Mojo Jazz Mob Westfalenwalze, Black Desert Inn, 2009 |
Adrian Busen | Vocals | |||
Martin Tollkötter | Guitar | |||
Michael Weisser | Guitar | |||
Björn Gottmann | Bass & Backing Vocals | |||
Timur Salincakli | Drums | |||
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01. Rapid Cycler | 04. Samba | |||
02. Horned Winged Creatures From Hell | 05. 27,5º C (Jaqueline’s Song) | |||
03. Chemical Pilot | ||||
Das hier ist kerniger, bodenständiger Dampframmen-Stoner aus der westfälischen Provinz: MOJO JAZZ MOB aus Ahlen stehen irgendwie in der Fortführung des Kohlebergbaus mit musikalischen Mitteln. Die äußerst passend betitelte EP “Westfalenwalze“ 8die zweite Veröffentlichung der Band) überzeugt jedenfalls mit tief aus dem Schacht kommenden Gitarren und unerbittlichen, granitharten Riffs. Unaufhaltsam wird platt gemacht, was sich unvorsichtigerweise in den Weg stellt. Auch der Shouter Adrian gibt sich Mühe, kann sich aber nicht immer durchsetzen. Punkten kann schon einmal der sich in die Gehirnwindungen fräsende Opener (Rapid Cycler), ganz nett ist auch der Einschub einer Hammondorgel (Horned Winged Creatures From Hell) oder die westfälische Hommage an lateinamerikanische Rhythmen (Samba).
Die staubige Landschaft tut ihr übriges hinzu, dass ein ordentliches Pfund aus den Boxen brettert, das in der Wüstenrockgemeinde Anklang finden dürfte. Dabei stören auch ein paar metallische Anklänge nicht (Chemical Pilot), sondern helfen vielmehr noch, die Esse kräftig zu befeuern. Und auch der Rausschmeißer (27,5º C (Jaqueline’s Song)) legt noch mal ordentlich Kohlen nach. Richtig ehrliche, handgeschmiedete, schweißtreibende Mucke also.
Mal schauen, wie sich MOJO JAZZ MOB künftig über Longplayer-Distanz schlagen, denn in doppelter Länge würde vielleicht doch etwas die Puste ausgehen. Aber so als kleiner Aufheizer zwischendurch kommt “Westfalenwalze“ genau richtig. Ist eben eher Schwarzbrot mit Schinken als Hummer, macht aber genauso gut satt. Abwechslung, Glanz und Glitter ist nicht die Sache der Münsterländer, hier wird ausdauernd und grundsolide geackert.