Gig im altehrwürdigem Star Club in Mülheim/Ruhr, einem angeblich offiziellen Nachfolger des legendären Beatles Club in Hamburg, miterleben.
Zwischen 21:30 und 00:30 präsentierten Steve Schuffert (voc/guit), Matt Carmichael ("drummer from hell", wie ihn seine Fans in Nashville ehrfürchtig nennen) und Pete Tomarakos (studierter Bassist und Frauenschwarm) ein Feuerwerk an Hard Rock, Blues, Boogie und Americana, nur kurz unterbrochen durch eine kleine Pinkelpause.

Mit Down To The Bone und Highway 51 vom aktuellen Album ging's gleich mächtig los, gefolgt von Hot Love, einem kräftigem Boogie, und All Torn Up von ihrem Debut Album.
Nach Backup Man dann das erste Cover, The Wind Cries Mary, ein Tribut an eines der großen Vorbilder, Jimi Hendrix.
One Woman Man und A Step Away wieder von "In Color", letzteres eine schöne American Ballade mit anschließendem Gitarrensolo, leiten über zum nächsten Hendrix Cover Stone Free, auch auf Ihrem Debut enthalten.

Pete Tomarakos

Danach die bereits erwähnte Pinkelpause, kurzes Bierchen am Tresen, ein paar Autogramme und weiter ging's mit Love Me Baby und "One More Second Chance, einem harten Rocker vom "Terminal Blue" Album.
Nach einem coolen neuen Song (Titel habe ich leider nicht verstanden und Steve hatte auch nur eine Setlist, die er dazu noch für die nächsten Konzerte benötigt und somit nicht entbehren konnte) durfte Pete erst einmal seine klassisch erworbenen Basskünste zum Besten geben und ein Bad in der Menge nehmen.
Mit Let it Rock und dem hitverdächtigen Freight Train Love, letzteres übrigens sowohl auf dem Debut als auch auf "Terminal Blue" in einer rockigeren Version vertreten, ging es munter weiter. Danach wieder ein neuer Song (She's a Rocker?) und man höre und staune, eins von drei Beatles Cover Revolution, allerdings in einer Powerversion. Die Band bekennt sich ausdrücklich als Beatles Fans und der Rahmen war natürlich ideal, wann kann man schon noch mal einen Beatles Song im Star Club spielen?

Mit Hold Somebody wurde es dann richtig bluesig, bevor es mit einem weiteren neuen Song (I belong to you?) leicht southern rockig anmutete, erinnerte ein bischen an Sweet Home Alabama.
Noch einen rockigen Johnny Winter Bluesclone und Matt Carmichael bat zum Schlagzeugsolo. Nicht nur die Einlage, mit bloßen Handflächen wie ein Berserker auf die unschuldigen Trommelfelle einzudreschen, erinnerte dabei an Glanzzeiten eines Tommy Aldridge, "drummer from hell" eben.

Matt Carmichael

Ein klassisch altmodisches Rockkonzert eines Gitarrenkünstlers schreit natürlich auch nach einem Akustik-Set, und genau den bekamen die erfreuten Fans nun geboten. Time To Start Over z.B. ließ deutlich die Nashville Roots des Meisters erklingen, eine Mischung aus Country und Singer/Songwriter, Bob Dylan meets Johnny Cash.
Danach die akustische Homage an einen weiteren großen Künstler, Here Comes The Sun für George Harrison und Tryin To Find My Way von Ihrem "Plug In And Play" Debut.
Nach diesem Motto war es dann auch genug und es wurde mit A Fool Like You wieder gerockt, gefolgt von einem langen, improvisierten Bluesmedley, in dem von Steve Ray Vaughan bis Johnny Winter alle Register gezogen wurden und welches den zweiten Set des Abends beendete.

Als Zugabe wurde ein weiteres Basssolo geboten, diesmal locker vom Barhocker gezupft, mit einigen eingewobenen klassischen Melodien, wie man es z.B. auch von Basserlegende Stu Hamm kennt, dem Pete Tomarakos IMHO in nichts nachsteht.
Die schöne Ballade The Healer, der Opener von ihrem Debut fungierte anschließend als Geburtstagsständchen für Tourmanager Uwe (Glückwunsch auch von uns) und mit Day Tripper, einem phänomenalen weiteren Beatles Cover als Mördermetalversion, die jedem Pilzkopf die Haare toupiert hätte, beendete das Powertrio ein unvergessliches Live Erlebnis.

Goodbye

Nach der Show stürzte sich die Band gleich ins Getümmel, u.a. "to kiss girls, buddies and to sign everything" wie Steve bekannt gab und was sie dann auch ausgiebig taten. Es verließ keine CD oder T-Shirt den Merchandise Stand ohne Autogramme, aber auch großformatige Bandfotos lagen kostenlos zu diesem Zweck aus, so dass jeder, der es wollte, auf seine Kosten kommen konnte.

Anschließend hatten wir noch ein nettes Gespräch mit Thomas von Fortune Records, bei dem wir uns an dieser Stelle noch einmal herzlich für die nette Unterstützung und das leckere Bierchen zum Abschluss bedanken möchten.
Bleibt mir nur noch, jedem, der einen Tourtermin in seiner Nähe hat, einen Besuch wärmstens ans Herz zu legen, Ihr werdet es nicht bereuen, trust me.

Ralf Frank, 12.03.2002

 

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