Morblus

Green Side

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 15.09.2013
Jahr: 2013
Stil: Blues

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Morblus Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Morblus
Green Side, Jazzhaus Records, 2013
Roberto MorbioliVocals & Guitar
Daniele ScalaHammond & Keyboard
Stefano DallaportaBass
Diego PozzanDrums
Produziert von: Morblus & Jazzhaus Records Länge: 77 Min 16 Sek Medium: CD
01. Emotional Mess08. Crawfish Pie
02. Down In Memphis09. Blues On Top
03. Blow Me Up10. Six Strings (Do My Talkin' For Me)
04. Green Side11. When I Miss It
05. I'm In The Blues12. Under The Gun
06. Hard To Take13. I Believe To My Soul
07. Midnight Ride14. Out On The Road

Manchmal frag ich mich direkt, ob man die Amerikaner noch braucht? Also: hierzulande und musikalisch gesehen. Von ein paar Ausnahmen abgesehen, scheint es doch inzwischen hier auch schon alles zu geben und eins wird mir der Umzug nach Italien noch leichter machen, denn auch da gibt’s anscheinend die Rundumversorgung in Sachen Musik. Neben den typisch italienischen Genres finden sich ja heutzutage problemlos Roots Rock Bands, wie CHEAP WINE, Blues Rocker, wie Jimi Barbiani, Southern Rock-inspirierte, siehe W.I.N.D., und wer den Blues gediegener mag, der wird von MORBLUS bedient. Und das seit gut 20 Jahren! Tja, auf was man alles so stößt.
In dieser Zeit erschienen auch einige Alben, wobei verhältnismäßig viel Live-Material darunter ist. Ist ja beim Blues oft willkommen. Die Mannen um Sänger und Gitarrist Roberto Morbioli bevorzugen einen meist unaufgeregten, eher gediegenen Blues, wie man ihn auch ähnlich von der deutschen BLUES COMPANY kennt, sind dabei aber so authentisch und blitzsauber in ihrem Spiel, dass hier nichts nach dolce vita, sondern viel mehr nach Original Big City Blues amerikanischer Machart klingt.

Ihre neue Studioscheibe ist randvoll mit ausgewogenem und gut abgehangenem Blues, mit Funk und Jazz gut vermengt. Der lockere Boogie Emotional Mess eröffnet den Reigen und Morbioli klingt gesanglich tatsächlich wie ein waschechter Amerikaner. Nicht unbedingt schwarz, aber ein "white blues boy" ist er allemal. Schon in diesem Song wird deutlich, welch gewichtige Rolle Daniele Scala in dieser Band spielt. Seine Keyboard- und vor allem Hammond-Sounds durchziehen dieses Album in wohligen Wogen, wobei auch Morbioli auf der Gitarre Akzente zu setzen versteht.
MORBLUS lassen es auch gern mal funkig angehen, was natürlich einen guten Groove legt und in Down In Memphis kommt dazu noch ein großer Schuss Soul, sodass man sich zeitweilig an Solomon Burke erinnert fühlt.
Es geht durchaus auch mal flott zu, wie beispielsweise der Jump Blues von Blow Me Up unterstreicht. Auch das fundiert und perfekt gespielt. Also die Typen haben schon was los! Ein ums andere Mal bin ich vom Hammond-Sound begeistert und gefangen. Natürlich hat auch der Frontmann auf der Gitarre einiges zu bieten und im südamerikanisch angehauchten Instrumental Green Side kommt davon einiges zur Geltung. Geht dann schon ein die SANTANA-Ecke und dementsprechend wird's zum Teil auch ganz schön jazzig. Aber gut!

Hier und da erinnert mich diese Band auch an die Kollegen von überm Teich namens ROOMFUL OF BLUES. Etwa im herrlichen Blues-Boogie Midnight Ride wo Daniele Scala neben der tragenden Hammond auch noch ein wundervoll perlendes Piano beisteuert. Treibt an und macht Spaß.
Zwischendurch gibt’s immer mal eine funkige Nummern, wie z. B. Crawfish Pie, das mit den Unisono-Läufen von Gitarre und Orgel beeindruckt und wieder mit diesem tollen Hammond-Sound, der seine Ursprünge irgendwo in den 60er Jahren hat. So klingt es auch.
Dann findet sich wieder ein funkiger R&B-Groove in Blues On Top, mit sehr jazziger Gitarre oder ein funky Jam namens Six Strings (Do My Talkin' For Me), mit leichtem Hendrix-Touch und auch ein Slow-Blues, When I Miss It, bei man sich Joe Cocker als Sänger richtig gut vorstellen kann.
Das alles in hoher musikalischer Qualität geboten, sodass nur diejenigen nicht zufriedengestellt werden, die eine rauere Gangart bevorzugen. Ansonsten machen MORBLUS schon Spaß und es lohnt sich, mal auf ihre "grüne Seite" zu rücken. Nicht nur für Organisten und Gitarristen.

Epi Schmidt, 14.09.2013

 

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