Motörhead

Rock Classics: Motörhead

( English translation by Google Translation by Google )

Buch-Review

Reviewdatum: 08.11.2020
Stil: Rock'n'Roll
Autor: Verschiedene Autoren
Seitenzahl: 100
Preis: 9,90 EUR

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Verlag: Slam Media


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Pink Floyd

Rolling Stones

Johnny Cash

Ramones


Ich will gar nicht damit anfangen, was in diesem Jahr Scheiße gelaufen ist und womöglich noch läuft, denn der 2015 Kultrocker Lemmy Kilmister hätte ohnehin kein Verständnis für Jammerei gehabt. “Wenn du denkst, dass du zu alt bist für Rock'n'Roll, dann bist du es“, war nur einer seiner zahlreichen Sprüche, die im Buch des Rock'n'Roll eingemeiselt stehen.

Ein richtiges Buch ist dass hier nicht, aber, wie wir es von den Sonderheften zu den RAMONES, ROLLING STONES, JOHNNY CASH, PINK FLOYD, usw., kennen, packen die Leute von SLAM in hundert Seiten mehr Spaß und Infos, als in manchem dicken Wälzer drin steht. Mittlerweile ist es das “Rock Classics“-Sonderheft mit der Nr. 30 und nachdem ein weiterer Klassiker dieses Jahr seinen 40. gefeiert hat (klarer Fall: das Album “Ace Of Spades“!), ist es nur recht und billig, dass MOTÖRHEAD in dieser Ausgabe (erneut) an der Reihe sind.

“Lemmy Forever“ steht auf der Titelseite und das trifft es auch. Der Mann war MOTÖRHEAD und gleichzeitig ein Unikum, wie es nur ganz wenige gibt/gab. Weder sein Gesang noch seine instrumentalen Fähigkeiten können als sonderlich virtuos gelten, aber das war vor allem ihm selber egal. “We are MOTÖRHEAD and we play Rock'n'Roll!“, war der Schlachtruf, mit dem er die Konzerte einleitete und damit war eigentlich auch schon alles gesagt.

Mehr gesagt wird in diesem 100 Seiten starken Heft, welches wirklich von der ersten bis zur letzten Seite Spaß macht. Und darum geht’s doch. Oder nicht? Und wenn es nicht so wäre, wäre allein schon das Interview mit Lemmy und Drummer Phil Taylor vom Februar 1981 das Eintrittsgeld, respektive den Kaufpreis, wert. Kostprobe? Bitteschön: “Wie lange hat die vierköpfige MOTÖRHEAD-Konstellation gehalten?“ Lemmy: “Eine Probe.“

Natürlich werden die Alben ausführlich “durchgekaut“. Von “On Parole“ bis “Bad Magic“. Und dazwischen, daneben, drüber und drunter, tauchen Interviews mit Lemmy, Eddie Clarke, dem Journalisten Mick Wall auf, das Kapitel MOTÖRHEAD und GIRLSCHOOL wird natürlich berücksichtigt und immer wieder unüberbietbare Statements von Lemmy. Wer noch nicht tief genug im MOTÖRHEAD-Kosmos drinsteckt, erfährt, was es für Sammlerstücke zu erwerben oder zu suchen gilt, welche Bücher gelesen werden müssen (oder auch nicht), welche Filme mit der oder durch die Band essentiell sind und welche Memorabilia jede anständige Bar zieren sollten. Neben Lemmys Actionfigur im Regal will ja wohl keiner ohne keiner ohne entsprechende Kleidung auf die Straße und die Duftkerze, mit Whiskey- und Rauch-Aroma muss ebenso sein, wie der MOTÖRHEAD-Truck. Mit etwas Glück kann man eines der Sammlerstücke gewinnen, denn natürlich gibt es auch in diesem Sonderheft die “Verlosungs-Abteilung“.

Für nicht einmal 10 Euronen so einen “Orgasmatron“ zu bekommen, das wird sich kein echter Rock'n'Roller entgehen lassen wollen. Gut möglich, dass auch dieses Heft mal ein Sammlerstück wird.

Zum Schluss meine ganz persönliche MOTÖRHEAD-Anekdote: Vor vielen Jahren (im Sommer 2002) waren MOTÖRHEAD eine der Hauptattraktionen auf einem Festival, welches auf der Pferderennbahn in Hannover stattfand. Aus nicht nachzuvollziehenden Gründen durfte niemand die Rennbahn betreten. Die Bühne stand im Innenoval und die Zuschauer außerhalb der Rennbahn. Also mit gut und gerne 60 Meter Entfernung zur Bühne. Dazwischen nur ein paar Ordner. Wahrlich mein skurrilstes Konzerterlebnis. DOC HOLIDAY oder DAN BAIRD konnte man nur aus der Ferne zuwinken. Anwesend war auch ein Fan, der zum MOTÖRHEAD-Fanclub Europe gehörte.“Gold-Member“, also jemand der Lemmy persönlich kannte. Der sagte uns voraus: “Lemmy tritt so nicht auf“.  Und, in der Tat, kurz bevor MOTÖRHEAD die Bühne betraten, brachen die Dämme. Will sagen: Das betreten der Pferderennbahn war plötzlich erlaubt, wir durften darüber und bis vor die Bühne und Lemmy röchelte in seiner unnachahmlichen Art ins Mikro: “We are MOTÖRHEAD and we play Rock'n'Roll!!!“

Miss you, Lemmy!

 

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