MSG

The 30th Anniversary Concert - Live In Tokyo

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 05.10.2010
Jahr: 2010
Stil: Hard Rock, Heavy Metal

Links:


Redakteur(e):

Epi Schmidt


MSG
The 30th Anniversary Concert - Live In Tokyo, in-akustik, 2010
Gary BardenLead Vocals
Michael SchenkerLead Guitar, Vocals
Wayne FindlayGuitar, Keyboards, Vocals
Neil MurrayBass Guitar
Simon PhillipsDrums
Produziert von: Kota Akutsu Länge: 99 Min 54 Sek Medium: CD
CD 1:
01. Welcome Howl06. Victim Of Illusion
02. Feels Like A Good Thing07. Are You Ready To Rock
03. Cry For The Nations08. I Want You
04. Let Sleeping Dogs Lie09. A Night To Remember
05. Armed And Ready10. Into The Arena
CD 2:
01. Lost Horizons05. Ride On My Way
02. Rock My Nights Away06. Rock Bottom
03. On And On07. Dance Lady Gipsy
04. Attack Of The Mad Axeman08. Doctor Doctor

Bei Bands wie den STONES oder auch STATUS QUO ist man die Jubiläen ja längst gewohnt. Besonderes Letztere finden seit Jahrzehnten immer einen Grund, 25-, 40-, 30-jähriges, usw., zu feiern. Wenn aber schon vergleichsweise "junge Bands" ihr 30-jähriges feiern, kann das nur eines bedeuten: der Redakteur wird alt.
Aber nicht langweilig! (Hab ich von Pete Townshend geklaut)
Als her mit dem Burschen! 30 Jahre sind das jetzt schon, seit der von UFO gegangen gewordene Michael Schenker seine eigene Truppe zusammengestellt und die hart rockende Welt damit bereichert hat. Die ersten Alben sind allesamt Sahnestücke Musterbeispiel für erstklassigen Hardrock. Später wurde nur noch stellenweise diese Klasse erreicht, aber mit dem Problem schlagen sich mindestens 95% aller Kapellen herum.
So ein Jubiläum gehört natürlich gefeiert und das tut man am besten da, wo man schon von Beginn an am meisten gefeiert wurde: in Japan. Von jeher ein gutes Pflaster für Hardrock-Bands und Live-Alben. Jetzt kann man natürlich sagen: Warum ein Live-Album, dass sich größtenteils mit dem Klassiker "One Night At Budokan" deckt und - allein aufgrund des Alters der Protagonisten - keine Chance hat, dessen Klasse zu erreichen?
Nun ja, unser Martin Schneider hat sich ja im Sommer, beim "Classic Rock Night" Open Air, von der aktuellen Güte der Band überzeugen können und da scheint doch ein kleiner Höhenflug angesagt zu sein. Also verschaffen wir uns zunächst mal einen akustischen Eindruck (das Teil gibt’s auch als DVD).

Warum der "Eröffnungs-Lärm" als eigener Song fungiert, weiß ich nicht, aber sei's drum. Wo man vielleicht Armed And Ready erwartet hätte, wird der Reigen mit Feels Like A Good Thing eröffnet und wenn man die Hifi-Anlage auf Konzertlautstärke hochfährt, fühlt sich das auch schon richtig gut an. Schenker ist tatsächlich in hervorragender Form und natürlich ist es für ein Leichtes, seine ausgefeilten Soli mit kleinen Schlenkern und zusätzlichen Licks zu verzieren. Gary Barden ist ebenfalls in guter Verfassung. Klar, bringt der Sänger nicht mehr die gleiche Power, wie vor 30 Jahren und etwas kurzatmiger ist er unzweideutig, aber er die nötigen Höhen und Phrasierungen erreicht er praktisch problemlos und stellt damit klar: er ist der einzig wahre Sänger von MSG.
Wenn sein muss und soll, übernimmt das Publikum gar zu gerne den Gesangspart, wie im Refrain von Cry For The Nations, was sogar einen kleinen Gänsehauteffekt mit sich bringt.
Den Paul Raymond-Part - Rhythmusgitarre und Keyboards - übernimmt seit Jahren Wayne Findley und an Bass und Schlagzeug stehen, bzw. sitzen, hier mit Neil Murray (u. a. WHITESNAKE) und Simon Phillips (wirkte schon am MSG-Debütalbum mit) zwei hochkompetente Musiker.
Was soll man bei dieser Setlist noch sagen? Let Sleeping Dogs Lie, Armed And Ready , Victim of Illusion, Are You Ready To Rock … Es ist mal ganz interessant sich das Teil über Kopfhörer zu geben. Wie Schenkers Soli da zum Teil von einem Ohr zum anderen flitzen, ist schon geil. Man kann ihn bestimmt menschlich kritisieren, aber an seiner Flying V - selbst wenn sie mittlerweile von DEAN Guitars gebaut wird - ist er immer noch ein Meister. Und die bewährte Marshall-Wand im Background sorgt dafür, dass das auch entsprechend gehört wird.

