Moreland & Arbuckle Flood, Telarc Records, 2010 |
Aaron Moreland | Electric Guitar, Resonator Guitar, Cigar Box Guitar, Banjo | |||
Dustin Arbuckle | Vocals, Harmonica | |||
Brad Horner | Drums | |||
Guests: | ||||
Tom Page | Guitar | |||
Michael Moreland | Keyboards | |||
Trevor Stewart | Chapman Stick | |||
Dave Spindle | Bass | |||
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01. Hate To See You Go | 08. Can't Get Clear | |||
02. Legend Of John Henry | 09.Can'T Leave Well Enough Alone | |||
03. Before The Flood | 10. In The Morning I'll Be Gone | |||
04. 18 Counties | 11. What You Gonna Do | |||
05. Your Man Won't Ever Know | 12. Red Moon Rising | |||
06. Don't Wake Me | 13. Can't Get Clear (Banjo Version) | |||
07. Bound And Determined | ||||
Das Besondere an MORELAND & ARBUCKLE, diesem ursprünglich aus Kansas stammenden Duo, dürfte wohl die Verwendung der sogenannten Cigar-Box Guitar sein, einem eigenhändig zusammengebauten, viersaitigen Instrument, von dem eine Saite über einen Bass-Amp und drei von einem Gitarren-Amp abgenommen werden. Diese recht witzig anmutende Gerätschaft ist den Zigarrenbox-Gitarren der alten Delta-Blues Interpreten des frühen 20. Jahrhunderts nachempfunden. Diese Konstellation jedenfalls erübrigt einen Bassisten und ermöglicht dem Saitenschwinger Aaron Moreland und Sänger und Blues Harp spielenden Dustin Arbuckle einen mehr oder weniger archaischen Ansatz, den sie aber unter Zuhilfenahme des Schlagzeugers Brad Horner ein wenig modernisieren bzw. aufbrechen und somit dem reinen Traditionalismus ein Schnippchen schlagen.
Ihr neuestes Machwerk, "Flood" betitelt, das nun nach drei Alben im Indie-Lager, auf dem renommierten Telarc-Label erscheint, lebt schließlich von diesem Spagat zwischen akustischem, ländlichen Delta-Blues der Ursprungsjahre und einem sowohl elektrisch verstärkten als auch elektrisierendem Gebräu aus High-Speed Boogie und Blues. Die wilden Up-Tempo Nummern präsentieren sich als mitreissende, energiestrotzende Geschosse, die den eher ruhigen und im tiefen Mississippi-Sumpf watenden Akustiknummern ein Stück überlegen sind. Hier machen MORELAND & ARBUCKLE einfach eine unschlagbare Figur, lassen sich mitunter sogar von einem Keyboarder und einem zusätzlichen Gitarristen begleiten, um den Dampf unterm Kessel noch ein wenig zu schüren.
Das Ganze erinnert letztlich an eine brodelnde und glucksende Mixtur aus BLACK KEYS und Seasick Steve, gepaart mit den abgelagerten Ideen der Vorväter. "Flood" gleicht einem kurvenreichen, rauen, immer ein wenig schmuddelig, aber dennoch anziehend daherkommenden Konstrukt aus entspannter Lässigkeit und fiebrigem Vorwärtsdrang. Für Blues-Fans sicherlich eine Entdeckung wert.