Southern Rock Masters, Deadline Music, 2008 | ||||
Bobby Ingram | Lead, Slide & Acoustic Guitars, Background Vocals | |||
Phil McCormack | Lead & Background Vocals | |||
John Galvin | Keyboards, Hammond B-3 & Background Vocals | |||
Dave Hlubek | Lead Guitars | |||
Tim Lindsey | Bass & Background Vocals | |||
Shawn Beamer | Drums & Percussion | |||
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01. Sharp Dressed Man | 08. Tequila Sunrise | |||
02. The Boys Are Back In Town | 09. Tumbling Dice | |||
03. Desperado | 10. Wild Horses | |||
04. Bad To The Bone | 11. Whiskey Man (Bonus Live Track) | |||
05. Dreams I'll Never See | 12. Beatin' The Odds (Live Bonus Track) | |||
06. Melissa | 13. Flirtin' With Disaster (Live Bonus Track) | |||
07. Mississippi Queen | ||||
Wenn eine in die Jahre gekommene Band ein Cover-Album aufnimmt, folgt als erste Reaktion zumeist ein Spruch á la "ja fällt denen denn gar nix mehr ein". Traurige, leider zutreffende Beispiele gibt es im großen Rock-Zirkus en masse.
Molly Hatchet, in den vergangenen zehn Jahren oftmals unglücklich agierend, dürften mit ihrem "Southern Rock Masters" auf allerlei Skepsis treffen.
Das letzte reguläre Studio-Album ("Warriors Of The Rainbow Bridge") (2005) erwies sich als halbgare Angelegenheit. Southern-Granaten wie "Devil's Canyon" (1996) oder "Silent Reign Of Heroes" (1998) folgte trotz der Rückkehr von Ur-Mitglied Dave Hlubek wenig Überzeugendes.
"Southern Rock Masters" könnte ein erster Schritt in Richtung "alte Großtaten" bedeuten. Die Aufnahmen klingen frisch und mitreißend. Selbst wenn man sich überwiegend eng an den Originalen orientiert, die Band weiß den einzelnen Tracks ihren eigenen Stempel aufzudrücken.
Wer ausschließlich neue Versionen legendärer Brecher aus den Südstaaten erwartet wird mit Blick auf die Songübersicht enttäuscht. Gleich zwei Tracks der ROLLING STONES plus The Boys Are Back In Town, im Ursprung von den irischen Nationalhelden THIN LIZZY stammend, werden allerdings unüberhörbar vom Sound und Stil MOLLY HATCHETs geprägt. Geschmackssache, aber mir sagen die Interpretationen von Tumbling Dice oder Wild Horses mehr zu als die Originale. Nicht unerheblichen Anteil daran hat sicherlich Phil McCormack, dessen vocalistische Darbietungen zuletzt vergleichsweise dürftig ausfielen.
McCormack scheint sich zwar eher in den rockigen Gewässern einer Mississippi Queen (MOUNTAIN) daheim zu fühlen als neben einem in der Sonne dösenden Desperado (EAGLES), jedoch meistert er selbst diese Herausforderungen mit Bravour.
Bad To The Bone (George Thorogood) wird durch die überragende Slidegitarre Bobby Ingrams dominiert. Erstaunlich, wie souverän die Hatchets diesen absoluten Klassiker meistern.
Sharp Dressed Man bietet mit seiner druckvollen Darbietung eine mehr als gelungene Hommage an die "little ol' band from Texas. Erfreulich, dass man Billy Gibbons markantes Solo nicht nur einfach nachdudelt, sondern eigene Duftmarken zu setzen vermag.
Mit Dreams I'll Never See (Höhepunkt des Album) und Melissa gibt's obendrein zwei überzeugende Verbeugungen in Richtung ALLMAN BROTHERS.
Störend wirken die drei Bonus Live Tracks. Statt dessen wären einige weitere Cover Songs wünschenswerter gewesen. Für Fans von MOLLY HATCHET sicherlich ein Muß, dürfte "Southern Rock Masters" gewiss auch den einen oder anderen Anhänger des Genres erfreuen. Hell Yeah !!!!