Moritz Undivided, Avenue Of Allies, 2011 |
Pete Scallan | Lead Vocals | |||
Greg Hart | Guitars, Keyboards, Vocals | |||
Mike Nolan | Guitars, Vovals | |||
Andy Stewart | Piano, Keyboards | |||
Ian Edwards | Bass, Vocals | |||
Mick Neaves | Drums | |||
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01. Power Of The Music | 07. Any Time At All | |||
02. Undivided | 08. Without Love | |||
03. Should've Been Gone | 09. Never Together | |||
04. Who Do You Run To | 10. Lonely Without You | |||
05. Can't Stop The Angels | 11. Can't Get Away | |||
06. Same But Different | 12. World Keep Turning | |||
MORITZ? Moment, sogar The return of MORITZ. Hallo? Melodic-Rock, AOR von der Britischen Insel? Gut, da dürfen wir ja gespannt sein.
Vor 24 Jahren, also mehr oder weniger zur Blütezeit des AOR, haben diese sechs englischen Jungs mal eine 7" Single und eine EP aufgenommen, die ihnen den großen kommerziellen Durchbruch bescheren sollte. Trotz aller Bemühungen versandete das Projekt seinerzeit im Niemandsland der Veröffentlichungsflut.
In der Folgezeit verdingten sich einige der Band-Kumpels unter dem Namen IF ONLY als Backing Band für eine gewisse Tina Egan und nahmen das von Geoff Downes (ASIA) produzierte Album "No Bed Of Roses" auf. MORITZ' Lead Vocalist Pete Scallan wurde von der Band SAMSON engagiert und Gitarrist Greg Hart schrieb sogar zwei Songs für ASIAs "Aqua"-Album.
Weil ein britischer Journalist das alte MORITZ-Team via Internet wieder ins Gespräch brachte und die gestandenen Herren im Zuge ihrer wohlwollend aufgenommenen 8-Track Compilation "City Streets" erneut Morgenluft witterten, entschlossen sie sich zu einem zweiten Versuch, den Melodic-Rock Markt aufzumischen.
Na, was sagt man dazu? "Undivided", das vorliegende 12 Song Album überzeugt mit ordentlich standardisierten, teilweise recht floskelhaft daherkommenden, aber letztlich für das betuliche AOR Genre doch verdammt ausgereiften Kompositionen, die fest in den mittleren Achtziger Jahren verankert scheinen und den Vergleich zu Szenegrößen wie FOREIGNER, SURVIVOR, NIGHT RANGER und mit Abstrichen auch JOURNEY und TOTO nicht scheuen brauchen.
Die Gitarristen überzeugen mit saftigen und melodiösen Solo-Einlagen, gar mit Twin-Lead-Guitar Licks, die Keyboards spielen den typischen, etwas seifigen 80's Breitwandsound und Sänger Pete Scallan verfügt über eine standesgemäße AOR Stimme, stets kraftvoll, druckvoll, aber immer auch hymnisch und pathetisch überlagert.
Irgendwie wirken MORITZ auf "Undivided" wie eine seit 24 Jahren eingefrorene und nun wieder aufgetaute Melodic-Rock Institution, die den Zeitgeist und den Sound der damaligen Zeit längst noch nicht aus ihrem System gespült haben. Bis hin zu der etwas matten, um nicht zu sagen leicht matschigen Produktion, ist dieses Album eine Blaupause der Achtziger Jahre. Das kann man befremdlich oder abgedroschen und womöglich etwas langweilig finden, aber auf der anderen Seite besitzt diese MORITZ'sche Dreistigkeit auch ihren Charme und sollte dem geneigten AOR-Fan ein erwartungsfrohes Lächeln ins Gesicht zaubern. "Undivided" macht auf gewisse Weise richtig Spaß. Genre-Fans sollten unbedingt ein Ohr riskieren, denn zum erneuten Untergang sind die Jungs einfach zu gut.