Natürlich, das ist hausbackener Hard Rock, wie wir ihn in den Spätsiebzigern und frühen Achtzigern geliebt haben, und wer jene Zeit verpasst oder verschlafen hat, der wird sich etwas schwer mit dieser Musik tun, aber wer damals dabei war, oder sich dafür interessiert, der bekommt hier ein wirklich gut rockendes Live-Album, welches fünf Songs mehr enthält, als das damalige Live-Doppelalbum "One Night At Budokan".
Auch hier war es nur eine Nacht, und zwar die vom 13 Januar 2010. Und wie in so einer Nacht ein Song wie I Want You, vom 2008er Studioalbum "In The Midst Of Beauty" plötzlich deutlich mehr Power bekommen kann, hört man hier. Im Studio viel zu zahm, rockt das hier weitaus bessert, auch wenn daraus kein Hard Rock-Klassiker wird. Ebenso wenig wie aus A Night To Remember, obwohl auch das livehaftig deutlich besser, druckvoller, kommt.

Wie Michael das "Glockengeräusch" auf den Saiten erzeugt, welches vor Lost Horizons ertönt, hat er mal im Fernsehen erläutert. In einer Serie, in der Gitarristen ein paar ihrer Tricks zeigten, irgendwann in den 80ern. Den Titel hab ich leider vergessen ...
Klingt auch heute noch nicht vollends überzeugend, aber wenn's ihm Spaß macht.
Das epische Lost Horizons bekommt jedenfalls eine passende "Startrampe" mit Schenkers ellenlangem Intro. Was zum träumen.
Zum träumen ist auch der Beginn von On And On, aber dann wird ordentlich gerockt, mit Schub und Schmackes! Von jeher einer meiner Lieblings-MSG-Songs! Auch wenn Gary Barden da verstärkt Unterstützung vom Publikum braucht.
Ebenso geil: Attack Of The Mad Axeman - Michael Schenker himself, sag ich da nur.
Die UFO-Knaller Rock Bottom (fast 12 Minuten lang!) und Doctor Doctor dürfen natürlich nicht fehlen, dazwischen aber Dance Lady Gipsy vom Schenker-Barden Akustikalbum zu betten, ist schon gewagt. Vielleicht hatten die Jungs eine Verschnaufpause nötig. Mann kann ja weiterzappen. Und tut nicht schlecht daran, denn das Intro von Doctor Doctor bekommt halt niemand so geil hin wie Michael Schenker. Entsprechend groß ist die Gänsehaut wenn dieser Hard Rock-Boogie-Klassiker losstürmt. Immer noch!
Beim Gesang muss man halt ein paar kleine Abstriche machen, aber ansonsten kommt hier Konzertatmosphäre bestens rüber und das mit einem ordentlich pushenden Sound. Bin ich wirklich überrascht und angetan.
Dann schauen wir mal, wie sich das visuell darstellt ...

Epi Schmidt, 02.10.2010

 

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