Michael Schenker Michael Schenker Fest Live, in-akustik, 2017 |
Michael Schenker | Lead Guitar | |||
Gary Barden, Graham Bonnett, Robin McAuley | Lead Vocals | |||
Chris Glenn | Bass | |||
Steve Mann | Keyboards, Guitar | |||
Ted McKenna | Drums | |||
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01. Intro | 10. Desert Song | |||
02. Into The Arena | 11. Dancer | |||
03. Attack Of The Mad Axeman | 12. Captain Nemo | |||
04. Victim Of Illusion | 13. This Is My Heart | |||
05. Cry For The Nations | 14. Save Yourself | |||
06. Let Sleeping Dogs Lie | 15. Love Is Not A Game | |||
07. Armed And Ready | 16. Shoot Shoot | |||
08. Coast To Coast | 17. Rock Bottom | |||
09. Assault Attack | 18. Doctor Doctor | |||
Bonus: | ||||
Leaving Osaka | Impressions From The Fans | |||
Arrival At Tokyo | Behind The Stage | |||
Soundcheck | Slide Show | |||
Wie schon kürzlich im Interview deutlich geworden, befindet sich Deutschland Vorzeige-Hard Rock-Gitarrist (immer noch!) seit einiger Zeit auf einem ziemlichen Hoch. Nicht unwesentlichen Anteil daran, hat wohl das letztjährige “Michael Schenker Fest“, welches am 24. August 2016 in der Tokyo International Forum Hall A stattfand.
Für diesen Event konnten die drei wichtigsten MSG-Sänger – Gary Barden, Graham Bonnet und Robin McAuley – gewonnen werden und zusammen mit der Rhythmus-Bastion Chris Glenn und Ted McKenna sowie dem McAULEY SCHENKER GROUP Keyboarder/Gitarristen Steve Mann hatte man nahezu die bestmögliche Reinkarnation der Band auf der Bühne.
Die Halle hat schon beachtliche Dimensionen und es hat fast sakralen Charakter, wenn sich das Publikum kurz vor Beginn der Show von den Sitzen erhebt.
Es ertönt das Instrumental, auf das Michael Schenker im Interview zu sprechen kam, und dann geht es Into The Arena! Ebenfalls ein Instrumental, welches damals sozusagen die Solo-Karriere von Michael Schenker einläutete.
Rechts und links der Verstärker prangt zwar (zurecht) das MSG-Logo, aber der Abend firmiert trotzdem unter “Michael Schenker Fest“. Entsprechend begrüßt auch der Gitarrist das Publikum, nicht, wie woanders üblich, der Sänger. Und damit auch optisch deutlich wird, wer der Chef auf der Bühne ist, stehen den vier Marschall-Türmen auf Steve Manns Seite, gleich sechs auf Schenkers Seite gegenüber.
Gary Barden wird als erster Sänger begrüßt und damit beginnt gleich ein Feuerwerk an MSG-Klassikern: Attack Of The Mad Axeman (mit wunderbarem Slide-Solo von Michael!), Victim Of Illusion, bei dem Barden ganz schön mit den einstigen Gesangs-Höhen zu kämpfen hat, diese aber meist im Verbund mit dem Publikum gekonnt umschifft, und Let Sleeping Dogs Lie liefern schon einen verdammt guten Start für so ein Konzert!
Kleine Gesangsmakel fallen im Konzert wahrscheinlich gar nicht auf und vor allem Cry For The Nations schiebt richtig geil.
Gary Barden bringt seinen Set ohne peinlich zu werden gut über die Bühne, aber es natürlich auch vor allem Schenker, dem das Hauptaugenmerkt gilt. Wie der mit seiner (meist) Drei-Finger-Technik über die Gitarre wuselt, ist schon genial. Dazu sein ganz eigener Sound – da macht es schon Spaß, so eine SCORPIONS-Nummer, wie Coast To Coast, an deren Entstehung er maßgeblich beteiligt war, aus seinen Händen serviert zu bekommen.
Das dient zugleich auch als Überleitung zum Graham Bonnet-Part. Der Kurzzeit-RAINBOW-Sänger (Since You Been Gone!) liefert einen äußerst engagierten Auftritt ab. Während sich Chris Glenn, der inzwischen optisch leicht an Leslie West erinnert, und Ted McKenna ein Rhythmus-Gewitter hinter Aussault Attack herunter donnern, plärrt sich Bonnet aus Leibeskräften durch die Nummer. Er nimmt es nicht so genau, wenn mal ein Ton leicht daneben gerät, er rockt und gibt sein Letztes. Beim Desert Song schwingt so eine leichte RAINBOW-Erinnerung mit, während Bonnet bei der Hit-Single Dancer stimmliche Unterstützung von Barden und Robin McAuley erhält. Auch zu dritt müssen sie sich da ganz schon mühen, aber Publikum und Zuschauer haben mit dem eingängigen Rock-Song ihre Freude.
Nachdem Schenker bei Captain Nemo wieder einmal beeindruckt, folgen drei Songs aus der McAULEY SCHENKER-Ära.
Da wird es etwas poppiger, dafür zeigt sich Robin McAuley stimmlich am besten in Form. Auch optisch: Schwarzgefärbte lange Haaren, Weste mit Patches und Ketten und ordentlich Tattoos auf den freigelegten Armen.
Erneut ist es aber Schenker, der mit seinem Solo in Save Yourself überzeugt. Bei aller Geschwindig- und Fingerfertigkeit, verlässt er nie den melodiebezogenen Rahmen und kreiert ein weiteres Mal ein “Stück im Stück“.
Zum Schluss wird dann mit drei UFO-Songs zum Finale gerockt. Das treibende Shoot Shoot eröffnet den Reigen, in dem Schenker sich in Rock Bottom solomäßig nochmal austobt.
Beim abschließenden Doctor Doctor singen alle drei Sänger mit und wie die Versammelten da in schier kindlicher Freude über die Bühne hüpfen, kriegt man selber fast so eine Art Dauergrinsen zu den Schauern, die einem bei manchem Riff über den Rücken laufen.
Als Bonus gibt’s noch eine Menge Backstage- und Tour-Kram und beim Soundcheck ist man auch dabei. Das wird man sich nicht so oft ansehen, aber das eigentliche Konzert, da wird man aus unterschiedlichen Gründen sicher öfter den Player anwerfen. In der leisen Hoffnung, dass man das vielleicht auch in Kürze hier live im Konzert geboten bekommt.