Mucc

Kuchiki No Tou

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 07.12.2005
Jahr: 2005

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Mucc
Kuchiki No Tou, Gan Shin Records, 2005
Tatsuro Vocals
Miya Guitar
Yukke Bass
Satochi Drums
Produziert von: Mucc Länge: 69 Min 00 Sek Medium: CD
1. Kuchiki No Tou9. Garo
2. Daremo Inai Ie10. Kanashimi No Hate
3. Isho11. Rojiura Boku To Kimi E
4. Mikan No Kaiga12. Oboreru Sakana
5. Dakkuu13. Namonaki Yume
6. Gentousanka14. Monokuro No Keshiki
7. Akatsukiyami15. Kuchiki No Tou
8. 2.07

Was um alles in der Welt ist "Visual Kei"? Was bedeutet dieser Begriff, noch besser, was ist das überhaupt für eine Sprache? Da das Hooked On Music seinen Bildungsauftrag ernst nimmt, will ich natürlich gerne Aufklärungsarbeit leisten. "Visual Kei", oder auch kurz VK genannt, ist ein in Japan gebildeter Sammelbegriff für optisch hervorstechende Musiker, die sich in sämtlichen Stilbereichen der Rockmusik tummeln können. Man ahnt dann schon, dass sich der Begriff "Visual Kei" aus dem englischen visual (also optisch, visuell) und dem japanischen kei zusammensetzt, was so in etwas Clique, Herkunft oder Stil bedeutet.

Auch "Visual Kei" ist männerdominiert, allerdings betonen die Rockmusiker mit sehr starker Schminke, grellen Frisuren, Kimonos und farbigen Kontaktlinsen ihre feminine Seite, ja wirken auf den dieses Phänomen nicht kennende Betrachter wie Frauen. Der VK geht bis in die 80er Jahre zurück, als westliche Vorbilder dienten Musiker wie David Bowie, KISS oder auch TWISTED SISTER.

Die größte Verbreitung fand VK in den Neunzigern mit Bands wie X-JAPAN, LUNA SEA oder MALICE MIZER. Gleichzeitig etablierte sich die auch auf die Traditionen des Kabuki-Theaters zurückzuführende Optik als regelrechter Modetrend bis hin in westliche Länder. Auf vielen Anime Conventions und Manga-Treffen eifern die Fans des VK ihren Musiker-Vorbildern, die heutige Generation der VK-Bands wird angeführt von DIR EN GREY, GACKT oder eben MUCC, in Sachen Kleidung und Styling nach.

Obgleich im Schnitt erst 25 Jahre alt sind MUCC bereits seit 8 Jahren musikalisch unterwegs und, wie dargestellt, in ihrer Heimat, dem Land der aufgehenden Sonne, schon eine recht große Nummer. Über Gan Shin Records und insbesondere die Allgäuer Brainzone Musik Promotion kann man nun auch einige ihrer Werke hierzulande erforschen, darunter eben auch "Kuchiki No Tou". Der Stil von MUCC lässt sich am ehesten als tiefergelegter, melodiöser Hard Rock bezeichnen, der immer wieder auf traditionellen fernöstlichen Weisen beruht, was für eine exotische, aber auch sehr interessante Note sorgt.

Auch einen Sänger wie Tatsuro, der sowohl schmachtend als auch kernig kraftvoll zu singen versteht, ziehe ich aufgrund seiner Variabilität und Ausdrucksstärke jedem Ville Vallo vor. Immer wieder treffen düster Metalspuren auf japanische Melodielinien, ab und zu kommen auch ein paar Core-Elemente mit ins Spiel (so bei Dakkuu und Gentousanka)

Die Texte sind von hohem Abstraktionsgrad und handeln von Leere, Entfremdung und Gefühlskälte in der modernen Welt, also eine Scheibe, die nicht nur aufgrund der musikalischen Ausrichtung und der stilistischen Zwänge des VK zu Recht ihr Artwork vollkommen in Schwarz hält. Es soll noch stärkere Scheiben der Band geben, aber vorerst ist "Kuchiki No Tou" ein faszinierender Einblick in die (Jugend-)Kultur des Japan von heute.

Ralf Stierlen, 07.12.2005

 

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