Moonlyght Progressive Darkness, Escapi New Media, 2004 |
Sèbastien Robitaille | Vocals & Guitars | |
Fred Bédard | Guitars | |
Thierry Nadeau-Cossette | Keyboards | |
Davey | Bass | |
Guillaume Coté | Drums | |
Gäste: | ||
Jessica Bell | female Vocals | |
Patrick Meunier | Violin | |
Marc Robert | Accordion |
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1. Fantasy | 5. The autumn's freezing harmony | |
2. The sceptic traveller | 6. From honour to nothingness | |
3. Ride on ice storms | 7. Progressive darkness | |
4. A tale from a fantastic kingdom | ||
Bereits der achtminütige Opener Fantasy macht unmissverständlich klar, welche stilistische Marschrichtung die kanadischen Newcomer MOONLYGHT verfolgen.
Die Eröffnungssequenz mit mittelalterlichen, keltischen Folkklängen und dem einschmeichelnden Gesang von Gastvocalistin Jessica Bell erinnern durchaus an BLACKMORE'S NIGHT, bis harsche Metal-Gitarren in Kombination mit Folkinstrumenten, wie Violine oder Akkordeon den Song in die SKYCLAD-/CRUACHAN-Ecke treiben. Dort verharrt man allerdings nicht all zu lange. Die Nummer nimmt immer mehr an Fahrt auf. Vertrackte Strukturen, wie man sie von DREAM THEATER her kennt, übernehmen das Kommando und Sänger Roby verfällt in infernalische Grunts und Growls.
Ich bin fasziniert. MOONLYGHT sind eine Band, die vollkommen zwanglos Celtic Folk, Mittelalter, Progressive Rock, Heavy Metal und epischen Black Metal zusammenwirft und daraus ein hochexplosives Gebräu mischt. So könnte eine Auftragsproduktion von mir klingen, bei der eine Band viele meiner musikalischen Vorlieben gleichzeitig in ihren Sound einfließen lässt.
[; Auftragsproduktion vom Drachentöter...; Red.]
Was soll ich jetzt noch viel zu "Progressive Darkness" sagen? Dass MOONLYGHT mit diesem Album für mich eins der faszinierendsten Werke vorgelegt haben, das mir seit einiger Zeit untergekommen ist, dürfte sich fast von selbst verstehen.
Die Band versteht es auf einzigartige Weise die scheinbar unvereinbaren Stilarten in einen stimmigen Gesamtkontext zu setzen, bei dem weder Härte, noch Melodie, weder Aggression, noch Melancholie zu kurz kommen.
Technisch bewegt sich die Band auf einem für Musik dieses Komplexitätgrades unverzichtbarem hohen Level und trotz der Vielschichtigkeit innerhalb der einzelnen Stücke wird man mit kompositorischen Meisterwerken, wie The sceptic traveller erstaunlich schnell vertraut.
Natürlich werden sich an MOONLYGHT die Geister so extrem scheiden, wie ihre Musik selbst ausfällt. Die breite Masse wird bei dieser Band überfordert und verstört abwinken. Wer aber ein Faible für außergewöhnliche, stilübergreifende Musik zwischen Folk und progressivem Black Metal hat, für den führt an MOONLYGHT kein Weg vorbei.