Mrs.Greenbird Postcards, Sony, 2014 |
Sarah Nücken | Vocals | |||
Steffen Brückner | Guitars, Vocals, Baritone Guitar, Weissenborn Guitar | |||
Tony Lucido | Bass | |||
Shannon Forest | Drums, Percuccion | |||
Jerry McPherson | Guitar | |||
Jason Mowery | Mandolin, Banjo | |||
Tim Lauer | Piano, Accordeon | |||
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01. Dark Horses | 07. Planets | |||
02. Everyone's The Same | 08. Mr. Werewolf | |||
03. Shine, Shine, Shine | 09. Hole In Your Heart | |||
04. Lucky One | 10. Good Ole Ricky | |||
05. Insomniac | 11. Slow Me Down | |||
06. Postcards | 12. Take My Hand | |||
MRS. GREENBIRD und ihre Lieder klingen genauso wie die beiden Künstler aussehen: Freundlich, anschmiegsam, knuddelig, rundum sympathisch. Das Schöne ist, man kann diesen absolut passenden Attributen völlig unvoreingenommen begegnen, weil sie völlig authentisch zur Schau getragen werden und nicht Eindruck erwecken, sie seien am Reißbrett entworfen. Kein Wunder also, dass die beiden im Anschluss an ihre im Herbst 2012 gewonnene Casting-Show 'X-Factor' ein derart erfolgreiches Pop-Duo wurden. Man muss sie einfach mögen.
Nach ihrem zu Gold gewordenen Debutalbum machten sich Sarah Nücken und Steffen Brückner nun also auf, um in Nashville/Tennessee ihren höchstwahrscheinlich nicht minder erfolgreichen Nachfolger einzuspielen. Gemeinsam mit dem Music City erfahrenen Producer Marshall Altman (Amy Grant, Frankie Ballard, Eric Paslay) und einer Handvoll erlesener Nashville-Studiomucker spielte das gut eingearbeitete Ehepaar zwölf hübsche Country-Pop Songs ein, die sich zweifellos ein wenig vom kandierten Folk-Pop des Debuts entfernen, aber auch niemals so hardcore countryesk werden, um dem Mainstream Publikum ein verschnupftes Naserümpfen zu verursachen. Brückner und Nücken bleiben stets geschmeidig und vertrauen weiterhin ausgesucht charmanten Hooklines, was die erste Single Everyone's The Same nur allzu deutlich unterstreicht. Die Bum Chaka Bum Twang Gitarre macht einen auf Country, doch die Melodieführung bleibt eindeutig Pop. Ein supergefälliger Partysong, zum Hüpfen, zum Kreiseln, zum Trällern. Zum Küssen.
Im Zuge des Albums ertappt man sich häufiger bei dem Gedanken an die TV-Serie "Nashville", weil einige der GREENBIRD-Kompositionen an das herzerwärmende Hauptdarsteller-Duo Scarlett O’Connor und Gunnar Scott erinnern (insbesondere der formidable Opener Dark Horses). Doch manches Mal offeriert "Postcards" auch ein wenig zu viel Hopsassa und Tralala, wird zu beliebig und lässt ein wenig künstlerische Tiefe vermissen. Doch letztlich preisen wir hier ein vollends gelungenes Country-Pop-Album, das mit drei oder vier potentiellen Hit-Singles (mit Sicherheit Shine, Shine,Shine) aufwartet und nach einiger Zeit immer noch genauso klingt wie zu Beginn der Reise: freundlich, anschmiegsam, knuddelig und rundum sympathisch. Ein Volltreffer für Country-Pop Fans.