Mr. Fastfinger The Way Of The Exploding Guitar, Eigenvertrieb, 2010 |
Mika Tyskkä | Gitarre | |||
Lasse Rantanen | Bass & Gesang | |||
Thmoas Törnroos | Schlagzeug | |||
Mr. Mika | Keyboards & Sounds | |||
Gastmusiker | ||||
Matthias IA Eklundh | Gitarre | |||
Christophe Godin | Gitarre | |||
Niko Tsonev | Gitarre | |||
Jordan Rudess | Keyboards | |||
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01. Enter | 08. Zing Zing | |||
02. Go Flash Go | 09. Creatures Of The Midnight | |||
03. Wax On - Wax Off | 10. The Ninjas II | |||
04. Goldfish | 11. Once There Was A tree | |||
05. The Ninjas I | 12. Epic | |||
06. Humble Moves | 13. Exploding Solo | |||
07. Big Trummors | 14. Tapping Boogie | |||
Bei Gitarristen, die Solo-Alben aufnehmen, spricht man häufig und gerne von so genannten „Flitzefingern“. Was liegt da also näher, als dass sich einer dann mal den Künstlernamen MR. FASTFINGER zulegt? Hinter diesem Moniker verbirgt sich der finnische Gitarrist Mika Tyyskä, der mit “The Way Of The Exploding Guitar“ sein erstes Solo-Album vorlegt. Sein Stil und Sound erinnere dabei ein wenig an den von Steve Vai. Vor allem die ganzen verrückten Sounds, die der Tüftler aus dem hohen Norden verwendet, lassen die Parallelen zu dem Saiten-Hexer aus der Frank Zappa-Schule offensichtlich werden. Seine Inspiration scheint Tyskkä dabei vor allem aus dem japanischen Kulturkreis zu beziehen. Denn viele seiner Melodien, aber auch Soundeffekte klingen doch sehr nach J-Rock. Im Gegensatz zu anderen Solo-Gitarristen setzt Tyskkä eher selten auf sehr schnelle Flitzefinger-Passagen. Sein Ding sind eher die Melodiebögen, die er gerne ausladen aufspannt und mit kleinen Verzierungen ausstattet. Neue Tricks hat Tyskkä für Gitarren-Freaks nicht zu bieten. Dafür zeigt er neue Einflüsse auf und beweist, dass man nicht ständig schnell spielen muss, um ein überzeugendes Gitarren-Album vorzulegen. Zudem beherrscht er alles, was man von einem modernen Gitarren-Helden erwarten kann. Die Demonstration seiner Fingerfertigkeiten steht aber eher nicht so im Vordergrund, wie das bei anderen Solo-Künstlern leider doch allzu häufig der Fall ist. Zudem ist es Tyskkä gelungen, einige prominente Gastmusiker zu verpflichten. Die bekanntesten davon sind sicherlich Keyboarder Jordan Rudess (DREAM THEATER) und Matthias IA Eklundh (FREAK KITCHEN, SOIL). Aber ihre Beiträge bleiben eher überschaubar und würden nicht auffallen, wenn man die Namen nicht im Booklet lesen würde. Was dem Album im Vergleich zu den ganz Großen der Szene fehlt ist ein Hit. So etwas wie es etwa Steve Vai mit For The Love Of God auf Passion And Warfare“ oder aber Joe Satriani durch Satch’s Boogie, Summer Song, Cryin’ oder Always With Me, Always With You zu bieten haben. Zumal eben auch die Besonderheiten im Stil von Tyskkä fehlen, hier gibt es kein Fingerpicking à la Michael Lee Firkins zu bewundern. Wer also ein Gitarren-Album sucht, um sich etwas Neues abzuschauen oder anzueignen, der ist hier falsch. Und jetzt kommt das große ABER: Mit “The Way Of The Exploding Guitar“ ist MR. FASTFINGER Mika Tyskkä dennoch ein sehr unterhaltsames Album gelungen, das eben weniger mit Flitzefinger-Attacken dafür aber mit technischen Sound-Spielereien und interessanten Songs überzeugt. Zudem ist es ihm gelungen, direkt auf seinem ersten Album einen relativ eigenständigen Sound zu schaffen. Aber “The Way Of The Exploding Guitar“ ist ein unterhaltsames Gitarren-Album, das durch seine unvorhersehbaren Wendungen und Experimente immer spannend bleibt.