MSG

Michael Schenker

Immortal

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 08.02.2021
Jahr: 2021
Stil: Hard Rock
Spiellänge: 45:01
Produzent: Michael Schenker and Michael Voss

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Plattenfirma: Nuclear Blast


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Primal Fear

Joe Lynn Turner

Rainbow

Dio

Black Sabbath

Scorpions

UFO

Titel
01. Drilled To Kill
02. Don't Die On Me Now
03. Knight Of The Dead
04. After The Rain
05. Devil's Daughter
 
06. Sail The Darkness
07. The Queen Of Thorns And Roses
08. Come On Over
09. Sangria Morte
10. In Search Of The Peace Of Mind
Musiker Instrument
Michael Schenker Guitar
Ralf Scheepers, Joe Lynn Turner, Ronnie Romero, Michael Voss Vocals
Derek Sherenian, Steve Mann Keyboards
Barry Sparks Bass
Brian Tichy, Simon Phillips, Bodo Schopf Drums
Michael Voss Backing Vocals
Gary Barden Doogie White, Robin McAuley Vocals on 'In Search Of The Peace Of Mind'

Hätte man das vor Jahren gedacht, dass Michael Schenker nochmal in die Spur kommt? Jedenfalls nicht, als mit seiner Akustikklampfe durch die Gegend tingelte und froh war in einer Radiostation ein paar Liedlein zu spielen.

Aber seit vor gut 10 Jahren auf die Idee mit dem “Temple Of Rock“ und später dann auf das “Michael Schenker Fest“ kam, läuft das eigentlich wieder ziemlich gut. Hat sich ausgezahlt, alte und erfahrene Recken neben sich zu scharen, denn, wie Udo Lindenberg schon singt: „Alte Männer sind gefährlich, denn die Zukunft ist egal“.

 

Nun ganz im Rentenalter sind die Herren noch nicht angekommen, dafür klingen sie zu vital und ein bisschen frischeres Blut hat Schenker für sein neues Album auch rekrutiert. Da wäre zum Beispiel PRIMAL FEAR-Shouter Ralf Scheepers, der zwei Titel singt. Darunter der Opener Drilled To Kill, mit man das Album über die Startrampe drischt. Da kann man natürlich nicht mit irgendwelchen wachsweichen Rhythmen kommen, wenn Scheepers das Mikro auf Schallfestigkeit testet. Das geht dann schon heavy, metallisch und speedy ab. Erinnert teilweise an PRIEST und unser Michel gibt im Solo natürlich wieder ordentlich Gas. Nix für Zartbesaitete, aber “Unsterblichkeit“ verdient man sich nicht auf der Kriechspur.

 

Für Don't Die On Me Now wurde Joe Lynn Turner ins Studio geladen und auch hier setzt man auf Härte. Wo ich eher eine Ballade wie zu RAINBOW-Zeiten erwartet hätte, geht’s doch ganz kernig zu. Nur im Refrain lässt Joe seine Trademark-Stimme durchschimmern. Jetzt nicht der tollste Song, aber ein bisschen bleibt er doch im Ohr. Ach ja: Simon Phillips trommelt hier unspektakulär.

Wo wir eben von RAINBOW sprachen, schon ist der aktuelle – oder jedenfalls soweit man weiß, bei Ol' Ritchie sollte man sich nie zu sicher sein... - Regenbogen-Minnesänger, Ronnie Romero ans Mikro gesprungen und macht hier eine ziemlich gute Figur. Schenker treibt das Ding auf die Umlaufbahn und Ronnie weiß, was er seinem Namensvetter (Dio) schuldig ist und lässt die rasanten Nummer abheben. Dazu liefert Schenker eines seiner Trademark-Soli ab, die mit Geschwindigkeit ebenso glänzt, wie mit Melodiebewusstsein.

 

Ganz kurz blitzt Eingangs von After The Rain ein nochmals etwas RAINBOW auf, geht aber schnell in eine etwas banale Power-Ballade über. Gut, vielleicht wäre ein prägnanterer Sänger als Michael Voss hier dienlicher gewesen. Garantiert wäre das bei den SCORPIONS ein Hit.

Da braucht's dann doch erneut Ralf Scheepers, für den Spurwechsel. Der kreischt sich hier auf ACCEPT, bzw. Dirkschneider-Niveau und Schenker liefert außer dem Rhythmus-Turbo eine weitere Solo-Demonstration ab. Zum Ende hin geht ein bisschen die Luft raus, aber ist immer noch ein prächtig rockender Hard Rock-Titel.

 

Sail The Darkness hat Schenker dann wieder Romero auf die Stimmbänder geschrieben. Hat was von Dios BLACK SABBATH-Phase und ein bisschen Melodic-Metal schleicht sich im Refrain hinzu. Ich warte, wie stets, auf das Gitarren-Solo und werde natürlich nicht enttäuscht. Auch wenn hier ein bisschen ziellos gedudelt wird. The Queen Of Thorns And Roses hat die gleichen Schwächen wie After The Rain: Michael Voss ist ja eigentlich kein schlechter Sänger, aber hier ist die Konkurrenz zu stark. Kann man sich aber trotzdem anhören.

 

Ronnie Romero zurück für das leicht an “Lovedrive“ erinnernde Come On Over, welches wieder vor feinster Gitarren-Arbeit strotzt. Da hätte sich auch einst auch Phil Mogg drüber gefreut.

Für Sangria Morte tanzt noch einmal Joe Lynn Turner an. Der frühere Schmelz auf seiner Stimme ist mittlerweile einer altersgemäßen Rauheit gewichen, was sich nicht nur bei dieser locker galoppierenden Nummer gut macht. Keine Ahnung, ob er das eine Konzertlänge durchhält, aber hier kommt's gut. Den Schluss hat der Mischer ein bisschen verpfuscht.

 

Zum Finale wird’s dann eng, denn zu Ronnie Romero gesellen sich noch Gary Barden, Doogie White und Robin McAuley. Da auch noch Simon Phillips an der Schießbude Platz nimmt, also MSG-Overkill! Den alten SCORPIONS-Reißer In Search Of The Peace Of Mind teilen sie brüderlich unter sich auf, ohne dass jetzt wirklich das Flair von 1972 erreicht wird. Nettes Gitarren-Geschwurbel von Michael, aber ansonsten hatte ich mir hier mehr versprochen. Gut, das Original ist mir zu sehr vertraut.

 

Das soll aber die Freude an diesem Album nicht schmälern und letztlich wird man mit einem sehr guten MSG-Album versorgt, welches natürlich nicht an die frühen Klassiker heranreicht, aber den Hard Rocker immer noch zu etwas Nackenmuskelkater verhilft.

 

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