Mud Morganfield

Son Of The Seventh Son

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 12.04.2012
Jahr: 2012
Stil: Chicago-Blues

Links:

Mud Morganfield Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Mud Morganfield
Son Of The Seventh Son, Severn Records, 2012
Mud MorganfieldVocals
Rick KreherGuitar
Billy FlynnGuitar
Barrelhouse ChuckPiano and Organ
E.G. McDanielBass
Kenny "Beedy Eyes" SmithDrums
Harmonica HindsHarmonica
Bob CorritoreHarmonica
Produziert von: Bob Corritore Länge: 54 Min 29 Sek Medium: CD
01. Short Dress Woman07. Money (Can't Buy Everything)
02. Son Of The Seventh Son08. Midnight Lover
03. Love to Flirt09. Go Ahead And Blame Me
04. Catfishing10. Leave Me Alone
05. Health11. You Can't Lose What You Ain't Never Had
006. Loco Motor12. Blues In My Shoes

Diese CD lief ungefähr fünf Sekunden und mir ging schon ein Schauer durch den Körper. Ich wartete noch bis zur 20sten Sekunde von Short Dress Woman, um sicher zu gehen, dass ich keiner Täuschung unterlag, aber spätestens dann war ich gefangen von dieser Stimme und der Darbietung der Musiker und war mir sicher, dass dieses Album jedem - auch nur entferntesten - Anhänger von elektrischen Chicago-Blues zu empfehlen sein wird.
In Robert Gordons Buch "Muddy Waters - Pate des Electric Blues" (Hannibal, 2004) heißt es über das Beerdigungsprogramm von Muddy Waters: "Sieben von Muddys Kindern wurden … erwähnt … und Larry. Niemand, mit dem ich sprach (auch Muddys Nachlass gab keinen Aufschluss) konnte Auskunft darüber geben, wer 'Larry' war." Nun, wie viele Kinder der große McKinley Morganfield, genannt Muddy Waters, tatsächlich hatte, dass lässt sich bei den damaligen Zeiten kaum mit Sicherheit sagen, aber dass ein Larry Morganfield darunter ist - genannt "Mud" - dürfte sich spätestens mit diesem Album manifestieren. Ob "Mud" nun der älteste "Son Of The Seventh Son" ist - eine Metapher, die sich in zahlreichen Blues-Songs wiederfindet - mag stimme oder auch nicht, aber Tatsache ist, dass dieser Mud Morganfield den Chicago-Blues in seinen Genen hat und dass die Musik seines Vaters in ihm weiterlebt, wie in kaum einem Anderen.
Diese Eröffnungsnummer pulsiert und brodelt, als beträte man unversehens ein Kellerlokal in Chicago vor gut 60 Jahren. Der schnelle Boogie von Short Dress Woman erinnert mich ein bisschen an Luther Allisons Aufnahme von Hound Dog Taylors Give Me Back My Wig.
Es macht mir endlos Spaß dieser Band hier zu lauschen! Es klingt wirklich wie auf den alten Aufnahmen der großen Blues-Künstlers. Ob schnell oder im getragenen 12-Takt-Schema, wie der Titelsong, man spürt in jeder Sekunde, wie sehr die Interpreten mit dieser Musik verbunden und vertraut sind.

Dazu kommt dann noch die Stimme von Mud Morganfield. Man mag es kaum glauben, dass der erst vor wenigen Jahren überhaupt beschlossen hat, sich der Musik zu widmen. In den 1980er Jahren mit dem Singen beginnend, war es erst 2005 soweit, dass er sich auf eine Bühne stellte.
Hat es so lange gebraucht, um so ein Gebräu reifen zu lassen? Ich weiß es nicht, aber dass hier der wahre Erbe von Muddy Waters am Werk ist, das erscheint mir sehr wahrscheinlich. Und er kann nicht nur Songs von anderen hervorragend interpretieren, sondern schreibt auch selbst noch so tolle Bluesnummern, wie das leicht jazzige Love To Flirt, das funky Catfishing oder die klassische Blues-Ballade Health. Bei Letzterem klingt erstmals ein klein wenig "Moderne", anhand von einer elektrischen Orgel, in diese ursprüngliche Musik herein. Tief verwurzelt ist und bleibt es trotzdem im Chicago-Blues und das Orgel-Solo von Barrelhouse Chuck bringt lediglich etwas Gospel-Stimmung mit rein. Und jedes Mal, wenn Mud Morganfields Stimme wieder einsteigt, hat man sofort das Bild seines legendären Vaters vor Augen, und dabei klingt der Sohn absolut unbemüht und authentisch.

Auch in Money (Can't Buy Everything) übernimmt die Orgel wieder den Part, etwas 60's Flair in den Song einzubringen, während die typische Blues-Harp für den Bodensatz sorgt. Überhaupt ist es richtig gut, wie sich die Musiker hier ergänzen, sich unterstützen, jederzeit präsent sind und trotzdem nie in den Vordergrund drängen. Da steht sowieso die Stimme von Mud Morganfield, jedes Mal, wenn sein Gesang einsetzt. Das funktioniert in bluesig-jazzigen Songs, wie Midnight Lover, genauso, wie in flotten Up-Beat Boogies, wie Leave Me Alone, und wenn sich Mud tatsächlich einen Song von Muddy greift, dann klingt das so täuschend echt - selbst die Slide-Gitarre kommt nahe ans Original - dass man meint, eine alte Aufnahme des "Blues-Paten" zu hören. Absolut genial.
Dieser Mann hat nicht nur den Blues In My Shoes, sondern auch und besonders in der Stimme, im Herzen und in seiner Seele. Ob ältester, siebter oder was auch immer Sohn - wer Larry "Mud" Morganfield ist und welche Qualitäten er hat, das wird sich bald herumgesprochen haben. Dicke Empfehlung!

Epi Schmidt, 08.04.2012

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music