Mothlite Dark Age, Kscope, 2012 |
Daniel O'Sullivan | Vocals, Instruments & Programming | |||
Knut Jonas Sellevold | Instruments & Programming | |||
Gäste: | ||||
Christos Fanaras | Bass | |||
Benjamin Dawson | Drums & Percussion | |||
Jaime Gomez Arreliano | Drums & Percussion | |||
Antti Uusimaki | Synthesizer | |||
Linn Carin Dirdal | Voice | |||
Kristoffer Rygg | Voice | |||
Frances May Morgan | Voice | |||
Alexander Tucker | Cello | |||
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01. Wounded Lions | 07. Zebras | |||
02. Disappear | 08. Dreamsinter Nightspore | |||
03. Seeing In The Dark | 09. Milk | |||
04. The Blood | 10. Dark Age | |||
05. Something In The Sky | 11. Red Rook | |||
06. The Underneath | ||||
MOTHLITE ist die Spielwiese des Multiinstrumentalisten Daniel O’Sullivan. Gemeinsam mit seinem musikalischen Partner Knut Jonas Sellevold suhlt er sich auf „Dark Age“ ausgiebig in den Achtziger Jahren und gibt alle Schattierungen dunkel gefärbten Art Pops zum besten. Das ist sehr elektronisch, oftmals tief melancholisch (Red Rook), aber mitunter auch leicht und federnd (Zebras). Mehr als deutlich sind hier Reminiszenzen an TALK TALK herauszuhören (Something In The Sky) öfters schimmern auch TEARS FOR FEARS oder DEPECHE MODE durch (Dreamsinter Nightspore).
Entgegen seiner sonstigen, oft auch ins Experimentelle reichenden Arbeiten (O’Sullivan war schon bei MIASMA, HEADLESS HORSE oder ULVER aktiv) steht hier eindeutig der Song im Mittelpunkt – trotz aller sich aufdrängenden Einflüsse aus Dark Wave, Ambient oder Electro bildet “Dark Age“ ein erstaunlich schlüssiges, rundes Ganzes, auf dem noch ein geheimnisvoller Schleier liegt, das aber kaum avantgardistisch wirkt, sondern durch und durch –wenn auch auf äußerst kunstvolle Weise – Pop ist. Insofern ist von der Eigenbezeichnung “Avantgarde Dark Pop“ vor allem das zweite Drittel richtig, das aber passt wie die Faust aufs Auge.
Wer also der sommerlichen Lärm-und Nervmucke überdrüssig ist und sich nach besinnlicheren, gleichwohl leicht fasslichen Klängen, die unter dem Kopfhörer noch gewinnen, sehnt und die Achtziger Jahre nicht als Jahrzehnt der Peinlichkeiten sieht, sondern sich vielmehr musikalisch mit derartigen Klängen arrangieren kann und mit oben genannten Bands seine musikalische Sozialisation erfahren hat (und das dürften nicht gerade wenige sein) sollte mehr als ein Ohr für MOTHLITE mit “Dark Age“ übrig haben.