Mortemia Misere Mortem, Napalm Records, 2010 |
Morten Veland | Vocals, all instruments & programming | |||
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01. The One I Once Was | 06. The Chains That Wield My Mind | |||
02. The Pain Infernal And The Fall Internal | 07. The New Desire | |||
03. The Eye Of The Storm | 08. The Vile Bringer Of Self Destructive Thoughts | |||
04. The Malice Of Life's Cruel Ways | 09. The Candle At The Tunnel's End | |||
05. The Wheel Of Fire | ||||
Morten Veland gehört zu den Großen der schwarzen Metal-Szene und seine früheren Bandprojekte TRISTANIA und SIRENIA genießen hohes Ansehen, ja teilweise sogar Kultstatus. Mit MORTEMIA will der Norweger seinem Schaffen eine weitere Facette hinzufügen und zielt darauf ab sowohl die Heavy Metal- als auch die Neoklassikkomponenten stärker als in der Vergangenheit in den Vordergrund zu rücken.
Das gelingt dem Einzelkämpfer vorzüglich. Erstmals verzichtet er dabei weibliche Vocals in seine Kompositionen zu integrieren, auch um sich noch deutlicher von SIRENIA und TRISTANIA abzugrenzen. Seinen Growls stellt er stattdessen mächtige Chöre an die Seite, die gregorianisches Flair verbreiten.
Neoklassischer Bombast wird natürlich von den Keyboards transportiert, aber es lässt sich nicht leugnen, dass "Misere Mortem" eine deutliche Gitarrendominanz aufweist. Ein geradezu traditionelles, ausladendes Heavy Metal-Gitarrensolo wie bei The Eye Of The Storm oder The Wheel Of Fire wäre bei Mortens bisherigen Projekten kaum denkbar gewesen. Das ist jedoch nur die Spitze des Eisbergs. Nicht nur Solopassagen fesseln immer wieder die Aufmerksamkeit des Hörers, auch als melodieführendes Instrument kommt den sechs Saiten eine tragende Rolle zu.
"Misere Mortem" ist ein genreübergreifendes Werk zwischen traditionellen Heavy Metal, Black Metal, Gothic und Neoklassik. Jede dieser musikalischen Welten hat ihre Charakteristika, die für bestimmte Stimmungen prädestiniert sind. Morten Veland fügt sie zu einem facettenreichen aber stimmigen Ganzen zusammen und erschafft damit ein Werk voller Dramatik, Erhabenheit und Düsterromantik - aber auch Aggression.
Starke zehn Jahre nach "Beyond The Veil" beschert Veland der Szene wieder ein Album, dass nicht nur durch die gewohnte Qualität besticht sondern sich zudem das Prädikat ‚richtungsweisend' verdient.