Monoland

Ben Chantice

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 11.01.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Monoland
Ben Chantice, Supermodern Music, 2006
Marco Blazejczak Vocals, Electronics & Guitar
Henrik Schiemann Guitar
Matthias Ecker Bass & Electronics
Daniel Grinstead Drums & Electronics
Produziert von: Kai Blankenberg Länge: 47 Min 50 Sek Medium: CD
1. Yuriko6. Death Of The Whale
2. B-suct7. Pimp
3. Myopic8. Herra Hu
4. Levitate9. Starbright On S5
5. Sessna10. Noth Amp

Das mittlerweile im zehnten Jahr bestehende Berliner Quartett MONOLAND macht reinste Kopfkino-Musik. Irgendwo zwischen Postrock, sphärischem Electronic Art Pop, Indierock und Trip Hop flirren die Töne, legen sich über Gitarrenschichten und bilden sich langsam zu schillernden Perlen in der Tiefe eines Ozeans. Der Gesang wird eher sporadisch eingesetzt, wie einzelne Farbtupfer eines zusätzlichen Instruments. Man lässt sich Zeit, die einzelnen Songs zu entwickeln, verlangt aber auch dem Hörer die entsprechende Zeit ab.

Hier ist nichts auf den schnellen Kick, den kurzen Effekt angelegt, die Musik ist spektakulär unspektakulär und entfaltet daher eine umso nachhaltigere Wirkung. Natürlich schauen auch hier einzelne Spitzen hervor, so das sehr gelungene, etwas an THE NOTWIST erinnernde Yuriko, oder auch Levitate und Starbright On S5, aber vor allem ist dies eine Reise durch einen in sich geschlossenen Klangkosmos, in dem es bei jedem Hördurchgang etwas Neues zu entdecken gibt.

Dementsprechend schwierig ist es auch, die Musik von MONOLAND zu beschreiben, in Worte zu fassen, die mehr als platte Hülsen sind, vielmehr muss jeder, den derartige Musik anspricht, seine eigenen Erfahrungen machen, muss sich selbst auf eine Odyssee einlassen, die auch verstörende Momente aufweist (Herra Hu), aber jederzeit den investierten Aufwand aller Beteiligten, nämlich der Band, die seit dem letzten Release fast fünf Jahre verstreichen ließ, um hier wieder unzählige Tonspuren übereinander zu schichten, sowie des Hörers, der dieses Album am Stück hören muss und dies mehrfach, rechtfertigt. Eine wirklich gelungene Scheibe, die mehr Aufmerksamkeit verdient hätte, als sie vermutlich bekommen wird.

Ralf Stierlen, 11.01.2006

 

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