Titel |
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01. Armed And Ready |
02. Cry For The Nations |
03. Victim Of Illusion |
04. Natural Thing |
05. Feels Like A Good Thing |
06. Into The Arena |
07. Rock Bottom |
08. Lookin' Out From Nowhere |
09. Lost Horizons |
10. Doctor Doctor |
11. Lights Out |
Musiker | Instrument |
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Michael Schenker | Guitar |
Gary Barden | Vocals |
Paul Raymond | Keyboards |
Chris Glen | Bass |
Cozy Powell | Drums |
Dieser Tage erscheint das neue MSG-Album “Universal“. Dieweil uns das gute Teil aber bislang nicht vorliegt, trösten wir uns einfach damit, was vor über 40 Jahren bei Michael so los war, denn – wie soll man's anderes sagen? Besser wurde es seither nimmer. Was nicht abwertend gemeint ist, aber wer sich in jungen Jahren schon in den Olymp aufschwingt, für den wird’s anschließend natürlich schwierig, das noch zu übertreffen. Dass sich heutzutage immer noch etliche Titel aus der damaligen Setlist im Programm befinden, spricht Bände.
Wir sprechen vom Jahr 1981 und der damalige Rockpalast-Auftritt in der Hamburger Markthalle wurde vor einigen Jahren dankenswerter Weise als CD/DVD-Package veröffentlicht. Glaubt man den einschlägigen Internet Data-Basen, ist auch der komplette Auftritt hier verewigt.
Ein kleiner Schauer läuft Leuten mit erhöhter Hard Rock-Affinität allein bei der Besetzungsliste über den Rücken, denn außer dem “Mad Axeman“ sind mit Chris Glenn, Paul Raymond und vor allem Cozy Powell die Creme des britischen Hard Rock in der Band und Sänger Gary Barden war zweifelsohne in stimmlicher Bestform. Demonstriert er schon bei den ersten Tönen von Armed And Ready eindrucksvoll.
Klar, aus jenen Tagen ist uns das Doppelalbum “One Night At Budokan“ geläufig, aber zum einen ist ein Mitschnitt aus Deutschland ja auch mal was und in der Tat sind auch ein paar andere Tracks, wie Feels Like A Good Thing und Looking Out From Nowhere – beide vom 1980er Solo-Debüt – hier zu finden. Gleich und unverzichtbar bleibt natürlich Cry For The Nations. Von der eröffnenden Gitarren-Riffs über Bardens melodiösem Gesang bis zu Chris Glenns pumpenden Bass und Cozys unnachgiebigem Power-Drumming einfach eine geile Nummer. Macht auch richtig Spaß, was Schenker aus seiner Drei-Finger-Technik für ein geiles Solo zaubert. Das war im Prinzip eine Hard Rock-Supergroup, von der man gerne noch ein paar Alben mehr gehört hätte.
Ohnehin gibt es ja nur ganz wenige Bands, bei denen der Keyboarder auch noch einen mehr als passablen Rhythmusgitarristen abgibt, wie das bei Paul Raymond der Fall war. UFO ist mit Michael Schenker ebenso untrennbar verbunden, wie umgekehrt. Entsprechend finden sich auch immer Songs aus Michaels UFO-Tagen in der Setlist. Der erst davon ist hier Natural Thing, den wir auf “Budokan“ auch vergebens suchen. Barden tut sich zwar etwas schwer mit dem Gesang, aber allein Cozy Powell kompensiert das problemlos. Wie der hinter seinem Drum-Set thront hat immer was davon, als säße er am Steuer einer seiner Sportwagen.
Vom Bilder ist verständlich, dass wir hier vom 4:3 Format sprechen. 16:9 war noch Jahre weg. Viel wichtiger ist, dass wir hier noch ohne hektische Kameraschwenks und Blickwinkel auskommen dürfen. Da kann man den Meistern bestens auf die Finger schauen. Was besonders beim Instrumental Into The Arena gut kommt. Hier greift sogar Gary Barden zur Gitarre, während Raymond wie üblich zwischen Keyboards und Gitarre wechselt. Die (un-) heimlichen Stars der Nummer ist aber das Rhythmus-Gespann Chris Glenn und Cozy Powell!
Lost Horizons kommt mit nahezu Rainbow'scher Dimension und zum Höhepunkt sorgen die beiden UFO-Klassiker Doctor Doctor und Lights Out hier für Hochspannung. Und bei der Klasse der beteiligten Musiker kommt das natürlich besonders gut. Wie gesagt, mit oben genanntem Live-Album gibt es zwar einen Mitschnitt aus jener Zeit, aber natürlich nur als Audio-Version. Somit erhält man mit diesem Album sowohl ein schönes Zeit-Dokument, als auch einen mitreißenden Live-Auftritt, den nicht nur Schenker-Fans missen sollten.