Mother Of God Anthropos, Small Stone Records, 2013 |
Daniel Nygren | Vocals & Guitar | |||
Johan Kvastegard | Guitar | |||
Carl Lindblad | Bass | |||
Jimmy Hurtig | Drums | |||
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01. 230 | 07. Hoenan | |||
02. Graenslandet | 08. Windows | |||
03. The Forest | 09. Something From Below | |||
04. Aim For The Sun | 10. R. McCord | |||
05. Adrift | 11. Lucy | |||
06. To Live | ||||
MOTHER OF GOD ist eine junge schwedische Band, die sich – na was wohl? – Retro Rock auf die Fahnen geschrieben hat. Allerdings gibt es hier nicht nur Reminiszenzen an die Siebziger Jahre und Bands wie BLACK SABBATH oder LED ZEPPELIN zu hören, sondern man suhlt auch gerne und ausgiebig im Fundus der Grunge-Bewegung der Neunziger mit Protagonisten wie SOUNDGARDEN oder ALICE IN CHAINS. Gewissermaßen also Retro Rock mit einem aktuelleren Ansatz, so kurios sich das auch anhören mag.
Dazu gibt es auch noch eine gute Kelle psychedelischen Stoff und einen Hieb Stoner Rock und schon hat man eine ungefähre Ahnung, wie “Anthropos“ aus den Boxen tönt. Das prescht mitunter ordentlich vorwärts (To Live oder Hoenan), nimmt sich aber oftmals auch Zeit, die Songs zu entwickeln und ruhige Parts einfließen zu lassen (Lucy, Something From Below). MOTHER OF GOD befinden sich damit in bester Gesellschaft mit ihren Landsleuten von HORISONT, WITCHCRAFT oder SKANSKA MORD, die sich ebenfalls etwas subtiler und nicht mit dem Riff-Holzhammer der Materie nähern.
Das Album beweist, dass es auf dem Label Smallstone Records nicht nur staubigen Bikerrock und KYUSS-Epigonen gibt, sondern man auch über den Tellerrand hinauszuschauen vermag. Da “Anthropos“ jedoch weder den sich sofort in die Gehörgänge einbrennenden Hit, noch eine besonders trendige Attitüde aufzuweisen hat, das Werk vielmehr einige Durchgänge benötigt, um sich nachhaltig einzuprägen, besteht die Gefahr, dass MOTHER OF GOD in der Flut derzeitiger Veröffentlichungen in der Sparte Retro Rock etwas unterzugehen drohen. Es wäre schade drum.